erste Version zwischen dem 01.05.2000 und dem 07.06.2000
letzte vollständige Überarbeitung: 7/2023
letzte Bearbeitung: 7/2023

V47.

Die Bedeutung fremder Leben für das Aufarbeiten eigener früherer Leben

Inhalt

Übergeordneter Artikel:
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben.
Dieser Text:
V47.1 Kersti: Wenn beim Aufarbeiten versehentlich in das Gegenüber reinrutscht
V47.1 Kersti: ... und plötzlich erlebte ich die Situation aus Sicht von diesem Arsch
V47.2 Kersti: Themenbezogenes aufarbeiten und die Verzerrung der Wahrnehmung eines Lebens
V47.3 Kersti: Wenn man versehentlich in ein fremdes Leben reinrutscht und es für ein eigenes hält
V47.3 Kersti: Es kann nicht sein, daß all die fast 80 Leute, die Marion Zimmer Bradley das geschrieben haben, tatsächlich Morgaine waren
V47.4 Kersti: Wie fremd ist das fremde ich
V47. Kersti: Quellen

 
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1. Wenn beim Aufarbeiten versehentlich in das Gegenüber reinrutscht

Beim Aufarbeiten früherer Leben, wie ich es in den 90ger Jahren machte, gab es mehrfach folgenden Typ an Situation:
Beispielgeschichte, Kersti:

... und plötzlich erlebte ich die Situation aus Sicht von diesem Arsch

Ich beschäftigte mich damit, mir eines meiner früheren Leben anzuschauen. Dabei dachte ich mir "Was hat sich dieser Arsch eigentlich dabei gedacht?" und plötzlich erlebte ich die Situation aus Sicht von diesem Arsch. Als dieser empfand ich mich in einem Wirbel an Problemen gefangen und empfand meinen gegenüber nur als etwas, wo ich das herbekommen konnte, was ich brauchte. Mir war nicht bewußt, daß mein Gegenüber - das ich zuerst als Ich wahrgenommen hatte - ein eigenständiges Wesen mit Bedürfnissen und Gefühlen war.

Ich - Kersti - zog mich verwirrt aus der Erinnerung zurück und fragte mich: "Wer bin ich nun?"

Nachdem mir so etwas mehrfach passiert war, wurde mir bewußt, daß ich zwar willentlich in der Lage war die Situationen aus meinen früheren Leben auch aus Sicht einer der anderen beteiligten Personen nachzuleben. Wenn meine eigene frühere Persönlichkeit, intensive Gefühle erlebte, rutschte ich automatisch wieder in meine eigene frühere Persönlichkeit hinein. Ich erlebte die gefühlsgeladene Situation aus meiner eigenen Sicht wieder, auch wenn ich mehrfach versuchte die Situation willentlich aus einer anderen Sicht zu erleben. Irgendwie gab es also schon einen Unterschied zwischen der Erfahrung, die zu mir gehört und dem fremden Erlebnis, das ich wie eine eigene Erfahrung nacherlebt habe.

Das war eine der Situationen, die mich dazu brachte, mein Ich-Konzept in Frage zu stellen.
VB243. Kersti: Ich und nicht Ich in Reinkarnationserinnerungen und spirituellen Erfahrungen
Doch zunächst ist die Lösung einfach: Ich kann zwar die Erinnerung eines anderen aus der Sicht von jemandem anders anschauen, werde davon aber nicht automatisch zu dieser Person. Genauso kann ich ein Buch über meine eigenen Erfahrungen schreiben und später lesen, ich kann aber auch ein Buch, das ein anderer über seine Erfahrungen geschrieben hat abschreiben oder lesen.

 
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2. Fremde Sichtweisen anschauen als Aufarbeitungsmethode

Ich habe mir später zunehmend häufiger gezielt die anderen Sichtweisen angeschaut, weil ich merkte, daß es mir hilft die Situation zu verstehen, einen geschickteren Umgang mit den verschiedenen Persönlichkeiten zu finden und entspannter damit umzugehen. Ich bin mir gar nicht so sicher, woran das liegt, ob es eher damit zu tun hat, daß man vorrübergehend aus seinen eigenen Gefühlen raus ist oder mehr daran, daß die andere Perspektive, die Situation vollständiger verständlich macht. Jedenfalls fühlte ich mich oft, nachem ich mir verschiedene Perspektiven angesehen hatte wesentlich besser mit meinen eigenen Erinnerungen.

Ich habe den Eindruck, daß ich mir das meiste ansehen darf, von Zeit zu Zeit kommt es aber auch vor, daß jeamnd es ablehnt, mich seinen Standpunkt sehen zu lassen. Das wird dann von mir respektiert.

Bei meinem Besuch der L.Kin-Schule2., 3., 4. stellte ich fest, daß es dort als normale Aufarbeitungsmethode galt, sich auch die Sichtweisen der verschiedenen anderen Personen anzuschauen.
V222. Kersti: Die L.Kin Schule - ein Erfahrungsbericht

 
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3. Wenn man versehentlich in ein fremdes Leben reinrutscht und es für ein eigenes hält

Beispielgeschichte, Kersti:

Es kann nicht sein, daß all die fast 80 Leute, die Marion Zimmer Bradley das geschrieben haben, tatsächlich Morgaine waren

Als ich " Buch: Die Nebel von Avalon" von Marion Zimmer-Bradley1. las, riß mich das emotional sehr mit. Nicht in der Form, daß ich das Gefühl hatte, da beteiligt zu sein, sondern daß ich wie als Beobachter die Gefühle, Bilder und Gedanken, die die Hauptperson hatte, im Vergleich zu anderen Fantasyromanen sehr stark aus der Ich-Perspektive mitbekam. Ich erklärte mir das später als feinstofflichen Anhang des Buches.

Irgendwann besuchte ich Autor: Britta Rutkowski, die damalige Leiterin der Freunde von Darkover zuhause und da ich meinte, sie aus einen früheren Leben zu kennen, las ich ihr eine meiner aufgeschriebenen Reinkarnationserinnerungen vor. Sie meinte, daß sie allgemein Zweifel an der Realität von Reinkarnationserinnerungen hätte, aber mein Text hätte schon etwas in ihr ausgelöst, was sich anfühlte, als hätte diese Erinnerung etwas mit ihr zu tun.

Als Begründung für ihre Zweifel las sie mir einen Brief von Marion Zimmer-Bradley an ihre Fans von. Sie leitete dies ein, indem sie einen Brief veröffentlichte in dem einer ihrer Fans schrieb, sie hätte sich erinnert, sie wäre in einem früheren Leben Morgaine die Hauptperson des Romans gewesen. Dazu schrieb Marion Zimmer-Bradley sinngemäß: "Ich veröffentliche diesen Brief eigentlich nur, weil ich sagen wollte, daß es doch nicht sein kann, daß all die fast 80 Leute, die mir das geschrieben haben, tatsächlich Morgaine gewesen sein können."

Jetzt, Jahre später, vermute ich, daß Marion Zimmer-Bradley in dem Buch eine eigene Reinkarnationserinnerung aufgeschrieben hat, das aber nicht zugegeben hat, weil es damals noch weit verbreitet war, Leute für derartige Überzeugungen für verrückt zu erklären. Das wäre eine Erklärung für den ausgesprochen starken feinstofflichen Anhang. Es würde aber auch zu vielen ihrer Randbemerkungen in Vorwörtern ihrer Bücher passen, sowohl daß sie an so etwas glaubt, als auch daß sie ihre spirituellen Überzeugungen nicht eindeutig zugibt, sondern nur andeutet. Ihre Bemerkungen zu spirituellen Meinungen anderer waren immer respektvoll, aber an einigen Stellen wie dieser auch begründet kritisch.

Ich denke, daß ein solcher Fehler dann leicht passiert, wenn man zwar Erfahrungen mir eigene Reinkarnationserinnerungen aufarbeiten hat, aber selbst noch nicht versehentlich in die Sichtweise seines Gegenübers gerutscht ist. Da man das Nacherleben eines anderen Lebens bis dahin nur von seinen eigenen früheren Leben kannte, ist der naheliegenste Gedanke, daß es ein eigenes früheres Leben wäre. Um darauf zu kommen, daß man sich ein fremdes Leben anschaut, muß man zumindest wissen, daß das auch geht.

 
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4. Wie fremd ist das fremde Ich?

Beim Schreiben dieses Artikels bin ich bis hier der Einfachheit halber davon ausgegangen, daß die einfache Modellvorstellung, daß es nur eine Seele pro Körper gibt und daß diese Seele so wie sie ist von einem zum nächsten Körper übergeht. Das ist allerdings eine grobe Vereinfachung, weil wir im Leben Anteile abspalten können und weil wir in der Lage sind, anteile die andere Wesen aus unserer nahen Seelenverwandtschaft abgespalten haben zu integireren und zu einem Teil von uns selbst zu machen.

Daher ist es durchaus möglich, daß von den 80 Leuten, die Marion Zimmer-Bradley geschrieben haben, einige zu derselben Gruppenseele gehören wie das Original der Morgaine und tatsächlich einen Seelenanteil im eigenen Körper inkarniert haben, der auch in Morgaine inkarniert war.
VA213. Kersti: Ich bin eine Gruppenseele - oder - Der "Es ist echt!"-Schock
VA218. Kersti: Gruppenseelen und multiple Persönlichkeiten

Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, daß Mehrere Seelen in einem Körper sind.

Kersti

 
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Quellen

  1. Autor: Marion Zimmer Bradley (Aus dem Amerikanischen von Manfred Ohl und Hans Sartorius) Buch: B116.6.1 Die Nebel von Avalon. (1989) Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN 3-596-28222-5
  2. Die L-Kin-Schule wurde mit L.Kinds Methoden von einer Schülerin von L.Kin betrieben, die heute aus beruflichen Gründen nicht mehr will, daß ihr Name genannt wird.
    Autor: L.Kin: Buch: B36. Scientology. - Mehr als ein Modetrend? Die Entwicklung zur monetären Heilslehre. Die Philosophie im Klartext. (1991) Preußisch Oldendorf: VAP, ISBN 3-922367-21-6
  3. Autor: L.Kin: Buch: B117.5.2 Scientology. Ein Handbuch für Anwender. Band 2: Die Verfahren. Professionelle Ausübung. (1992) Preußisch Oldendorf: VAP, ISBN 3-922367-22-4
  4. Autor: L.Kin: Buch: B80. Gott & Co. Nach wessen Pfeife tanzen wir? Über Geister, Dämonen, Götter, Engel, Schamanen, Gurus, Okkultisten, Magier, Kosmische Mächte, Geheimbünde, Scientologen, UFOs, Außerirdische, Galaktische Konföderationen und Verschwörungen gegen den Planeten Erde. (1996) Preußisch Oldendorf: VAP - Buchversand, ISBN 3-922367-20-8