B81.1
Die heimliche Droge Nahrungsphosphat.
(1990) Heidelberg: Decker & Müller, ISBN 3-8226-4488-9
Originalausgabe: | Ein Kind von Bekannten war als kleines Kind einfach nur unerträglich. Keine fünf Minuten konnte er ruhig sitzen, nervte die Geschwister ständig, es war einfach nichts mit ihm anzufangen. - Und das selbst dann, wenn er sich für uns alle offensichtlich bemühte, ruhig zu sein. Irgendwann kam dann die Mutter mit dem Buch von Herta Hafer an, stellte seine Ernährung auf Phosphatarme Ernährung um - und das Problem war gegessen. Ich schaute mir diese Ernährung an und dachte mir: Ist ja interessant, alles was der Junge nicht darf, mag ich nicht. Vielleicht bin ich nur deshalb nicht hyperaktiv wie er, weil ich diese Diät automatisch gehalten habe. Aber da sind ja einige Medikamente genannt, die hyperaktive Kinder nicht vertragen, vielleicht mich deshalb nach der Zahnarztbetäubung immer den ganzen Tag krank. Beim nächsten mal beim Zahnarzt nahm ich das Buch mit, gab ihm die Medikamentenliste in die Hand und fragte, ob in seiner Betäubung irgendetwas drin sei, was hyperaktive Kinder nicht vertragen. Ja. Adrenalin. Seither wurde in der Zahnarztbetäubung das Adrenalin weggelassen. Der Zahn war dadurch einerseits leichter zu betäuben, andererseits fühlte ich mich nach der Betäubung wieder normal. Das sind also meine persönlichen Erfahrungen. Das Buch selbst enthält die Geschichte des Sohnes der Autorin und einige ähnliche Fallbeschreibungen, einen Überblick über die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse die in diesem Zusammenhang interessant sind. Bedenken sollte man in diesem Zusammenhang auch das Thema Düngung. Kunstdünger enthalten die drei Mineralien Phosphor, Kalium und Stickstoff im Übermaß und im Gegensatz zu natürlichen Düngern die meisten anderen Mineralien nahezu gar nicht. Das führt zu einer einseitigen Versorgung der Pflanzen mit Mineralien, die dann an diejenigen Tiere und Menschen weitergegeben wird, die sich von den Pflanzen ernähren.
Neben hyperaktiven Kindern kann eine Phosphatreduzierte Kost auch bei
folgenden Krankheiten und Auffälligkeiten hilfreich sein:
6/2006 Inzwischen habe ich immer wieder die Behauptung gelesen, Hafers Buch sei inzwischen widerlegt. Wenn man die Fachliteratur liest steht dazu aber etwas anderes: Die Aussagen, in der Fachliteratur über die Untersuchungen, die es angeblich widerlegt haben sollen reichen von "sie ergaben schwer deutbare Ergebnisse" über "konnte in Doppelblindstudien nicht bestätigt werden" (wobei es mir zweifelhaft erscheint, ob bei Ernährung eine Doppelblindstudie umsetzbar ist - wie soll man so etwas bitte verblinden? Kann man essen, ohne zu wissen, was man ißt?) bis hin zu Hafers eigener Aussage, daß diese Studien ihre Ernährungsratschläge teilweise nicht befolgt haben, so daß die Ergebnisse wertlos sind. Kurz zusammengefaßt ist man also wieder auf das Erfahrungswissen zurückgeworfen, das besagt, daß es zumindest einige Kinder gibt, bei denen diese Ernährung geholfen hat. ( B131.)
12/2007 Inzwischen weiß ich, was an den Ergebnissen "nicht deutbar" war. Ein Buch besagt, daß die Ernährung nach Hafer zwar diversen Kinder hilft, daß sie aber laut der entsprechenden Studien nicht weniger Phosphate enthalten solle als andere Ernährungsformen. Dort wird dann die Vermutung angestelt, daß die Kost von Hafer vermutlich wirkt, weil die eine allergenreduzierte Diät ist. Daß das die Erklärung ist, ist aus meiner Sicht aber auch nicht sicher, denn irgendwo habe ich gelesen, daß nicht daß Phosphor an sich das Problem ist, sondern daß nur bestimmte Phosphate in den Stoffwechselkreisläufen vorkommen, die bei ADHS leicht entgleisen eine wesentliche Rolle spielen (1) - und in dem Fall wäre es logisch, daß die Betroffenen unbewußt aufgrund ihres Hungers gezielt Nährstoffe aussuchen die die Phosphate die ihnen nicht schaden in erhöhtem Maße enthalten. In dem Falle wäre Hertas Kritik an ihren Kritikern und deren Rätseln über Hafers Methode darauf zurückzuführen, daß die Phosphate, die Hafer meint nicht deutlich genug von denen abgegrenzt sind, die sie nicht meint.QuelleAls Quelle verwendet in:
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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