1. Beispiele für Begegnungen mit toten Familienangehörigen und Freunden in Nahtodeserlebnissen und Totenbettvisionen
Sterbende treffen häufig verstorbene Freunde und Verwandte. Im Rahmen von Totenbettvisionen können diese den Sterbenden während er noch bei Bewußtsein ist vom Totenbett abholen oder aber ihn im Rahmen von Nahtoderfahrungen im Jenseits erwarten. Ihren Berichten zufolge haben diese oft dieselben, schwer zu beschreibenden Körper wie sie selbst und es gibt oft telepathische Kommunikation.2. S.60; 6. S.28; 7.; 8.
Das Volk der der Mapuche lebt relativ abgeschieden im mittleren und südlichen Teil Chiles. Das Erlebnis fand schon 1968 während einer kritischen körperlichen Situation statt: Der Experiencer aus diesem Volk traf seinen verstorbenen Sohn an und bekundete seine Absicht, das irdische Leben aufzugeben. Dieser aber schickte ihn wieder ins gewohnte Leben zurück: "Nein Vater, das ist nicht die richtige Zeit hier nach deinem eigenen Willen anzukommen. Wenn die Zeit kommt, werde ich selbst zum Haus kommen um nach Dir zu schauen. Dann wirst Du kommen. Nun geh weg."2. S.61
Der Mormone Jedediah Grant hatte ein Nahtodeserlebnis, das der Mormonenführer Heber Kimball für das "Journal of Discourses" aufgeschrieben hat: "Er sagte zu mir: Bruder Heber, ich war in der geistlichen Welt, zwei Nächte hintereinander, und der größte Schrecken, den ich je erlebt habe, war, in meinen Körper zurückkehren zu müssen. Aber ich durfte nicht bleiben." Grant wollte nicht zurück, weil er in der geistlichen Welt seiner verstorbenen Frau und vielen Freunden begegnet war. "Er sah seine Frau. Sie war die erste Person, die zu ihm kam. Er sah noch viele andere Bekannte, sprach aber mit niemand außer seiner Frau Caroline. Sie kam zu ihm, und er sagte ihr, daß sie schön aussehe. Sie trug ihr kleines Kind, das in der Prärie gestorben war, auf dem Arm, und sagte zu ihm: 'Herr Grant, hier ist die kleine Margaret. Wie Ihr wißt, wurde sie von den Wölfen zerrissen, aber es hat ihr nicht weh getan. Seht her, sie ist unversehrt!'"6. S.99
2. Verblüffendes: Wenn man von Familienangehörigen und Freunden in Nahtodeserlebnissen etwas erfährt, was man sonst nicht hätte wissen können
Wenn ein Mensch, der dem Tode nahe ist, gestorbene Freunde oder Verwandte sieht, könnte man das für Halluzinationen halten. Karlis Osis und Erlendur Haraldson bemerkten, daß sterbende Personen mit klarem Bewußtsein in Totenbettvisionen eher Wahrnehmungen verstorbener Personen haben, während Menschen, die Krankheiten hatten, die bekanntermaßen oft für Halluzinationen verantwortlich sind, eher Lebende sahen8.. Auch das wäre bei subjektiven Halluzinationen erklärbar, denn Menschen, die glauben, sterben zu müssen, hoffen oder erwarten eher, mit vertrauten schon Verstorbenen zuammenzutreffen. So könnten die Visionen dazu dienen, die Angst vor dem anstehenden Tod zu verringern, indem man sich das Zusammentreffen mit vertrauten Personen vorstellt.
Es gibt jedoch auch Erfahrungen, die sich so nicht erklären lassen.
Peak in Darien-Fälle: Wenn man im Nahtodeserlebnis vom Tod eines Bekannten oder Angehörigen erfährt
Als "Peak in Darien"-Fälle bezeichnet man in der Nahtodforschung Nahtoderfahrungen oder Totenbett-Visionen, in denen Sterbende vom Tod ihrer Angehörigen erfahren, von denen sie annahmen, sie würden noch leben. Da solches Zusammentreffen unwahrscheinlich ist, kommen "Peak in Darien"-Fälle nur verhältnismäßig selten vor. Es wurden aber von vielen einschlägigen Autoren Beispiele für diesen Typ gebracht. Solche Fälle sprechen gegen die Vermutung, daß es sich bei der Vision um eine aus den Erwartungen des Betroffenen entstehenden Halluzination handele. In vielen Fällen bringen die Betroffenen ihre Überraschung zum Ausdruck, Personen zu treffen, von denen sie annahmen, sie lebten.1., 2. S.291, 3.
William Fletcher Barrett widmet in seinem Buch " Deathbed Visions." das ganze erste Kapitel "Peak in Darien"-Fällen und zitiert dort auch ein Beispiel4. S.31 hierfür aus dem Buch " The peak in Darien" von Frances Power Cobbe. Obwohl dieses Buch namensgebend für diese ganze Klasse an Fällen wurde5., behandelt es dieses Thema nur am Rande. Während die ersten Kapitel sich mit anderen religiösen Themen befassen, enthält das letzte Kapitel eine Sammlung an Totenbett-Visionen, von denen nur eine oder zwei tatsächlich "Peak in Darien"-Fälle sind.5.
Beispiele, wo die Betroffenen erst im Nahtodeserlebnis von dem Tod einen Bekannten oder Angehörigen erfuhren:
Sir William Barrett zitiert zum Beispiel einen Fall, bei dem eine Sterbende "jenseits der Schwelle" von ihrer Schwester begrüßt wurde - sehr zu ihrem Erstaunen, denn man hatte ihr nicht erzählt, daß ihre Schwester kurz vorher gestorben war. 6. S.13
Ein Nahtodeserlebnis bei einer Geburt: "Als nächstes ging ich durch einen Tunnel hinab auf ein helles Licht zu. Aber ich kam nie ans Ende des Tunnels. Eine sanfte Stimme sagte zu mir, daß ich zurückkehren müsse. Dann traf ich einen lieben Freund, einen Nachbarn aus der Stadt, aus der wir weggezogen waren. Auch er sagte mir, ich solle umkehren. Wie von einem elektrischen Schlag getroffen, knallte ich aufs Krankenhausbett auf, und die Schmerzen waren wieder da. Nun wurde ich schnellstens in den Operationssaal gefahren, wo man die Blutungen operativ zum Stillstand bringen wollte. Erst drei Wochen später fand mein Mann, daß es mir wieder gut genug ging, um mir's sagen zu können: Der liebe Freund dort in der anderen Stadt war an dem Tag, als meine Tochter geboren wurde, bei einem Autounfall tödlich verunglückt."2. S.24
Ein Fall aus Melanesien: Ein Angehöriger der Kaliai-Volksgruppe schien tot zu sein, so dass die Angehörigen bereits die Bestattungsfeierlichkeiten geplant hatten, als bei dieser Vorbereitung eine Frau verstarb. Genau sie trifft der Scheintote in seiner Erfahrung zunächst an: "Als ich starb, war da eine Frau, die noch nicht gestorben war. Sie kochte Essen und verteilte es. Als ich aber starb, traf mein Geist den ihren am Weg." Nachdem er durch eine Stimme zurückgeschickt wurde, passierte folgendes: "Aber ich sah die Frau, die ich am Weg getroffen hatte. Ich wollte ihr zurufen: 'He, komm zurück!', doch ich konnte es nicht, denn das Haus drehte sich im Kreis..."2. S.95
Moody schrieb: Nach meinem Vortrag vor Ärzten im Armee-Stützpunkt Fort Dix in New Jersey kam ein Zuhörer und berichtete mir von seinem ungewöhnlichen Todesnähe-Erlebnis. Später wurden mir seine Angaben von den behandelnden Ärzten bestätigt. "Ich war schwer krank und kurz davor, an Herzversagen zu sterben, und zugleich lag meine Schwester im selben Krankenhaus mit diabetischem Koma im Sterben. Ich ging aus meinem Körper raus und schwebte nach oben unter die Zimmerdecke. Von dort sah ich zu, wie die Ärzte sich an mir zu schaffen machten. Plötzlich war meine Schwester bei mir, und wir unterhielten uns. Ich habe immer sehr an ihr gehangen, und wir hatten ein interessantes Gespräch über das, was da unten vorging. Doch auf einmal fing sie an, sich von mir wegzubewegen.
Ich wollte mitgehen, aber sie sagte mir immer wieder, ich müsse dableiben. «Du bist noch nicht dran», sagte sie. «Du kannst nicht mit mir kommen, weil es für dich noch nicht Zeit ist.» Dann verschwand sie in der Entfernung in einem Tunnel, während ich allein zurückblieb. Als ich wieder zu mir kam, sagte ich den Ärzten, meine Schwester sei gestorben. Sie glaubten mir nicht, aber als ich dabei blieb, ließen sie auf der betreffenden Station nachfragen. Meine Schwester war tatsächlich gestorben, wie ich es gesagt hatte."
6. S.176
Begegnungen der Sterbenden mit Verwandten, die sie nie kennengelernt hatten
Auch Begegnungen mit Verwandten oder Verwandten von Bekannten, die dem Betroffenen zum Zeitpunkt seines Nahtodeserlebnisses noch nicht bekannt waren und die sie erst nachträglich anhand von ihnen bisher unbekannten Familienbildern als Verwandte identifizieren konnten, lassen sich nicht durch Wunscherfüllung oder die Erwartungen des Betroffenen erklären.1.
Dabei gibt es einerseits Fälle, die an sich keine Beweiskraft haben:
Phyllis Atwater: "Es erschien sogar ein Großvater, den ich nie zuvor gesehen hatte, weil ich nicht mit seiner Familie aufgewachsen war."2. S.61
"Das allererste war eine liebevolle und herzliche Begrüßung durch verstorbene Menschen, die mir sehr wichtig waren. Vor allem waren das die Freundin...sowie meine Großmutter väterlicherseits. Was mich im nachhinein sehr frappiert hat, ist, daß ich sie gar nicht gekannt habe, da sie vor meiner Geburt verstorben war. (...) Diese Begrüßung durch die Gestalten war sehr überwältigend, im Grunde genommen war es ein Meer von Liebe."2. S.60-61
Es kommt aber auch vor, daß man etwas neues erfährt.
Während meines Herzstillstandes hatte ich eine ausführliche Erfahrung und später sah ich darin außer meiner verstorbene Großmutter, einen mann der mich liebevoll anschaute, aber den ich nicht kannte. Mehr als zehn Jahre spater am Totenbett meiner Mutter gestand sie mir, daß ich aus einer außerehelichen Beziehung entstanden bin, daß mein Vater ein jüdischer Mann war, der während des zweiten Weltkrieges deportiert und getötet worden war und meine Mutter zeigte mir ein Bild von ihm. Der unbekannte Mann, den ich mehr als zehn Jahre zuvor gesehen hatte, erwies sich als mein biologischer Vater.
7.
Nicht jeder begegnet Bekannten
Ich habe oft darüber nachgedacht, ob mir damals irgendein irdisches Problem oder eine Person in den Sinn gekommen sei; aber ich konnte mich an nichts dergleichen erinnern. Ich war - wie gesagt - ganz allein, völlig glücklich und befand mich in einem noch nie erlebten harmonischen Zustand. Ich hatte nur noch ein deutliches Empfinden, ungefähr so, wie der Choral sagt: "Näher mein Gott zu Dir". Ich schwebte empor, immer näher zum Licht.
9.1
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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