ausgegliedert aus O7.10: 1/2009
letzte Überarbeitung: 1/2009
Laut Pfarrer Oskar Pfister, ein Freund Freuds, äußerte sich aus psychologischer Sicht zu "Schock und Schockphantasien bei höchster Todesgefahr". Laut Pfister reagiert die Psyche auf extreme Gefahr, indem sie das Bewusstsein mit "Schockgedanken und Phantasien" überflutet und dabei die realistische Beobachtung des Geschehens auf seltsame Weise mit bedeutungslosen Träumereien vermischt. Der Mensch schütze sich damit vor dem, was Freud die "Stimulusbarriere" nennt; diese erlaubt die intensive und schnelle Reaktion auf eine Bedrohung und hält gleichzeitig die überwältigende Realität des Verhängnisses zurück. Es finde eine illusorische Ablenkung von Schmerzen statt, die Psyche tröste sich mit Erinnerungen und Pseudo-Erinnerungen und phantasiere Zukunftsvorstellungen und paradiesische Szenen. 3.3 S.210
Nach Linz Audains Vermutung, müssten Männer häufiger von dieser Erlebnisart betroffen sein, weil sie sich häufiger in lebensbedrohlichen Situationen wie etwa im Krieg befänden und ihr erhöhter Testosteronspiegei zu einem aggressiveren, lebensbedrohlicheren Verhalten führen müsste. 3.3 S.210
Niemand flieht in eine genaue Betrachtung/Verarbeitung der Situation, die ihm Angst macht. Die bewußt erlebte Trennung vom Körper und die Beobachtung des drohenden eigenen Todes im Außerkörperlichen Erlebnis müßten eine genauso große oder viel größere Angst verursachen wie die eigentliche Nahtodeserlebnis-Auslösesituation. Tatsächlich ist es oft erst das Zulassen des bevorstehenden Sterbens und nicht dessen angstvolle Abwehr, die das Nahtodeserlebnis hervorruft. Umgekehrt führen negative Gefühle wie Angst vor der außerkörperlichen Erfahrung während eines Nahtodeserlebnisses, oft dazu daß diese abbricht. 1.6, 1.9
Gegen die Verdrängungshypothese spricht außerdem, daß eine Rückschau auf das bisherige Leben im Rahmen einer Therapie dazu führt, daß man den Tod besser akzeptieren kann und es nicht mehr so nötig hat, ihn zu verdrängen und verleugnen. Außerdem hat eine Verdrängung das Ziel, den Status quo zu erhalten, während Nahtodeserlebnisse oft dazu führen, daß man sein Leben erheblich ändert. 1.6, 1.9
Hinzu kommt, daß die Betroffenen in Nahtodeserlebnissen auf gestorbene Verwandte und Bekannte treffen und teilweise sogar durch das Nahtodeserlebnis von deren Tod erfahren.
O7.57
Begegnungen mit toten Familienangehörigen und Freunden in Nahtodeserlebnissen
Auch das ist eine intensive Beschäftigung mit dem Tod, die von Menschen vermieden wird, die sich vor dem Tod fürchten.
Entgegen Audains Vermutung haben Frauen häufiger Nahtodeserfahrungen als Männer.
O7.75
Vergleich der Häufigkeit von Nahtodeserfahrungen zwischen Frauen und Männern
Gering ausgeprägte Abwehrmechanismen, Religiosität und der Glaube an Außersinnliche Wahrnehmung führten bei 16 Standard-Versuchen zu außersinnlichen Wahrnehmung an über 500 Versuchspersonen zu höheren Trefferresultaten. Religiosität und der Glaube an ein Leben nach dem Tod korrelieren mit einem häufigeren Auftreten von spontanen paranormalen Erfahrungen. Damit beinhalten auch Nahtodes- und Außerkörperliche Erlebnisse keine gesteigerten, sondern verringerte Abwehrleistungen. Danach zu urteilen ist Bewußtlosigkeit die Abwehr und Verdrängung des Todes und seiner Umstände, während Nahtodeserlebnisse und außerkörperliche Erlebnisse ähnlich wie Träume ihrer Verarbeitung dienen. 1.6, 1.9
Hinzu kommt, daß die Betroffenen innerhalb von Außerkörperlichen Erfahrungen oft versuchen, die Ärzte von einer Reanimation abzuhalten und daß ihnen der Eifer, mit dem eine solche Reanimation durchgeführt wird, oft absurd vorkommt. Außerdem sind Patienten immer wieder verärgert, darüber, daß sie vom Tod zurückgerufen wurden.
O7.51
Warum geben sie sich solche Mühe? Mir geht es doch gut!
O7.51
Ärger zurückgeschickt/-holt worden zu sein
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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