1/2012

Reinkarnationserinnerung - Niemand braucht Sklavenjungen

F133.

Das Bett der Herrin

Ich war siebzehn Jahre alt. Einmal, als der Herr außer Haus war, rief die Herin mich in ihr Zimmer. Ich gehorchte und sah sie erstaunt, daß sie im Bett lag.
"Komm zu mir, dann können wir miteinander ein wenig Spaß haben." forderte sie mich auf.
"Damit wird der Herr aber gar nicht einverstanden sein." wich ich aus.
"Er braucht es ja nicht mitzubekommen." meinte sie.

*Klar - und wenn er es doch merkt, bekomme ich den Ärger.* dachte ich mir.

Außerdem war das nicht meine Vorstellung von Vergnügen. Mit Gina, die ich liebte - ja da hätte ich das gerne gehabt, aber die Herrin, die sich ja doch nur für meinen Körper interessierte, konnte mir damit wahrhaftig gestohlen bleiben. Ich zögerte, weil ich damit rechnete, daß sie dann beleidigt wäre, sagte aber dann doch:
"Ich würde das wirklich lieber nicht machen."
"Wenn dir das lieber ist, könnte ich dich natürlich auch auspeitschen lassen. Das macht mir fast genauso viel Spaß."
Ich hatte schon von Leuten gehört, die tatsächlich Spaß daran hatten, ihre Sklaven auszupeitschen, zu diesen Leuten gehörte die Herrin meines Wissens allerdings nicht. Zumindest hatte keines der Mädchen sich über dergleichen beschwert. Dafür war sie, wenn man ihr sagte, daß man ihre Zärtlichkeiten nicht mag, schnell mit harten Strafen bei der Hand. Einen Jungen hatte sie sogar mit dem Messer erstochen, als er nicht zu ihr ins Bett wollte. Ich nahm ihre Drohung also ernst - und leider hatte sie Zeit genug, in der der Herr sie nicht kontrollierte, um mich durch solche Strafen zu ermorden, wenn ich nicht nachgab. Dennoch bat ich:
"Herrin bitte - der Herr bringt mich um, wenn er das erfährt!" flehte ich.
"Zier dich nicht. Komm ins Bett."
Also zog ich mich aus und gehorchte.

Abends erzählte ich Kevis, was geschehen war.
"Oh mein Gott!" meinte er "Wenn der Herr das erfährt, dann bringt er dich um ... oder er läßt sich etwas einfallen, wo du dir nachher wünscht, er hätte dich umgebracht."
Ich nickte bedrückt.
"Aber was kann ich denn jetzt machen? Ich meine, wenn ich es nicht mache, dann bringt sie mich um." fragte ich.
"Oder wenn du dem Herrn erzählst, daß sie das von dir verlangt hat. Ich glaube du kannst nichts machen, als ihr zu gehorchen. Und die Chance, das auf lange Sicht zu verbergen, sind sehr gering. Ich werde mein Bestes tun, um dich jedesmal rechtzeitig zu warnen, wenn der Herr zurückkommt."
Ich nickte wieder. Also wußte auch er keinen Ausweg. Das war so ungefähr das, was ich erwartet hatte.

Die Herrin rief mich noch öfter ins Bett. Oft tranken wir vorher gemeinsam Tee und ich bekam Kuchen von ihr angeboten und sie redete sehr zärtlich mit mir. Offensichtlich wollte sie sich einreden, ich wäre ihre große Liebe. Ich spielte dieses Spiel folgsam mit, vergaß jedoch nie, mit welcher Drohung sie mir das aufgezwungen hatte. Hätte sie mich wirklich geliebt, wäre es ihr nicht so völlig egal, daß ihre Zärtlichkeiten mich in Lebensgefahr brachten.

Da es fast zwei Jahre reibungslos gut ging, wurde die Herrin mit jedem Tag sorgloser und begann vor den anderen Sklaven offen darüber zu reden. Ich bat sie immer wieder, unsere Beziehung so weit wie irgend möglich geheim zu halten, doch das hatte keinerlei Einfluß auf sie.

Eines Tages, als der Herr angeblich wieder weg und ich bei der Herrin im Bett war, öffnete sich die Zimmertür und der Herr mit seinen Leibwächtern trat ein. Ich blieb liegen und sah sie entsetzt an - tun konnte ich jetzt ja nichts mehr.
"Was machst du hier?" fragte mich der Herr.
"Die Herrin hat mich ins Bett befohlen." antwortete ich.
"Und daß ich damit nicht einverstanden sein könnte, kam dir nicht in den Sinn?"
"Doch Herr - aber ihr wart nicht da, deshalb konnte ich euch nicht um Hilfe gegen die Herrin bitten, als sie mir das befahl."
So weit ich wußte, hatte der Herr seine Frau nicht ernsthaft bestraft, als sie damals den Jungen ermordet hatte.
"Komm mir nicht mit solchen Ausreden. Steh auf und zieh das hier an." befahl er und warf mit ein Lendentuch zu, dann wandte er sich an seine Leibwächter: "Ihr wißt ja, was ihr zu tun habt."
Ich tat wie befohlen und folgte den Leibwächtern widerspruchslos in den Kellerraum, in den sie mich brachten. Dort wartete ein Mann auf mich, von dem ich wußte, daß er oft Menschen und Pferde kastrierte.
"Leg dich dorthin!"
Ehe ich gehorchen konnte, zerrten mich die vier Leibwächter des Herrn zu der Bank, zwangen mich, mich dort auf den Rücken zu legen und hielten mich an allen vier Gliedmaßen fest. Da Widerstand offensichtlich zwecklos war, versuchte ich mich zu entspannen. Der Mann setzte sich auf meinen Bauch, griff nach meinem Penis und schnitt ihn ab. Der Schmerz kam nicht sofort, sondern erst, als er heißes Öl darüber schüttete, um die Blutung zu stillen.
"Auf den Stuhl."
Auch dorthin wurde ich gezerrt, ehe ich auf den Befehl in irgendeiner Weise reagieren konnte. Dann riß er mir ohne Vorwarnung den Kopf nach hinten, packte meine Zunge mit einem Haken und schnitt sie mir heraus. Ich wimmerte und dachte:
"Warum bringt ihr mich nicht gleich um?"
Als sie mich losließen fiel ich zu Boden und krümmte mich vor Schmerz zusammen.
"Steh auf und komm mit."
Ich reagierte nicht. Sollten sie doch tun was sie wollten. Es war ja sowieso alles egal. Die Leibwächter griffen mich an den Armen, zerrten mich in eine kleine Kammer, ließen mich dort fallen und schlossen die Tür hinter mir ab. Ich blieb dort liegen und weinte still vor mich hin.

Später dachte ich an die Sänftenträger der Herrin, denen man ebenfalls die Zunge herausgeschnitten hatte und mir wurde klar, daß ich ihnen weniger Interesse entgegengebracht hatte als einem Tier. Beinahe täglich hatte ich mit ihnen zusammengearbeitet und sie dennoch nie als Menschen zur Kenntnis genommen. Und ich hatte selber nicht gemerkt, was ich tat. Kevis war es genauso gegangen, obwohl er immer sehr darauf achtete, niemanden zu übergehen, der nicht die Möglichkeit hatte, seine Bedürfnisse selber durchzusetzen. Deshalb fürchtete ich, ich würde nie wieder Freundschaften schließen können, wenn ich nicht reden kann - und was ist das Leben ohne Freundschaften wert?

Ich wußte nicht, wie lange ich in dem Raum blieb. Es müssen mehrere Tage gewesen sein, aber ich lag nur zusammengerollt auf dem Stroh, hatte unglaubliche Schmerzen und wünschte mir, ich wäre tot.

Kersti

Quelle: Erinnerung an ein eigenes früheres Leben


F134. Kersti: Fortsetzung: Nach wenigen Bissen nahmen die Schmerzen so überhand, daß ich mich weigerte, weiterzuessen
F132. Kersti: Voriges: Sklaven sind zu echter Freundschaft nicht fähig
FI11. Kersti: Niemand braucht Sklavenjungen
VA106. Kersti: Reinkarnation
EGI. Kersti: Kurzgeschichten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
Z51. Kersti: Erinnerungen an frühere Leben
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben
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