erste Version zwischen: 16.5.01 und 29.08.01
letzte Überarbeitung: 4/07

V280.

Bloß keine Kohlehydrate, 32 mal kauen oder Trennkost

Manchmal stößt man auf Rätsel, wenn man sich informiert. Ein solches Rätsel war das Buch "Kranker Magen, kranker Darm, was wirklich hilft" von Dr. med Wolfgang Lutz. Denn im Gegensatz zu den meisten Ernährungsforschern ist er der Ansicht, daß man so viel Fleisch essen dürfe, wie man will, aber sich mit der Stärke beschränken solle. Und mit diesem Ratschlag hat er zu allem Überfluß auch noch erhebliche Erfolge bei Krankheiten, die mit Darmreizungen zu tun haben...

Ein anderes Rätsel war, daß einige Menschen, die sich mit Ernährung befassen hartnäckig behaupten man müsse mindestens 32 bis 100 mal (je nachdem welche dieser Richtungen) kauen, um die Nahrung richtig verdauen zu können. Was meinem Gefühl nach überhaupt nicht sein konnte - anständig kauen schon - aber 32 mal kauen würde sich nicht so hartnäckig FALSCH anfühlen, wenn ich es ausprobiere, wenn das die für uns notwendige und gesunde Art des essens wäre. Kühe haben schießlich auch keine Probleme, sich zu wiederkäuen zu zwingen!

Auch das mit der Trennkost schien mir auf den ersten Blick merkwürdig. Meines Wissens liegen in der Natur Eiweiße und Kohlehydrate normalerweise nicht getrennt vor, deshalb dürfte es keine Probleme bereiten, sie gemischt zu verdauen...

Dann jedoch bekam ich es vorübergehend beruflich mit Trennkost zu tun - und abgesehen davon, daß mir die Trennkost wahrhaftig gut tat, fanden sich bei der Gelegenheit auch die Lösungen für die drei obigen Rätsel.

Eiweiße sind nämlich unterschiedlich leicht oder schwer verdaulich. Und die Eiweiße, die wegen ihrer schlechten Verdaulichkeit von Kohlehydraten getrennt zu sich genommen werden müssen, dürften beinahe durchweg nicht zur natürlichen Ernährung des Menschen gehören. Das ist zum einen Milch (die natürlicherweise nur aus der Brust der eigenen Mutter getrunken wird und auch nur bis zum Ende des dritten Lebensjahres) und zum anderen gekochtes oder gebratenes Fleisch - rohes Fleisch dagegen darf mit Kohlehydraten gemischt gegessen werden. Und das Feuer wurde dann wohl nach unseren Verdauungsorganen erfunden.

Auch die Kohlehydrate, die wegen ihrer etwas schwereren Verdaulichkeit von Eiweißen getrennt zu sich genommen werden müssen, tauchen in der Natur nicht so auf, daß die Gefahr einer ungenügenden Vorverdauung bestehen würde. Einfachzucker müssen im Gegensatz zu Stärke und Doppenzuckern wie unserem Haushaltszucker nicht vorverdaut werden. Deshalb ist Obst obwohl es Zucker (Einfachzucker, wie Fruchtzucker und Traubenzucker) zusammen mit Fruchtsäuren, die die Vorverdaung im Mund behindern enthält leicht verdaulich. Zuckerrohr enthält den Zucker nicht in ganz so konzentrierter Form wie Süßigkeiten und man muß ein wenig darauf herumkauen. Getreide mit seinen langkettigen Kohlehydraten ist dagegen so hart, daß man es lange im Mund einweichen muß, damit man es essen kann - womit auch dort die Vorverdauung gewährleistet ist. - Ist es aber weich, ist es entweder noch nicht reif und schmeckt ein wenig süß, weil der Zucker noch nicht vollständig zu Stärke umgebaut ist oder es ist schon am Keimen - mit demselben Effekt auf die darin enthaltene Stärke. Und dann gibt es noch Honig - der aber von den Bienen verteidigt wird und auch in kleineren Mengen neutral wirkt.

Das erste Rätsel mit Lutz fast Kohlehydratfreier Ernährung klärt sich ebenfalls durch das Trennkostprinzip: Wo es keine Kohlehydrate in der ernährung gibt, hat man schon Trennkost.

Das mit dem 32 mal kauen ist auch erklärt - es gewährleistet eine sehr gute Kohlehydratvorverdauung im Mund und vereinfacht im Magen die Eiweißvorverdauung. - In der Natur wäre es aber unnötig, weil dort die schwerverdaulichen Eiweiße nicht zur Verfügung stehen.

Kersti

V1. Kersti: Eine Gesundheitsempfehlung
V6. Kersti: Ernährungstabelle nach Kollath
V7. Kersti: Vollwerternährung
V9. Kersti: Auf den eigenen Körper hören
V18. Kersti: Körperliche Abhängigkeit
V28. Kersti: Von Allheilmitteln
V29. Kersti: Einzelne Krankheiten
V30. Kersti: Wie wichtig ist gesunde Ernährung?
V36. Kersti: Der "Was der Bauer nicht kennt, das frißt er nicht"-Instinkt
V37. Kersti: Uns schmeckt, was wir für gut halten
V96. Kersti: Suche nach Beweisen für den Nutzen von Impfungen
V102. Kersti: Krebsbehandlung: Naturheilkunde
V106. Kersti: Allergiebehandlung
V136. Kersti: Hamer und Ernährung
V250. Kersti: Diabetes und Ernährung
V251. Kersti: Vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen, Beispiel Ernährung
V252. Kersti: Fischöl, Margarine und Eiweißmastkrankheiten
V279. Kersti: Reine Rohkost?
VA17. Kersti: Einzelne Heilmethoden
VA41. Kersti: Düngung als Krankheitsursache
VA57. Kersti: Macht Kalorienzählen Sinn?
VA63. Kersti: Heißwassertrinken, Knetfiguren - oder woran man Scientology erkennt
VA64. Kersti: Die Sache mit dem Salz
VA71. Kersti: "Ohne Getreide kann man sich nicht ausreichend ernähren." oder "Vollkorngetreide ist so ungesund - da ist selbst Weißmehl besser"?
VA72. Kersti: Was machen Transfette in der Butter?
VA76. Kersti: Leiden wir wirklich unter Basenmangel?
VA92. Kersti: Liegt Karies nur am Zucker?
VA105. Kersti: Gesunde Ernährung
VA107. Kersti: Gesundheit
VA240. Kersti: Kräuter
VB1. Kersti: Gesunde Ernährung - zu umständlich?
VB8. Kersti: Verwirrung um Säuren-Basen Haushalt
VB18. Kersti: Eiweißüberernährung, Ursache vieler Zivilisationskrankheiten
VB23. Kersti: Nicht Fett macht fett
VB24. Kersti: Nur Wasser ist ein Getränk
VB25. Kersti: Fasten
VB27. Kersti: Regelkreise im Körper
VB29. Kersti: Essen als Sucht

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.