ausgegliedert aus O7.10: 1/2009
letzte Überarbeitung: 8/2017
Dieser Artikel:
O7.32.1
G-LOC - Gravity Loss of Conciousness, deutsch: Bewußtseinsverlust durch Schwerkraft
O7.32.2
Tunnelblick im Vergleich zur Tunnelerfahrung
O7.32.3
G-LOC-Dreamlet im Vergleich zur Jenseitserfahrung
O7.32.4
Außerkörperliche Erfahrungen im Vergleich zur Autoskopieerfahrung im G-LOC oder im nachfolgenden Alltag
O7.32
Quellen
Seit 1919 ist bekannt, daß bei Piloten, die Kampfflugzeugen erhöhter Schwerkraft ausgesetzt sind, das Herz gegen eine erhöhte Schwerkraft anpumpen muß, und deshalb das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Whinnery hat über einen Zeitraum von 16 Jahren eine Studie mit über 1000 G-LOCs durchgeführt. Bei +5g - fünffacher Schwerkraft - ist das Herz bei einer normalen Person leicht beeinträchtigt, während Kampfpiloten bis +9g aushalten. Derlei Bedingungen werden seit Jahrzehnten am Boden in Zentrifugen getestet. 3.3 S.238
Während die Tunnelerfahrung oft auf das Außerkörperliche Erlebnis folgt und also mitten während der Nahtodeserfahrung stattfindet, tritt die Tunnelvision vor dem eigentlichen Dreamlet auf. Im Tunnelerlebnis bewegt man sich durch den Tunnel, die Tunnelvision ist lediglich eine starke Einengung des Gesichtsfeldes, also nicht mit einem Bewegungseindruck verbunden. Bei der Tunnelvision wird das Gesichtsfeld schließlich dunkel, bei der Tunnelerfahrung gelangt man durch den Tunnel in Welten, die schwer zu beschreiben sind. Die Dreamlets treten durch dieselbe Ursache ausgelöst nach dem Blackout auf, hängen aber inhaltlich nicht mit diesem zusammen. Hinzu kommt, daß der Tunnel nicht immer als dunkel wahrgenommen wird.
Ein weiteres Beispiel bei dem ebenfalls versucht wird die Tunnelerfahrung durch Sauerstoffmangel - diesmal im Gehirn - zu erklären,
O7.55
Das Tunnelerlebnis ist keine Wirkung von Sauerstoffmangel auf die Sehrinde
Bei einem Durchschnittsalter von 32 Jahren dauerte das Phänomen etwa 12 (+/- 5) Sekunden, wobei es bei 70% der Personen zu Schüttelkrämpfen gekommen ist. Rund 50%, der Betroffenen erkennen ihren G-LOC nicht auf Anhieb und sind bei einer Videovorführung entsprechend erschüttert. Whinnery erklärt, dies mit einer psychologischen Notwendigkeit, das Erlebte zu unterdrücken, wobei manche ihre Erinnerungslücke durch Erdichtungen schließen wollen. Entsprechend dem Grad dieser Bewusstheit spricht Whinnery von vier G-LOC-Typen, die dabei den Grad der Blutleere widerspiegeln sollen. Nur beim intensivsten Typ würde ein Erlebnis berichtet. Whinnery bezeichnet das bei etwa 35-40% der Personen auftretende und aufzeichenbare Phänomen als dreamlet. Die Bezeichnung Dreamlet wurde gewählt, da die Einzelnen sie als nicht von Träumen unterscheidbar beschreiben, die sie während des normalen Schlafes erleben. Der einzige Unterschied ist die kurze Dauer der G-LOC-Träume im Vergleich zu Träumen während des Schlafes. Weil die Schüttelkrämpfe von den Testpersonen in das Dreamlet integriert werden, glaubt Whinnery, dass dieses kurz vor einem Zustand der völligen Unfähigkeit entsteht: dann nämlich, wenn das Bewusstsein in dieser Phase wieder zurückkehrt. Zu diesem Zeitpunkt entstehen auch die durchschnittlich vier Sekunden dauernden Schüttelkrämpfe. Noch vor dem Wiedererlangen des Bewusstseins sollen die Personen Zugriff auf ihre Erinnerungen haben, da sie Gedanken und Erlebnisse in das Dreamlet einbauen würden. Die Betroffenen beschreiben gelegentlich Ereignisse, die mit den körperlichen Zuständen kompatibel sind, etwa das Zurückziehen einer Angel beim Fischen oder die Fahrt mit einem Wagen auf einem Vergnügungspark. 3.3 S.238-239
Einige Autoren sind der Ansicht, daß Dreamlets wie die folgenden Beispiele an Nahtodeserlebnis-Sequenzen erinnern: 3.3 S.239
Whinnery (1997) behauptet, daß Nahtodeserlebnisse mit den Dreamlets folgende Eigenarten gemeinsam hätten: Tunnelvision und helle Lichter, das Gefühl zu treiben, angenehme Gefühle, kurze bruchstückhafte Bilder und selten das Gefühl den Körper zu verlassen. 1.11
Zur Tunnelvision habe ich mich weiter oben schon geäußert. Da sind kaum Gemeinsamkeiten zu erkennen. Helle Lichter sind im Dreamlet offensichtlich grundsätzlich Licht im irdischen Sinne - sowohl was die Farben angeht als auch, daß sie nur Licht sind und nichts anderes. Das Licht in den Paradieswelten der Nahtodeserfahrungen wird von den Erlebenden dagegen mit der Liebe gleichgesetzt. Es geht von Pflanzen, Tieren, Personen oder einem hohen Lichtwesen mit Bewußtsein aus, das heller leuchtet als die Sonne, nie von einer Sonne im irdischen Sinne. Von den Erlebnissen in den Paradieswelten und Höllenwelten unterscheidet sich das Dreamlet durch das häufige Auftreten einer Sonne. In den jenseitigen Welten finden die Betroffenen nicht einmal dann eine Sonne, wenn sie gezielt danach suchen:
Hinzu kommt, daß die Erlebenden die Dreamlets als Erfahrungen beschreiben, die von nächtlichen Träumen fast nicht zu unterscheiden sind, wenn man davon absieht, daß sie kürzer sind. Die Nahtodeserlebnisse werden dagegen als Erfahrungen beschrieben wo man in einer friedlichen ruhigen Stimmung ist und sich wacher als wach fühlt.
Ein Beispiel im Alltag, eines im Dreamlet:
Von den außerkörperlichen Erfahrungen unterscheiden sich die Dreamlets dadurch, daß die Betroffenen in einem Körper stecken, der mit den umliegenden Gegenständen interagieren kann, indem er beispielsweise auf dem Wasser schwimmt. Dagegen kann man in Außerkörperlichen Erlebnissen durch Wände gehen und durch Gliedmaßen hindurchgreifen. Bewegungsunfähigkeit tritt in Außerkörperlichen Erfahrungen nicht auf. Außerdem ist man mit dem Bewußtsein immer nur an einer Stelle also in der Luft oder im Körper nicht beides zugleich.
In außerkörperlichen Erlebnissen treibt man weder auf dem Wasser noch im Wind, sondern man befindet sich einfach irgendwo in der Luft und wird nur durch seine eigenen Gedanken oder die Gedanken anderer Wesen bewegt. Und es gibt kein "Gefühl zu treiben", sondern die Beobachtung, daß man sich gegenüber feststehenden Gegenständen bewegt. Das eine ist ein Gefühl, das andere eine Beobachtung.
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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