3/2010
Die Hellen hatten den früheren Stellvertreter Anatahs, der Evril hieß, zuerst gezwungen, eine Geistlesung über sich ergehen zu lassen, und nachdem dadurch bestätigt wurde, daß er Anatah tatsächlich umgebracht hatte, hatten sie ihn gefangengesetzt, wollten ihn hinrichten und ihn dann in die Hölle verbannen.
Ich ließ mir den Bericht von der Geistlesung auf telepathischen Wege geben, sah mir seine Motivation an und war dagegen. Evril hatte den Mord begangen, weil er die Macht und Ehre des Hohepriester-Titels hatte haben wollen - eine Idee die ihn an sich schon für eine solche Aufgabe völlig untauglich machte. Doch das hieß auch, daß es als Strafe völlig reichte, wenn er aufgrund seiner Tat jeden offiziellen Rang verlor. Dann hatte er genau das Gegenteil von dem erreicht, was er hatte erreichen wollen und keinerlei Veranlassung, dasselbe noch einmal zu versuchen. Übertriebene Strafen führen nur dazu, daß die betroffenen Seele irgendwann zu nichts Vernünftigem mehr zu gebrauchen ist, weil sie sich von allen Seiten bredroht fühlt.
Stattdessen wollte ich ihn mit dem konfrontieren, was er durch seinen Tat erreicht hatte, und worüber er sicherlich nicht nachgedacht hatte - er hatte meinen Schülern und mir, die Anatah hätte heilen können, die Hoffnung auf Heilung geraubt - und nach Anatah war er der, der die reinste Energie hatte und deshalb am meisten zu unserer Heilung beitragen konnte. Also verlangte ich, daß er den Rest seines Lebens damit verbringen sollte, genau das zu tun.
Hannar meinte, ich sei viel zu milde. Ich teilte ihm mit, daß das nicht Milde sondern Egoismus sei. Ich habe schließlich die Entscheidung getroffen, die mir langfristig am meisten nützt. Darauf sagte Hannar:
"Na, wenn nur alle Wesen auf diese Weise egoistisch wären!"
Quelle: Erinnerung an eigene frühere Leben
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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