Reinkarnationserinnerung - Mein Leben zu Jesu Zeit

L5.

Die Kinder von Karmel

Im Gegensatz zu mir waren die weitaus meisten Kinder auf Karmel Waisen oder Sklavenjungen, die der Orden auf den nahegelegenen Sklavenmärkten gekauft hatte oder von den umliegenden Ortschaften zur Adoption geschickt bekam.

Wenn sie kamen, waren sie traurig, zornig oder verbittert. Doch da sie merkten, daß sie hier etwas galten, blühten sie auf. Gerade für sie war es wichtig, über ihre eigenen Angelegenheiten selbst entscheiden zu können, da sie kein Vertrauen zu Erwachsenen mitbrachten aus dem Leben voller Mißhandlung und Verachtung, das hinter ihnen lag. Hinzu kam, daß die Erwachsenen, unsere Lehrer und Lehrerinnen, ihnen mit all ihren Worten und Handlungen vermittelten:
"Du bist so in Ordnung, wie du bist. Ich vertraue darauf, daß du für dich und deine Mitmenschen die richtigen Entscheidungen triffst."

Und die kleinen Jungen bemühten sich, diesem Vertrauen gerecht zu werden.

Unserer Erziehung lag ein gutes Konzept zugrunde. Unsere Ernährung war einfach - aber ausreichend und gesund. Wir besaßen wenig und nur einfache, schmucklose Dinge. Doch unsere Ausrüstung war von hoher Qualität. Einfach, aber gut. Wir wurden gelehrt, körperliche Strapazen und Schmerzen gering zu schätzen. Doch über unsere Gesundheit wurde sorgfältig gewacht. Wir bekamen Bescheidenheit und Demut gelehrt, aber auch einen Stolz, der uns das Rückrat verlieh, auch in schwierigen Situationen unseren Idealen treu zu bleiben.

In manchen christlichen Orden kippte die Anwendung dieser Prinzipien später ins Negative um:
Statt Einfachheit und Genügsamkeit wurde Armut gepredigt. Aus einer einfachen aber gesunden Ernährung wurde eine krankmachende Hungerkost. Aus dem Führer der Essener, der bereit war bei jeder gerade notwendigen Arbeit mitanzupacken, die gerade anfiel, wenn er nicht durch wichtigere Arbeit davon abgehalten wurde, und dafür immer ausreichend von der Dorfgemeinschaft versorgt wurde, wurde ein Bettler.

Da Lernen die einzige von den Erwachsenen angebotene Freizeitgestaltung war, und sie auch keinerlei Spielzeug besaßen oder besitzen durften, war sichergestellt, daß die Jungen viel und gerne lernten. Ohne jeden Zwang. Bedingung für die Teilnahme am Unterricht war, daß die Schüler nebenher eine kleine Arbeit für die Allgemeinheit ausführten. Feldarbeit, Kräutersuche für den Küchengarten oder die Heiler. Je nachdem was gerade anfiel. Der Wunsch, am Unterricht teilnehmen zu dürfen, war stark genug, daß auch diese Arbeiten willig erledigt wurden.

Die Jungen fühlten sich auf Karmel oft zum ersten mal in ihrem Leben sicher und geborgen. Ihr Lernen war freudiges Spiel.

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