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Reinkarnationserinnerung - Einweihung in Mittelamerika

F51.

Der Herr

Ich werde vor den Stellvertreter des Höchsten Priesters geführt, dessen Aufgabe es war, den Tempel in der Öffentlichkeit zu vertreten. Ich kniee mit gesenktem Kopf vor ihm nieder, wie es mir befohlen worden war.

"Steh auf und sieh mich an." befiehlt er mir. Ich gehorche und sehe ihm in die Augen.
"Warum wurdest du geschlagen?"
Die Frage war leise und ohne jeglichen Druck gestellt, ohne Neugier.
"Ich war frech." antwortete ich.
Er musterte mich aufmerksam und schweigend. Ich kam zu dem Schluß, daß er sich wirklich für meine Antwort interessierte und fuhr deshalb fort:
"Ich kann nicht tatenlos mitansehen wenn meine Schwester vergewaltigt wird."
"Gut. Gibt es einen Menschen, der Dir etwas bedeutet?"
"Ich habe ihr versprochen, daß ich sie nicht alleine lassen werde." antwortete ich.
"Gut. Beschreibe meinem Diener ihr Aussehen, er wird sie holen."
"War es die Schwarzhaarige, die sich an dich geklammert hat?" fragt der Mann, der mich hergebracht hatte.
Ich nickte.
"Gut. Ich erkenne sie wieder."

"Setz dich." befahl er mir.
Nachdem ich mich auf das Kissen gesetzt hatte, das er mir angewiesen hatte, fragte er immer noch in demselben Ton:
"Wie findest du mich?"
"Merkwürdig. Manchmal furchterregend in der Direktheit. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dir vertrauen zu können." antwortete ich.
"Gut." antwortete er, sah mir in die Augen und schwieg.
Ich erwiderte den ruhigen, klaren Blick seiner dunklen Augen und schwieg ebenfalls. Es schien mir, als könne er mir bis auf den Grund der Seele blicken. Ich fühlte mich innerlich sehr still und seltsam klar.

Wir mußten mindestens zwei Stunden so schweigend gesessen haben, als sich die Schritte des Dieners und meiner Schwester näherten. Mit meiner kleinen Schwester redete der Herr ganz anders. Er fragte sie freundlich über ihr Leben in der Vergangenheit aus, was sie getan hatte und befahl dem Diener dann, sie in die Küche zu bringen.
Zu mir sagte er dann:
"Die Köchin ist eine herzensgute Frau, der man bedenkenlos ein Kind anvertrauen kann. Du kannst sie in deiner Freizeit jederzeit besuchen, sie soll aber unabhängig von dir ihr Leben und ihre Pflichten haben."
Ich nickte schweigend. Ich vertraute ihm.

"Mach deinen Rücken frei und leg dich hin." befahl er mir.
Dann bewegte er wenige Zentimeter über meinem Rücken langsam die Hände durch die Luft. Die Schmerzen von den Peitschenhieben wurden plötzlich erheblich stärker, so wie sie waren, als die Peitsche meinen Rücken getroffen hatte. Ich ließ es verwirrt und wortlos über mich ergehen und versuchte den Schmerz nicht zu zeigen. Als er schließlich aufstand, ließen die Schmerzen wieder nach. Ich blieb liegen und atmete langsam und ruhig durch, versuchte mich wieder zu entspannen.

"Du kannst jetzt aufstehen. Der Rücken wird noch einige Tage empfindlich sein, bis die Haut wieder so dick ist wie zuvor." erklärte er mir.
Ich richtete mich auf und sah neugierig meinen Rücken an. Die Peitschenstriemen waren völlig verheilt, als wäre ich nicht erst heute bis zur Bewußtlosigkeit geschlagen worden sondern vor einer Woche. Ich tastete darüber ... und er hatte recht: Die Haut war noch empfindlich aber eindeutig verheilt. Verwundert sah ich ihn an. Wie hatte er das gemacht?

Kersti

Quelle: Erinnerung an eigene frühere Leben


F52. Kersti: Fortsetzung: Die Prüfung
F50. Kersti: Voriges: Vorgeschichte
FI5. Kersti: Inhalt: Einweihung in Mittelamerika
V4. Kersti: Merkwürdige Erfahrungen
EGI. Kersti: Kurzgeschichten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
Z51. Kersti: Erinnerungen an frühere Leben
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben
Sonstiges
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de