erste Version in "Magie und Parawissenschaften": 09:53, 8. Okt. 2011
hierher übertragen: 10/2014
letzte Bearbeitung: 10/2014
Inhalt:
VB161.1
Auflistung der Experimente zur telepathischen Bildübertragung
VB161.2
Der Versuchsaufbau bei den verschiedenen Versuchen zur telepathischen Bildübertragung
VB161.2.1
Telepathische Bildübertragung im selben Zimmer mit verbundenen Augen
VB161.2.2
Telepathische Bildübertragung zwischen verschiedenen Räumen
VB161.2.3
Telepathische Bildübertragung über weite Entfernungen
VB161.2.4
Telepathische Bildübertragung: Senden aus einem Pharadeyschen Käfig heraus
VB161.3
Die Erfahrung der Telepathie bei der telepathischen Bildübertragung
VB161.3.1
Der Geisteszustand des Empfängers bei der telepathischen Bildübertragung
VB161.3.2
Der Geisteszustand des Senders bei der telepathischen Bildübertragung
VB161.3.3
Ein Beispiel für eine Abfolge übertragener Bilder und die dabei auftretenden typischen Fehler bei der telepathischen Bildübertragung
VB161.3.4
Fehlerquellen bei der telepathischen Bildübertragung
VB161.3.4.1
Telepathische Störungen bei der telepathischen Bildübertragung
VB161.3.4.2
Telepathische Bildübertragung: Fehlende Vorstellung des Empfängers führte zum Mißerfolg
VB161.3.4.3
Fehler bei der telepathischen Bildübertragung wegen zu geringer Motivation der Beteiligten
VB161.3.4.4
Fehler bei Experimenten zur telepathische Bildübertragung wegen mangelnden Fähigkeiten, einen gesehenen Gegenstand zeichnerisch wiederzugeben
VB161.3.4.5
Fehler bei der telepathischen Bildübertragung wegen mangelnder Konzentrationsfähigkeit des Empfängers aufgrund von Störungen oder von Erschöpfung
VB161.3.4.6
Einfluß von Übung auf die Erfolgsrate bei Telepathische Bildübertragung
VB161.4
Handelt es sich um Telepathie? - Abweichende Erklärungen für Erfolge bei telepathischer Bildübertragung
VB161.4.1
Betrug als Erklärung für Erfolge bei telepathischer Bildübertragung
VB161.4.2
Unbewußte Informationsübermittlung über die normalen Sinnee als Erklärung für scheinbare telepathische Bildübertragung
VB161.4.3
Andere paranormale Effekte als Erklärung für scheinbare telepathische Bildübertragung
VB161.4.4
Telepathische Bildübertragung: Bewertung der Versuche aufgrund der alternativen Erklärungen für Erfolge
VB161.
Quellen
Malcolm Guthrie führte mit seinen beiden Versuchspersonen Miss. E. und Miss. R. in den 1880ger Jahren eine Reihe unterschiedlicher telepathischer Experimente durch. Daneben lud er wohl jeden Wissenschaftler, der Interesse zeigte ein, seine Experimente zu variieren und zu verbessern, um das Phänomen der Telepathie besser zu verstehen. Daher existieren von verchiedenen Wissenschaftlern wissenschaftliche Artikel über Versuche mit diesen beiden Frauen.1., 2., 3.
BP1.
Miss. E. und Miss. R. - Angestellte und Versuchspersonen in Telepathieexperimenten von Malcolm Guthrie
Weitere ähnliche Experimente wurden von verschiedenen Personen durchgeführt:
Oliver Joseph Lodge besuchte später Malcolm Guthrie und variierte dessen Experimente mit den beiden Frauen (Miss. E. und Miss. R.). Er beschrieb, den Aufbau so: Ein schwarzer hölzerner Schirm befand sich zwischen Sender und Empfänger, so daß es unmöglich war, den Gegenstand selbst versehentlich zu sehen, die Augen wurden jedoch nicht sehr sorgfältig verbunden, da die Augebinde nur verwendet wurde, da die beiden Frauen das vorzogen.2.
Max Dessoir machte Experimente zur telepathischen Bild-Übertragung, bei denen Herr Weiss, Herr Biltz und Herr Sachse als Sender fungierten. Sender und Empfänger saßen am selben Tisch, der Empfänger hatte die Augen verbunden. Außerdem machte Dessoir ähnliche Experimente mit dem Baron von Ravensburg und seiner Frau, wo der Empfänger jedoch an einem getrennten Tisch saß.7.
Bei Anton Schmoll saßen die drei Sender nebeneinander an einem Tisch und sahen sich das Bild an, der Empfänger saß mit verbundenen Augen und abgewandt vom Tisch in einer Ecke des Raumes.8.
Die Empfängerinnen geben an, sie würden von den Bildern, die sie sehen, das nehmen, das immer wiederkehrt. Sie scheinen den Einfluß des Senders zu spüren und haben sich gelegentlich beschwert, sie würden keine Kraft spüren.2.
Wenn ein telepathisch übertragener Gegenstand nicht gemalt sondern verbal beschrieben wurde, entstand zuerst ein Farbeindruck, dann kam eine Beschreibung der Form, erst zum Schluß wurde die Bezeichnung genannt. Beispiel:
Auguste Glardons Versuchsperson Mrs. M. schreibt über ihre subjektiven Eindrücke, sie hätte die Zeichnung meist mit geschlossenen Augen weiß auf schwarzem Hintergrund gesehen, manchmal auch schwarz auf weißem oder hellgrauem Hintergrund. Manchmal ist die Zeichnung klar und kommt schnell, manchmal ist da aber auch zuerst viel Durcheinander, aus dem sich die Zeichnung letztlich herauslöst. Bei geschriebenen Botschaften sah sie die Worte meist, hörte oder fühlte sie aber manchmal auch.5.
Wenn zwei Sender2., ein ganzer Kreis von Leuten sich auf denselben Gegenstand konzentrieren, funktioniert es oft auch1.. Als zwei Leute sich auf unterschiedliche Gegenstände konzentrieren konnte der Empfänger beide wahrnehmen2..
1. übertragenes Bild. Von Malcolm Guthrie gesendet, von Miss. E. empfangen, kein Kontakt.16.
2. übertragenes Bild. Von Guthrie gesendet, von Miss. E. empfangen, kein Kontakt.16.
3. übertragenes Bild. Von Guthrie gesendet, von Miss. E. empfangen, kein Kontakt.16.
4. übertragenes Bild. Von Guthrie gesendet, von Miss. E. empfangen, kein Kontakt.16.
5. übertragenes Bild. Von Guthrie gesendet, von Miss. E. empfangen, kein Kontakt.16.
6. übertragenes Bild. Von Guthrie gesendet, von Miss. E. empfangen, kein Kontakt.16.
7. übertragenes Bild. Von Edmund Gurney gesendet, von Miss. E. empfangen, Kontakt für eine halbe Minute, bevor das Bild gemalt wurde.16.
8. übertragenes Bild. Von Gurney gesendet, von Miss. R. empfangen, kein Kontakt.16.
9. übertragenes Bild. Von James Birchall gesendet, von Miss. R. empfangen, kein Kontakt. Sie sagte, daß sie lauter Ringe zu sehen schien, als wenn sie sich bewegten und sie könnte sie nicht ruhig vor ihre Augen bekommen.16.
10. übertragenes Bild. Von Birchall gesendet, von Miss. ? empfangen, kein Kontakt.16.
11. übertragenes Bild. Von Birchall gesendet, von Miss. ? empfangen, kein Kontakt.16.
12. übertragenes Bild. Von Herrn Steel, Präsident der Literary and Philosophical Society of Liverpool gesendet, von Miss. R. empfangen, kein Kontakt.16.
13. übertragenes Bild. Von Herrn Steel gesendet, von Miss. E. empfangen, kein Kontakt.16.
14. übertragenes Bild. Von Frank S. Hughes gesendet, von Miss. E. empfangen, Kontakt vor der Reproduktion.16.
15. übertragenes Bild. Von Hughes gesendet, von Miss. E. empfangen, kein Kontakt.16.
16. übertragenes Bild. Von Hughes gesendet, von Miss. E. empfangen, kein Kontakt.16.
Auch völlig unregelmäßige Formen, die keinen Namen haben wurden gelegentlich recht gut reproduziert, die Erfolge waren aber seltener als bei bekannten Gegenständen. Manche Empfänger schienen jedoch eher die Idee als das Bild zu empfangen.2.
Es scheint reiner Zufall zu sein, ob der Gegenstand richtig herum, oder gedreht oder gespiegelt dargestellt wird.2.
Wenn die Aufmerksamkeit des Senders abschweift, können Fehlschläge wie der Folgende auftreten: Statt des Objekts wurde ein Bild, das über dem Objekt hing, beschrieben.1.
Oliver Joseph Lodge ließ in einem seiner Versuche zwei Sender je ein unterschiedliches Bild sehen, das sie senden sollte. Die Versuchperson, die telepathisch empfangen sollte, sah zuerst beide Bilder getrennt herumwandern malte sie dann aber als ein zusammengesetztes Bild.2.
Die beiden unabhängig gesendeten Bilder wurden in der Zeichnung des empfangenen Bildes zu einem zusammengesetzt.17.
Fremde, die während der Experimente anwesend sind, verhindern laut Lodge meist den Erfolg, entpuppen sich aber auch selten sofort als sehr gute Sender2.. Auch Malcolm Guthrie schrieb, daß seine Experimente normalerweise ein Erfolg waren, mit wissenschaftlichen Beobachtern jedoch oft völlige Mißerfolge auftraten1..
Daß die Empfängerinnen der verschiedenen Versuche oft beschreiben daß zuerst mehrere oder viele unterschiedliche Bilder oder viel durcheinander zu sehen seien, wo man dasjenige Bild heraussuchen müsse das immer wiederkehrt oder ihm gesichert erscheint2., 5., 7. deutet daraufhin, daß oft viele telepathisch gesendete Bilder vorhanden sind. Es erscheint daher denkbar, daß die wissenschaftlichen Beobachter unbewußt störende Bilder gesendet oder sonstwie als Störsender gewirkt haben könnten.
In seinem Artikel von 1885 schreibt Malcolm Guthrie, daß die Erfolge in seinen Telepathieexperimenten nachgelassen hätten. Er äußert die Vermutung, daß das darauf zurückzuführen sein könnte, daß sie Guthrie und seinen Versuchpersonen langweilig geworden sind.9.
Ergebnisse von Guthries Versuchen:9.
Serie | Gesamtzahl der Versuche | Versuche mit Ergebnis | Versuche ohne empfangenes Ergebnis | richtige und teilweise richtige Ergebnisse | falsche Ergebnisse | Mißerfolge in Prozent der Versuche mit Ergebnis |
I | 457 | 387 (84%) | 70 (15%) | 319 (70%) | 68 (15%) | 18% |
II | 123 | 108 (87%) | 15 (12%) | 73 (59%) | 35 (28%) | 32% |
III | 133 | 109 (81%) | 24 (18%) | 69 (51%) | 40 (30%) | 37% |
Summe | 713 | 604 (85%) | 109 (15%) | 461 (65%) | 143 (20%) | 24% |
Das telepathisch empfangene Bild wurde nicht schlechter gezeichnet als das gesehene Bild.17.
Daher stellt sich die Frage inwieweit teilweise oder völlige Fehlschläge in Telepathie-Experimenten dieser Art auf der mangelnden Fähigkeit des Empfängers beruhen, ein gesehenes Bild zeichnerisch aus dem Gedächtnis zu reproduzieren. Leider wurden die Fähigkeiten der Versuchpersonen dabei, gesehene Bilder aus dem Gedächtnis zu reproduzieren, nicht systematisch unabhängig von den Telepathieexperimenten überprüft.
Fehlschläge können nach Meinung von Guthrie und Birchall auf Erschöpfung des Mediums zurückgehen1.. Max Dessoir machte bei einem einzelnen Versuch nicht mehr als zwei Versuche, ein Bild zu übertragen, da der Empfänger sonst zu müde wurde7..
Bei Anton Schmoll waren die ersten 3-4 Versuche weitgehend erfolglos. Danach setzten die Sender sich an dieselbe Seite des Tisches um das Bild aus demselben Winkel zu sehen und die Erfolge verbesserten sich8..
Es ist also klar, daß bei der Verbesserung des Erfolges durch Übung irdische Gründe wie eine Verbesserung der Vorgehensweise bei den Experimenten eine Rolle spielen, ob darüber hinaus die Telepathie an sich sich verbessert, ist unklar.
Zufall ist für die erhaltenen Ergebnisse keine gute Erklärung, da bei Guthries 713 Einzelversuchen in 65% der Fälle ein Ergebnis produziert wurde, bei dem Erkennbar war, daß das telepathisch gesendete Original gemeint war9.. Obwohl bei den meisten hier Versuchen keine statistische Auswertung gemacht wurde, ist offensichtlich daß fast alle statistisch signifikant positive Ergebnisse geliefert haben.
Andererseits wird der Begriff Betrug im Zusammenhang mit spirituellen Fähigkeiten oft auch an Stellen verwendet, wo das nicht angemessen ist.
VA198.3.3
Sinn und Unsinn der Verwendung des Begriffes Betrug im Zusammenhang mit spirituellen Fähigkeiten
Betrug läßt sich daher nur weitestgehend ausschließen, wenn Sender und Empfänger sich in getrennten Räumen und außer Hörweite voneinander befinden.
Wenn man Bilder telepathisch "sieht", hat man nicht das Gefühl, sie mit den Augen gesehen zu haben. Die Bilder haben eher Ähnlichkeit mit Vorstellungen, die man sich macht. Man hat hierbei jedoch nicht das Gefühl, sich aktiv Vorstellungen zu machen, sondern empfindet es so als würden die Bilder von alleine entstehen, während man versucht passiv zu bleiben und seinen Geist leer zu machen.2., 5., 7.
Wenn ein Mensch sich ein Bild vorstellt, werden hierbei dieselben Bereiche der Gehirnrinde aktiviert, als wenn er diesen Gegenstand sehen würde.
Hierbei ist es denkbar, daß man den scheinbar telepatisch gesehenen Gegenstand auch real gesehen haben könnte, ohne diese primäre Wahrnehmung bewußt als solche identifiziert zu haben, beispielsweise weil es sich um eine unauffällige Spiegelung auf einer Glaskugel, im Augapfel einer anderen Person oder auf sonstigen spiegelnden Oberflächen handelt, die man nicht bewußt registriert hat, obwohl sie durchaus im Blickfeld lag. Bis hierher entspricht das den Vorgängen beim blinden Sehen. Diese unbewußte Wahrnehmung könnte dann, nachdem es in tieferen Gehirnschichten als das gesuchte Objekt identifiziert wurde, an das hier ja intakte Projektionsfeld des Sehens zurückgemeldet werden, wodurch es dann ähnlich einer Vorstellung vor dem inneren Auge erscheint und wie ein gesehenes Bild beschrieben oder gemalt werden kann.
Neben der Möglichkeit mit dem Blinden sehens könnten in ähnlicher Weise auch andere bewußt nicht wahrgenommene Hinweise, die über die normalen Sinne aufgenommen wurden, unbewußt verarbeitet und in ein Bild übersetzt werden, das der Empfänger, der nur scheinbar telepathischen Botschaft dann malt. Das ist besonders in den Fällen naheliegend, in denen eher die Idee, die hinter dem Bild steht, als das Bild selbst richtig dargestellt wurde.
Eine solche Deutung ist bei den Versuchen denkbar, bei denen Sender und Empfänger sich in demselben Raum aufhielten. In den Fällen, wo Sender und Empfänger in unterschiedlichen Räumen waren, ist eine Informationsübermittlung durch Schallübertragung noch marginal denkbar.
Aufgrund dieser Versuche ist es denkbar, daß auch die aufgemalten Originale der gesendeten Bilder hellsichtig gesehen worden sein könnten, statt telepathisch aus dem Geist des Senders empfangen worden zu sein.
Bei den weitaus meisten oben beschriebenen Versuche befanden sich Sender und Empfänger in ein und demselben Raum. In all diesen Fällen besteht die Möglichkeit, daß ausreichend Informationen über normale Sinneskanäle ausgetauscht hätten werden können, um die scheinbare Telepathie durch einen dem blinden Sehen analogen Vorgang zu erklären. Deshalb sind sie nicht hilfreich, um die Frage zu klären, ob es Telepathie überhaupt gibt.
Da die Bildübertragung auch in andere Räume, über große Entfernungen und aus einem akustisch und durch einen Pharadeyschen Käfig abgeschirmten Raum heraus möglich war, scheint es sich zumindest in diesen Fällen um Telepathie gehandelt zu haben.
Nachdem auf diese Weise und durch andere Experimente nachgewiesen wurde, daß Telepathie existiert, kann man auf die Experimente, bei denen Sender und Empfänger sich in demselben Raum befanden, zurückschließen, daß zumindest überwiegend ebenfalls eine telepathische Übertragung vorlag, da gegenüber den Fällen, wo die normalen Erklärungen ausscheiden, keine erkennbare Verbesserung der Qualität, Art und Häufigkeit der Erfolge auftrat.
Andere paranormale Erklärungen wie das Hellsehen zu widerlegen, würde dagegen weitere anders geartete Versuche erfordern. Jedoch legt die Tatsache, daß unbeteiligte Zuschauer den Erfolg der Versuche behindern können1., 2. und daß ein Abschweifen der Gedanken des Senders dazu führt, daß das Bild beschrieben wird, zu dem die Gedanken abgeschweift sind1. eine telepathische Interpretation der Experimente nahe.
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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