erste Version in "Magie und Parawissenschaften": 14:25, 8. Okt. 2011
hierher übertragen: 10/2014
letzte Bearbeitung: 7/2015

VB162.

Spiegelungen in den Augen und auf anderen spiegelnden Oberflächen als eine mögliche Quelle des Betrugs oder unbewußten Selbstbetrugs in der Parapsychologie

Übergeordneter Artikel:
VA306. Kersti: Spirituelle Erfahrungen: Was sich nicht im Rahmen eines materialistischen Weltbildes erklären läßt

In seinem 1894 veröffentlichtem Buch berichtet Autor: Frank Podmore, daß einige Jahre zuvor ein junger Australier nach England kam, der einen Ruf als echter Gedankenleser hatte, der unter anderem darauf zurückging, daß die australische Kolionalregierung ihn mystifiziert hatte. Podmore experimentierte ein wenig mit dieser Person und stellte fest, daß er einen gehaltenen Gegenstand korrekt identifizieren konnte, wenn dieser hinter seinem Rücken war und voll beleuchtet war. Dabei stand die Person, deren Gedanken gelesen werden sollten, vor dem angeblichen Gedankenleser und sah den Gegenstand an. Unter anderen Bedingungen gelang es der Person nicht, die Gegenstände korrekt zu identifizieren. Daher nahm Podmore an, daß der angebliche Gedankenleser den zu identifizierenden Gegenstand als Spiegelung in den Augen der Person gesehen hatte, deren Gedanken er angeblich las.1. S.11

Es ist ein Fall von einem hypnitisierten Jungen bekannt, der die Buchstaben in einem Buch korrekt bennenen konnte, indem er sie aus dem Auge desjenigen las, der das Buch hielt. Daher lassen sich offensichtlich sehr kleine Dinge auf diese Weise identifizieren.1. S.12

Der Begriff blindes sehen beschreibt Fälle von Kortikaler Blindheit, in denen das Sehzentrum der Gehirnrinde einer Person beschädigt ist und sie dennoch die Wahrnehmungen die das Auge sieht und die von tieferen Gehirnschichten verarbeitet wurden, korrekt benennt. Die betroffenen Personen ist haben dabei das Gefühl, den Gegenstand korrekt erraten, ihn aber keinesfalls gesehen zu haben.2. S.88ff
VB160. Kersti: Blindes sehen
Solche unbewußte Verarbeitung von Sinnesdaten ist selbstverständlich auch möglich, wenn das Sehzentrum der Gehirnrinde unbeschädigt ist und auch dann hätte die betroffene Person subjektiv das Gefühl den Gegenstand nicht gesehen zu haben, sondern ihn korrekt erraten zu haben. Sie könnte deshalb selber davon überzeugt sein, daß sie telepathisch oder hellseherisch begabt ist, obwohl sie die Gegenstände tatsächlich als Spiegelungen gesehen hat.

Wenn Spiegelungen in den Augen einer Person derart detaillierte Beobachtungen über Gegenstände ermöglichen, die sich außerhalb der direkten Sicht einer Person befinden, ist damit zu rechnen, daß jede Art von spiegelner Oberfläche wie Kristallkugeln, Glasscheiben von Bilderrahmen, spiegelnde glatte Oberflächen unterschiedlichster Gegenstände dazu führen können, daß Personen bewußt oder unbewußt Gegenstände sehen und identifizieren, die außerhalb ihres Sichtfeldes liegen oder stehen. Der unbeteiligte Beobachter kann hierbei bewußten Betrug nicht von unbewußter Informationsaufnahme, die subjektiv als Telepathie empfunden wird, unterscheiden.1. S.11f

Kersti

Quellen

VB33. Kersti: Hilfswissenschaften der Esoterik
VB50. Kersti: Entwicklungspsychologie: Weltbild-Stufen
VB53. Kersti: Ockhams Skalpell dient nicht dazu die richtigste Theorie auszuwählen, sondern dazu, die nützlichste Theorie zu finden
VB59. Kersti: Reinkarnation: Was sind echte Neuerfindungen?
VB63. Kersti: Zu wissen, was nicht erforscht und noch nicht erforschbar ist, ist wichtig
VB66. Kersti: Warum es keine Skeptikervereine gibt, die meinen Ansprüchen genügen
VB69. Kersti: Gedächtnisleistungen und Gedächtnisfehlleistungen, die mit Reinkarnationserinnerungen verwechselt werden können
VB130. Kersti: Warum die Esoteriker immer noch an Auras glauben
VB132. Kersti: Cold Reading? - Was an der diesbezüglichen Argumentation der Skeptikervereine daneben ist
VB141. Kersti: Darf man von Gott Rechenschaft über seine Taten verlangen?
VB159. Kersti: Wissenschaftliche Forschungsergebnisse zur Außerkörperlichen Erfahrung mit Beobachtung der materiellen Erde
VB160. Kersti: Blindes sehen
VB161. Kersti: Wissenschaftliche Experimente zur telepathischen Bildübertragung
VB163. Kersti: Wie ich meine feinstofflichen Wahrnehmungen erlebe
VB164. Kersti: Einfluß der Überzeugungen auf Ergebnisse von PSI-Experimenten
VB165. Kersti: Muskellesen
VB166. Kersti: Die Bedeutung der Kryptomnesie für die parapsychologische Wissenschaftliche Forschung
VB167. Kersti: False Memories - falsche Erinnerungen und wie sie entstehen
VB172. Kersti: Statistische Daten zur Häufigkeit spiritueller Überzeugungen
VB173. Kersti: Mütterliche Impression
VB174. Kersti: Körper und Seele
VB175. Kersti: Prinz Galitzins Homburger Prostituierte, die unter Hypnose auf französisch von einem Mord aus einem Leben als Adelige in der Bretangne erzählte
VB176. Kersti: Die Fantasy-Prone Personality und der Unterschied zwischen spirituellen Erfahrungen und Fantasieprodukten


Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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