erste Version: 6/2010
letzte Bearbeitung: 6/2017

VB104.

"Es ist, als wäre da ein Teufelchen" - Bessessenheit oder eigener Persönlichkeitsanteil?

Inhalt

Übergeordneter Artikel:
VA218. Kersti: Gruppenseelen und multiple Persönlichkeiten
VB203. Kersti: Besessenheit
VB246. Kersti: Gut und Böse

Inhalt dieses Artikels:
VB104.1 Kersti: Eigene Persönlichkeitsanteile als "Teufelchen"
VB104.2 Kersti: Die Existenz einer Seele als Vorbedingung für die Vorstellbarkeit von Besessenheit
VB104.3 Kersti: Was ist Besessenheit, was ein eigener Persönlichkeitsanteil?
VB104.4 Kersti: Seelen kann man nicht vernichten - nur Heilung führt zur Lösung
VB104. Kersti: Quellen

 
Inhalt

1. Eigene Persönlichkeitsanteile als "Teufelchen"

Beispielgeschichte, Kersti:

"Es ist, als wäre da ein Teufelchen"

Im Verlauf eines Option-Dialogs2. sagte mein Gesprächspartner:
"Es ist als wäre da ein Teufelchen, das mich immer dazu bringt, mich selbst zu sabotieren."
Da der Sinn unseres Dialogs hauptsächlich darin bestand, die Option-Methode auszuprobieren, führte ich mit seinem Teufelchen einen Option-Dialog, indem ich meinen Gesprächspartner die Stimme des Teufelchens laut wiedergeben ließ. Im Verlaufe des Dialogs stellte sich heraus, daß das Teufelchen wütend darüber war, daß bestimmte Interessen und Wünsche meines Gesprächpartners nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Nachdem das Teufelchen sich darüber klar geworden war, daß diese Interessen durch seine Sabotageakte nicht besser sondern schlechter berücksichtigt wurden, kam es zu dem Schluß, daß es diesen Widerstand nicht mehr brauchte. Daraufhin gab es zu, daß es Teil der Persönlichkeit meines Gesprächspartners war und verschmolz so mit ihm, daß es nicht mehr als eigenständiges Wesen wahrnehmbar war.
V26. Kersti: Option-Fragen

Dies ist ein Beispiel für ein "Teufelchen" eines normal gesunden Menschen. Dem Betreffenden war klar, daß das Teufelchen, mit dem wir uns so ernsthaft unterhielten, sicherlich ein Teil von ihm selbst war, auch wenn das Teufelchen das zuerst nicht zugeben wollte, weil es sauer auf die Gesamtpersönlichkeit war.

Wenn ein Mensch in seiner Kindheit schwer mißhandelt wurde, spalten sich die verschiedenen Anteile der eigenen Persönlichkeit oft stärker voneinander ab, als das bei anderen Menschen der Fall ist und im Gehirn werden dabei oft getrennte Erinnerungsspuren angelegt. In der Psychologie nennt man das eine multiple Persönlichkeit oder Dissoziative Identitätsstörung (DIS). Ich ziehe den Ausdruck multiple Persönlichkeit vor, weil eine Person mit mehr als einer irdischen Persönlichkeit meiner Ansicht nach nicht gestört sein muß, auch wenn sie es aufgrund der schlimmen Vergangenheit oft ist. Die Zahl der irdischen Persönlichkeiten muß nicht der Zahl der feinstofflichen Anteile entsprechen.
VB129.2 Kersti: Die irdische Multiple Persönlichkeit und ihr Verhältnis zu feinstofflichen Anteilen

Die einzelnen Persönlichkeitsanteile haben vielleicht verschiedene Namen, mit denen sie sich identifizieren und leben verschiedene Leben. Manchmal hat eine weibliche Person auch einen männlichen Persönlichkeitsanteil. Beispielsweise könnte es eine Angeline, eine Angela, eine Line und einen Peter geben. Und Angela hat vielleicht eine Lehre gemacht, von deren Inhalten Angeline nichts weiß. Dafür malt Angeline gerne Bilder und Angela hat keine Ahnung, warum die Malutensilien immer im Hause herumstehen. Wo der eine Anteil aktiv ist, hat der andere oft - aber nicht immer - Gedächtnislücken.

Wenn ein wehrhafter Anteil stark von der Hauptpersönlichkeit abgetrennt ist, kann es vorkommen, daß man sich vor seinem eigenen Anteil fürchtet und ihn für den Teufel oder einen Dämon hält.
O11.4.6.2 Kersti: Satan, der Teufel und Dämonen als Persönlichkeitsanteile

Eigene Persönlichkeitsanteile kann man unterschiedlich wahrnehmen.

  • Man kann sie von innen heraus als "ich" erleben und dabei wahrnehmen, daß verschiedene Teile der eigenen Persönlichkeit sich unterschiedlich anfühlen und einen unterschiedlichen Charakter haben.
  • Man kann sie als Stimmen hören - entweder so wie man denkt, wie ein denken das aber von außen kommt, wie eine hörbare Stimme im eigenen Kopf oder auch als würde draußen jemand sprechen
  • Man kann sie sehen - auch hier gibt es alle Variationen von "so wie man sich ein Bild vorstellt" über "Wie eine Vorstellung aber außen in dem Zimmer, in dem man sich irdisch aufhält." und "als würde man sie richtig sehen aber im eigenen Kopf" bis hin zu "sehen als würde da jemand vor mir stehen"
  • Man kann sie mit dem Tastsinn wahrnehmen
  • Man kann sie riechen
  • Man kann das Gefühl haben jemand stände hinter einem, ohne einen Bezug zu einer konkreten Sinneswahrnehmung

 
Inhalt

2. Die Existenz einer Seele als Vorbedingung für die Vorstellbarkeit von Besessenheit

Mit einem Weltbild, das davon ausgeht, daß es keine vom Körper unabhängige Seele gibt, sondern das Bewußtsein vom Nervensystem erzeugt wird, ist das Konzept der Besetzungen nicht vereinbar. Im Rahmen der Nahtodforschungen wurde jedoch nachgewiesen, daß Menschen zu einem Zeitpunkt überprüfbar richtige Beobachtungen machen können, zu dem das Gehirn funktionsunfähig ist.
O7.39 Kersti: Außerkörperliche Erfahrungen enthalten außersinnliche Wahrnehmungen
Daneben kann ein Mensch auch von den Wesen, denen er in der Erfahrung begegnet, überprüfbar richtige Informationen erhalten, die ihm vorher nicht bekannt waren.
O7.6 Kersti: Bestätigte Informationen aus Begegnungen in Nahtoderfahrungen
Vergleichbare bestätigte Beobachtungen sind auch aus Visionen bekannt, in denen lebende Angehörige durch verstorbenen Familienmitgliedern kontaktiert wurden.1.

Daneben gibt es eine Forschung zu Kindern, die sich spontan an frühere Leben erinnern. Der bekannteste Forscher ist sicherlich Ian Stevenson.
O7.A4 Kersti: Reinkarnationserinnerungen von Kindern
Stevenson hat ausführlich nach alternativen möglichen Erklärungen gesucht, wie ein Kind zu der Behauptung kommen kann, es wäre zuvor eine andere - meist erwachsene - Person gewesen. Dabei untersucht er für jeden Einzelfall, ob eine dieser alternativen Erklärungen zutreffen kann. An normalen Erklärungen zieht er folgende in Betracht:

  • Betrug
  • durch Kryptomnesie: Erinnerungen an Informationen, die man zuvor auf normalen Wege erfahren und wieder vergessen hatte, werden unbewußt zu der scheinbaren Reinkarnationserinnerung zusammengebaut und treten dann so fertig ins Bewußtsein
  • genetisches Gedächtnis
Daneben überlegt er, ob andere spirituelle Erklärungen wie Außersinnliche Wahrnehmung oder Besessenheit zutreffen könnten. In den meisten der von ihm untersuchten und gelösten Fällen von Kindern, die behaupten, sich an ein früheres Leben zu erinnern, kommt Stevenson zu dem Schluß, daß Reinkarnation die bestmögliche Erklärung für die beobachteten Erinnerungen und sonstigen Symptome ist. In den nicht gelösten Fällen, wo nicht genug Einzelheiten vorlagen, um die Person aus dem vorhergehenden Leben zu finden, liegt natürlich nichts vor, das irgendeine Theorie beweisen oder widerlegen könnte.5.

Während die Nahtodforschung nachgewiesen hat, daß die Seele auch dann Beobachtungen anstellen kann, wenn der Körper funktionsunfähig ist, hat die Reinkarnationsforschung nachgewiesen, daß die Seele sich nach dem Tod in einem anderen Körper inkarnieren kann.

Für mich ist deshalb bewiesen, daß es eine Seele oder so etwas ähnliches gibt, die sich immer wieder im Körper inkarniert. Wenn eine solche Seele existiert, die nachgewiesenermaßen oft öfter als einmal inkarniert, dann erfordert es einige Zusatzannahmen um zu begründen, warum Besessenheit unmöglich sein sollte. Es ist aber leicht zu erklären, wie Besessenheit möglich sein sollte.
VB203. Kersti: Besessenheit

 
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3. Was ist Besessenheit, was ein eigener Persönlichkeitsanteil?

Kurz zusammengefaßt: Man kann sich anfangs nicht sicher sein, denn es kann sein, daß man es einfach nicht wissen will.

Während das Phänomen der multiplen Persönlichkeit mit einem materialistischen Weltbild vereinbar wäre, das vorraussetzt, daß Gehirn und Nervensystem die Gedanken produzieren, erfordert die Vorstellung, daß es Besetzungen geben könnte, ein Weltbild, in dem eine Seele - oder so etwas Ähnliches - unabhängig vom Körper existieren und handeln kann. Deshalb ist für einige Ärzte und Psychologen die Vorstellung einer multiplen Persönlichkeit leichter zu akzeptieren als die einer Besessenheit.

Umgekehrt ist es meiner Erfahrung nach so, daß manche Medien, Geistheiler, Exorzisten, aber auch spirituell orientierte Psychotherapeuten dazu neigen, alle auftauchenden Persönlichkeiten oder Persönlichkeitsfragmente, die ihnen dunkel, furchterregend und böse erscheinen als Besessenheit zu deuten, weil sie dann leichter verdrängen können, daß sie selber verletzte und aggressive Anteile besitzen oder weil sie sich sonst vor ihren Patienten fürchten würden.

Doch neben den Therapeuten können auch die Betroffenen Gründe haben, ihre eigenen Anteile nicht als eigene anzuerkennen.

  • Ein Persönlichkeitsanteil verhält sich so asozial gegenüber anderen Menschen, daß die anderen Anteile derselben Person nichts mit ihm zu tun haben wollen, in der Hoffnung, sie würden dann nicht mit für dessen Verhalten bestraft.
  • Ein Anteil verletzt andere Anteile und wird deshalb von ihnen gehaßt
  • Ein Anteil trägt Lebenserinnerungen, die die anderen Anteile nicht wahr haben wollen.
Daneben können sie auch Motive haben fremde Anteile als eigene Anteile auszugeben.
  • Mitleid: Fremde Anteile werden aufgenommen weil sie von ihrer eigenen Seele abgespalten und verstoßen wurden
  • Fremde Anteile werden gefangengenommen oder zum Bleiben überredet, damit sie den eigenen Anteilen bei der Bewältigung des Lebens helfen
Kurz zusammengefaßt kann man sich anfangs oft nicht sicher sein, ob das scheinbar böse Geistwesen, das einem gegenübertritt ein eigener abgespaltener Anteil ist oder ob Besessenheit vorliegt. Darüber hinaus ist weder das eine noch das andere das Problem: Was immer sich da meldet, braucht zuerst einmal Heilung, wenn es Ärger macht - danach kann man meist davon ausgehen, daß es freundlicher und kooperativer wird und herausfinden welche Lösung für alle Beteiligten eigenen und fremden Seelenanteile die beste wäre.

Tatsächlich ist es danach meist so, daß alles, was fremd ist, geht und daß die eigenen Anteile sich stärker miteinander verbinden oder völlig zu größeren Anteilen verschmelzen.

 
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4. Seelen kann man nicht vernichten - nur Heilung führt zur Lösung

Aus folgender Reinkarnationserinnerung:
F756. Khar: Das war kein verwirrrter kleiner Dämon der dringend Hilfe und Führung brauchte, sondern einer der Großen, an die wir unsere dämonischen Patienten zur Heilung übergaben
stammt der Abschnitt:
Beispielgeschichte, Kersti: Um das folgende zu verstehen, muß man wissen, daß es zwei grundsätzliche Arten von Exorzismus gibt. Natürlich gibt es viele hundert Unterformen und Varianten, doch die wesentlichste Unterscheidung ist: Die einen Exorzisten bekämpfen den Dämon, die anderen betrachten ihn als eine verletzte und verirrte Seele und wissen, daß man das Problem der Besessenheit nur dann endgültig lösen kann, wenn man alle Dämonen so weit heilt, daß sie schädliche Strategien, wie einen bereits bewohnten Körper zu besetzen, nicht mehr nötig haben.
Ein Exorzismus, bei dem der Besetzer-Seelenanteil bedroht, gequält und verletzt wird, ist aus zwei Gründen ein Problem.

Zum ersten wird jeder ausgetriebene Dämon nachher noch etwas wütender, mißtrauischer und unkooperativer als er vorher schon war und sucht sich - da seine Probleme, die zu dieser Besetzung geführt hatten, nicht gelöst wurden - das nächste Opfer, zu dem er noch gemeiner ist.

Es gibt auch keine Möglichkeit eine Seele oder einen Seelenanteil für alle Zeiten zu vernichten oder einzusperren. Beides wurde mit verschiedenen Teilen meiner Gruppenseele versucht und diese Anteile existieren noch und wurden von anderen Anteilen meiner Gruppenseele geheilt oder sind ohne erkennbaren äußeren Grund nach längerer Zeit einfach wieder erwacht.

Zum zweiten geht man immer das Risiko ein, statt einem fremden einen eigenen Seelenanteil - also sich selbst - zu verletzen. Und jeder noch so unangenehme Seelenanteil hat Fähigkeiten, die wir brauchen, um unser Leben zu bewältigen.
VB67. Kersti: Wozu wir unsere verdrängten Anteile brauchen

Kersti

 
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Quellen

Einige Teile dieses artikels beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen als Therapeutin.
VA248. Kersti: Wie funktioniert Psychotherapie?
Wenn ich therapeutisch arbeiten greife ich oft auf das Wissen meiner feinstofflichen Anteile zurück und integriere geistheilerische Methoden in meine Arbeit.
VA299. Kersti: Fragen beantworten: Das Wissen der eigenen feinstofflichen Anteile
VA131. Kersti: Heilung durch Arbeit an den feinstofflichen Körpern
Bei den komplexeren Modellen greife ich teilweise auf das Wissen meiner eigenen feinstofflichen Anteile zurück.
VB163. Kersti: Wie ich meine feinstofflichen Wahrnehmungen erlebe
Dabei schreibe ich oft recht ungefiltert die Meinungen meiner feinstofflichen Anteile auf.
VA299. Kersti: Fragen beantworten: Das Wissen der eigenen feinstofflichen Anteile

Weitere Quellen waren:

Kersti


Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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