erste Version zwischen: 20.04. und 11.05.02
letzte vollständige Überarbeitung: 11/2020
letzte Bearbeitung: 11/2020

VA47.

Die verdrängte Wahrheit ist immer schlimmer als die Deckerinnerung, hinter der wir es verstecken

Inhalt

Übergeordneter Artikel:
V305. Kersti: Die Realität nicht vollständig sehen durch abspalten, verdrängen, vergessen, filtern oder abgrenzen
Dieser Text:
VA47.1 Kersti: Sind die gruseligen Folterszenen, an die mich mir erinnere, Deckerinnerungen für verdrängte Kindheitserlebnisse?
VA47.2 Kersti: Gibt es Deckerinnerungen?
VA47.3 Kersti: Die verdrängte Wahrheit ist immer schlimmer als die Deckerinnerung, hinter der wir es verstecken
VA47.4 Kersti: Die Guten und die Bösen als Deckerinnerungen
VA47.5 Kersti: Macht die Arbeit an Deckerinnerungen Sinn?
VA47. Kersti: Quellen

 
Inhalt

1. Sind die gruseligen Folterszenen, an die mich mir erinnere, Deckerinnerungen für verdrängte Kindheitserlebnisse?

Zu meinen Erinnerungen an frühere Leben bekam ich folgende Frage gestellt:
Aus einer Email:
Hast du dir schon mal überlegt dass es vielleicht gar keine Erinnerungen an Vorleben sind sondern verdrängte Erinnerung aus dem JETZIGEN Leben die sich nur in Form von wirren Geschichten maskiert haben?
Gerade das Motiv des Folterns taucht doch immer wieder auf, sogar Engel sollen das tun was mir aber ziemlich unwahrscheinlich erscheint.
Zunächst einmal habe ich mir diese Frage tatsächlich schon gestellt, als mir in der Grundschulzeit das erste mal gruselige Folterbilder in den Sinn kamen.
V234.5 Kersti: Während die Bilder, die mir vorher in den Sinn gekommen waren, guten Stoff für schöne Geschichten lieferten, kamen mir jetzt auch Bilder und Geschichten in den Sinn, die wirklich gruselig waren
Damals kam ich zu dem Schluß, daß da nichts sein kann, weil meine Erinnerungen zurückreichen, bis ich anderthalb Jahre alt war - also ausgesprochen weit - und weil sie keine auffälligen Lücken enthalten, in denen ein traumatisches Material hätte entstanden sein können, das dieses Ausmaß an gruseligen Folterbildern erklären könnte. Eine Auflistung einiger Erinnerungen aus meiner frühen Kindheit findet sich hier:
VA124.1 Kersti: Kleinkinder erfassen nur jeweils eine einzelne Szene als Geschichte, nicht das ganze Bilderbuch
Ich habe in den über 40 Jahren danach zwar eine verdrängte Kindheitserinnerung zu einer Erfahrung, die ich damals nicht verarbeiten konnte, gefunden:
VB151.1.3 Kersti: Blut im Mund - eine somatische Erinnerung
Grundsätzlich war meine Familie aber die Art von Familie, wo man nicht viel zu verdrängen hat, da man sehr direkt gegen Fehler der Eltern vorgehen durfte.
VB67.2.2 Kersti: Die Ohrfeige
Man setzt sich nicht immer durch, aber man darf normalerweise sagen, was man denkt und sich darüber auch richtig mit den Eltern streiten.

Was ich so an gruseligen Foltererinnerungen bisher ins Bewußtsein bekommen habe, läßt sich ganz bestimmt nicht durch Kindheitserinnerungen in diesem Leben erklären, dazu ist es sowohl mengenmäßig zu viel als auch inhaltlich zu grausam.

 
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2. Gibt es Deckerinnerungen?

Ja, die gibt es. Bei der Erinnerung
VB151.1.3 Kersti: Blut im Mund - eine somatische Erinnerung
hatte mir ein Pädophiler angedroht, meine Schwester zu ermorden, wenn ich nicht tue was er will und meine Antwort hatte darin bestanden daß ich ihn in seinen Penis gebissen habe. Erinnert habe ich mich, daß meine Mutter mich zum Tatort gebracht und vor solchen Gefahren gewarnt hätte. Ich denke, daß sie das Gespräch tatsächlich geführt hat, denn es kam darin vor, daß ein Arzt das der Polizei gemeldet hätte. Aber ich glaube nicht, daß sie deshalb auf eine Kuhweide hinter eine Hecke gegangen wäre. Ich habe also zwei reale Ereignisse zu einem zusammengebaut, um den Teil, wegen dem ich zu Tode erschrocken über meine eigene Aggressivität war, zu verdrängen. Gleichzeitig hatte ich von dem Alter ab eine Phase, wo ich mir eingebildet hatte, ich hätte überhaupt keine aggressivden Seiten. Um zu merken, daß es diese aggressiven Seiten doch gibt, mußte ich zuerst Mobbing erleben.

Um ein Beispiel für eine Deckerinnerung und was später beim Aufarbeiten herauskam zu haben, habe ich bei einer Reinkarnationserinnerung beide Varianten aufgehoben. Ich hatte mich erinnert, daß dort, wo Georg arbeitete, ein Geheimdienst gewesen wäre, tatsächlich wurde Geheimhaltung betrieben, um sich selbst vor Verfolgung zu schützen.
Vorher: F591. Dieter: So lange er sich die Dinge in der Reihenfolge anschaute, daß er die nötigen Entscheidungsgrundlagen wußte, bevor er sich entscheiden mußte, sollte es mir recht sein, wenn er sich selbst entscheidet, was und wieviel er wissen will und was nicht
Nachher: F591. Dieter: Als ich ihn bat, das mit eigenen Worten wiederzugeben, hatte er zumindest verstanden daß die Gefährten Jesu zu unseren Feinden zählten und ihn überall in katholischen Machtbereich angreifen würden
Ein weiteres Beispiel aus derselben Reinkarnationserinnerung:
Ursprüngliche Version: F528. Dirk: Mit jungen Mitarbeitern sind wir nicht ganz so beschützerisch, doch die ersten Aufträge die wir ihnen anbieten, sind ungefährlich und so nahe an der nächsten Basis wie irgend möglich
Fünf Jahre später: F1863. Dirk: Der Mordversuch hatte mich wieder an meine Kindheit zusammen mit Gerds früherer Inkarnation Geron erinnert und ich hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren
Man beachte, daß dieselbe Verdrängung, die ich dazu hatte, auch aus Sicht von Khar, Dirk und Mirko als Verdrängung von Georg diskutiert wird.
F1860. Dirk: Georg erklärte mir, daß wir ein Geheimdienst sind. Wenn ich zu beweisen versuchte, daß er irrt, scheiterte ich kläglich an seiner unangreifbaren Logik

Deckerinnerungen könnten auf unterschiedliche Weise entstehen. Sie können eine Art Traum sein, in dem die Inhalte symbolisch verkleidet sind, sie können eine Art Patchwork sein, das sich aus mehreren Erinnerungsbruchstücken zusammensetzt, so daß dadurch verborgen wird, daß Teile der Erinnerungen fehlen. Bekannte Menschen können durch Unbekannte ersetzt werden. Und auch daß man Erinnerungen in ein früheres Leben verschiebt, damit sie beim aufarbeiten nicht die jetzigen Beziehungen bedrohen, kann durchaus vorkommen.

 
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3. Die verdrängte Wahrheit ist immer schlimmer als die Deckerinnerung, hinter der wir es verstecken

So lange das Aufzuarbeitende noch unlogisch und lückenhaft erscheint, ist auch damit zu rechnen, daß die Erinnerungen falsche Details, Deckerinnerungen enthalten. Auch wenn aufarbeiten sich anstrengend anfühlt, ist da noch viel verborgen, daher ist mit Deckerinnerungen zu rechnen.

Falsch aber ist die Vermutung, daß besonders schreckliche Erinnerungen an frühere Leben es unwahrscheinlich machen würden, daß das echte Erinnerungen sein könnten. - Eher das Umgekehrte ist der Fall, dann Deckerinnerungen erfindet man sich unbewußt, um sich vor dem eigenen Schmerz zu bewahren. Es macht keinen Sinn, sich Geschichten auszudenken und das damit verbundene Leid zu fühlen, die schlimmer sind als das, was man dahinter verbergen will.

Wenn man Dinge denkt wie

Dann ist man eher dabei, eine echte Erfahrung zu verdrängen als damit, etwas falsches als falsch zu erkennen.

 
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4. Die Guten und die Bösen als Deckerinnerungen

Die oben ausschnittsweise zitierte Email enthielt auch den Satz über Foltern aus Reinkarnationserinnerungen.
Aus einer Email:
Sogar Engel sollen das tun was mir aber ziemlich unwahrscheinlich erscheint.
Meine Erfahrung ist, daß alles was es in der geistigen Welt, die wir von hier aus geistig erreichen können, gibt, sich auch als Mensch inkarnieren kann. Und unter den Menschen, von denen man weiß, gibt es zwar Heilige, die wir bewundern und Schwerstverbrecher, die uns alle das Gruseln lehren. Die weitaus meisten Menschen befinden sich aber irgendwo zwischen diesen beiden Extremen, tun mal Gutes und mal Böses.

Wo ich von Menschen die Seelenherkunft weiß, können sowohl inkarnierte Dämonen als auch inkarnierte Engel sowohl Gutes als auch Böses tun.
V14. Kersti: Was sind Engel?
Wer sich einbildet, Engel wären nur gut, ist der Licht-und-Liebe-Verdrängung aufgesessen.
V42.4.1 Kersti: Die Licht-und-Liebe-Verdrängung
Umgekehrt beschäftigt sich ebenso mit Verdrängung, wer an das absolut Böse glaubt.
VB51. Kersti: Verdrängung - oder warum der Teufel verteufelt wurde

Ob man Engel meist als unterstützend und liebevoll oder eher als streng und tyrannisch erlebt hat, hängt zu einem erheblichen Teil von der eigenen Seelenherkunft ab. Der letzte feinstoffliche Krieg war ein Krieg zwischen Dämonen und Engeln, bei dem die Engel die Dämonen besiegt und in die Höllen verbannt haben und der Sieger schreibt die Geschichte. Also erfahren wir in den offiziellen Religionen hauptsächlich, wie die Engel die Dämonen - ihren ehemaligen Feind - sehen. Nicht überraschend, daß das kein positives Bild gibt. Realistisch ist dieses negative Dämonenbild aber auch nicht.

 
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5. Macht die Arbeit an Deckerinnerungen Sinn?

Ein Stück weit funktioniert Aufarbeiten, anhand von Deckerinnerungen:
Wenn ein Mensch sich statt an einen sexuellen Mißbrauch in seiner Kindheit in diesem Leben an eine ähnliche Erfahrung aus einem früheren Leben erinnert, kann er sich trotzdem mit den Gefühlen und Überzeugungen auseinandersetzen, die der sexuelle Mißbrauch in ihm hervorrief. An einem bestimmten Punkt geht es dann aber nicht mehr weiter, dann ist es Zeit sich mit den Problemen aus diesem Leben auseinanderzusetzen - weil ja beispielsweise Eltern, die ein Kind sexuell mißbraucht haben, sicherlich nicht diejenigen sind, denen man sein eigenes Kind anvertrauen sollte.

Wenn man allerdings reale frühere Leben hat, die schlimmer sind als das jetzige, kann es durchaus passieren, daß man, ohne sich dessen bewußt zu sein, die früheren Leben aufarbeitet, in dem Glauben, daß man sich dann nicht mit dem hier und jetzt auseinandersetzen müßte. Wenn man beispielsweise darüber nachdenkt, ob der eigene Vater einen sexuell mißbraucht haben könnte, könnte das ja auch die augenblickliche Beziehung mit diesem Vater - die jetzt vielleicht einigermaßen OK ist - gefährden.

Bei Licht betrachtet, ist der Glaube, den Problemem dieses Lebens auf Dauer so ausweichen zu können, naiv und falsch. Aber die Aufarbeitung früherer Leben wird trotzdem einige Zeit weiterhelfen, da es sich ja auch dabei um reale Erfahrungen handelt. Und irgendwann merkt man dann, daß es nicht mehr weiterhilft und man nur dann weiterkommt, wenn man sich endlich der heutigen Realität stellt.

Man kann also ein Problem aufarbeiten, indem man zunächst die häßlichsten Stellen des Bildes durch Deckerinnerungen verbirgt und den Kleinkram, der dann noch sichtbar ist, aufräumt. Aber irgendwann muß man zum Kern der Sache kommen, wenn man wirklich Erfolg haben will, denn das größte Problem ungelöst zu lassen, kann ja letztlich nicht Sinn der Sache sein!

Kersti

 
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Quellen

Dieser Artikel beruht auf meinen eigenen Erfahrungen als Therapeutin und dem Aufarbeiten meiner eigenen Themen alleine oder in Partnerarbeit mit meinen jeweiligen Aufarbeitungspartnern
VA248. Kersti: Wie funktioniert Psychotherapie?
Wenn ich therapeutisch arbeite, greife ich oft auf das Wissen meiner feinstofflichen Anteile zurück und integriere geistheilerische Methoden in meine Arbeit.
VA299. Kersti: Fragen beantworten: Das Wissen der eigenen feinstofflichen Anteile
VA131. Kersti: Heilung durch Arbeit an den feinstofflichen Körpern

Weitere Quellen waren:


Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/ ; Kersti_@gmx.de
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