erste Version: 11/2012
letzte Bearbeitung: 9/2013

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F162.

"Ich sollte die Macht der Göttin Isais in mich hereinrufen. Vielleicht ist es mir ein bißchen gelungen."

Vorgeschichte: F161. Kersti: Ein Gespräch mit Jesus

Karl erzählt:
Im folgenden Jahr trat ich einer Gruppe bei, die sich Wandervogel nannte, ohne weitere Zusätze. Ich machte jedes Wochenende Wanderungen mit und wuchs dadurch in ihre vertraute Gemeinschaft hinein. Als ich elf war, erschien plötzlich außer mir und dem Gruppenführer niemand am Treffpunkt. Ich fragte, was los sei.
"Diesmal wirst du alleine zu unserem Lager gehen. Komm, ich zeige dir, welchen Weg nehmen mußt."
Er führte mich ein Stück aus dem Städtchen heraus und erklärte mir genau, welchem Weg ich folgen mußte. Dann schickte er mich los.

Ich hatte schon vorher gerüchteweise gehört, daß jeder in unserem Bund eine solche Einsamwanderung macht und daß das irgendetwas mit der Aufnahme zu tun hat. In der vorhergehenden Woche hatte einer der Älteren mit mir die Worte eines Versprechens auswendig gelernt, dem wir uns verflichtet fühlen.

Der Weg, den ich gehen sollte, führte in einem sanften Bogen durch die Felder hoch in den Wald. Ich genoß die Stille, die schmelzende, duftende Frische der Luft und freute mich an der verzauberten Schönheit der Vollmondnacht. Die Sterne leuchteten klar und strahlend am Himmel. Blätter wisperten mir liebevolle Worte zu. Ich war glücklich. Ich kam in den Wald.

Plötzlich, auf einer Lichtung sah ich die Silholette einer Frau, deren langes wehendes Haar im Mondlicht silbern schimmerte. Sie schien verzaubert, erhaben wie eine Göttin. Staunend sagte ich "Oh!" Da fuhr sie herum und gab ein ersticktes Geräusch von sich.
"Hallo. Wer bist du?"
"Isais. Wer bist du?"
"Karl. Wer ist Isais?"
"Eigentlich heiße ich Eleonore. Ich weiß gar nicht, warum ich das eben gesagt habe. Isais ist eine Göttin."
"Du hast eben auch wie eine Göttin ausgesehen."
"Ich sollte die Macht der Göttin in mich hereinrufen. Vielleicht ist es mir ein bißchen gelungen."
"Was machst du hier?"
"Ich soll diese Nacht alleine hier im Freien verbringen, um mich der Göttin weiter zu öffnen."
"Ich soll alleine zu unserem Wandervogellager gehen. Ich glaube, ich muß langsam weiter."
Wir tauschten Adressen, dann ging ich.

Nach langer, stiller Wanderung kam ich auf eine von Linden umgebene Lichtung. Ein Feuer brannte in ihrer Mitte. Der Führer erwartete mich, winkte mich schweigend ans Feuer, bedeutete mir niederzuknieen. Dann nahm er meine Hände, legte die kleine Plakette mit dem Greifen, eigentlich ein Graureiher, der Wappenvogel des Wandervogels in meine Hände und schloß diese in Gebetshaltung darüber. Er sagte nichts. Ich wußte, was zu tun war - eines der Mädchen hatte es mir in den letzten Wochen erzählt. Laut sagte ich:
"Ich will vor eigener Verantwortung, in innerer Wahrhaftigkeit und aus eigener, gottgewollter Bestimmung mein Leben gestalten und ich werde jeden unterstützen, der ebenso zu sich selbst und zu Gott steht. Dafür bitte ich Gott um Hilfe."
Aus den Schatten zwischen den Bäumen traten die schon aufgenommenen Jungen des Bundes hervor und sagten die Meißnerformel auf:
"Wir, die freideutsche Jugend, wollen vor eigener Verantwortung, in innerer Wahrhaftigkeit und aus eigener Bestimmung unser Leben gestalten. Für diese innere Freiheit treten wir unter allen Umständen geschlossen ein."
Der Zusatz mit Gott war typisch für unseren Bund, wurde aber nicht von allen Wandervogelbünden akzeptiert. Deshalb wurde er nur im persönlichen Versprechen genannt. Danach trat jeder einzeln vor, umarmte mich und hieß mich mit seinen eigenen Worten im Bund willkommen.

Die Mädchen traten mit Blumen bekränzt aus dem Wald und wiederholten singend den Text. Auch sie umarmten mich und hießen mich willkommen. Dann setzten wir uns ums Feuer und begannen zu singen, wie jeden Abend. Kurz darauf tauchten, angelockt durch das Singen, die ersten Kleinen auf, die in der Nähe in den Zelten geschlafen hatten und schlossen sich uns an.

Kersti

Fortsetzung:
F185. Kersti: Meine neue Bekanntschaft wohnt in einem Schloß, hat ein Dienstmädchen, eine Gouvernante und einen Hauslehrer .... daran muß man sich erst mal gewöhnen

Quelle

Dieser Artikel beruht auf Erinnerungen meiner eigenen feinstofflichen Anteile an ereignisse in der Geistigen Welt während dieses Lebens.
VA299. Kersti: Fragen beantworten: Das Wissen der eigenen feinstofflichen Anteile

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
VA223. Kersti: Chronik des Aufstiegs...
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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