erste Version: 4/2013
letzte Bearbeitung: 4/2013

Reinkarnationserinnerung: Der Schreiberpriester

F176.

"Meinst du, du könntest Deine Angst vor den Kindern meiner Seele überwinden?"

Vorgeschichte: F173. Kersti: Nun ja, vielleicht sollte ich ihm diese Gedanken einfach mal aufschreiben

An'ptah, der höhere Priester erzählt:
Als ich später darüber nachdachte, wurde mir klar, daß diese furchterregende Scene eigentlich ein Zeichen von Vertrauen war. Er hatte mir ein Kind seiner Seele gezeigt. Ich hätte nicht gedacht, daß die Dunklen ihre Kleinen so sehr lieben können.

Und ich hatte ernsthafte Schwierigkeiten, die liebenswerten kleinen Schatten, von denen mir mein Schüler immer erzählte mit dem furchterregenden Ungeheuer übereinzubringen, das er mir gezeigt hatte. Und wie konnte so etwas Grauenhaftes Angst vor mir haben? Innerlich zitterte ich, wann immer ich an dieses Wesen dachte.

Das mit dem Vertrauen bestätigte sich bei unserer nächsten Besprechung seiner Meditationen. Er hatte mir auf einer Tontafel geschrieben, daß er nicht verstand, wie ich einerseits so liebevoll sein konnte, aber andererseits so grausamen Praktiken wie Kastrationen und dem Zunge herausschneiden so unkritisch gegenüberstehen konnte.

Ich erzählte ihm von meinem ersten Diener am Tempel, der mir auf die Frage, ob er mir immer noch böse sei, daß ihm die Zunge herausgeschnitten worden war, damit er mein Diener werden könnte, geantwortet hatte:
"Zuerst war ich dir böse. Aber ich wußte nicht, wie viel ich dafür bekommen würde."
Ich erzählte ihm, wie sehr mich das erleichtert hatte, und daß ich danach gedacht hatte, daß die Meditationserfolge, die dadurch möglich wurden, das ganze vielleicht rechtfertigte.
Von ihm empfing ich zu dieser Aussage keine Zustimmung, sondern etwas wie Grauen.

Ich erzählte weiter, wie ich dann ihn als Diener bekommen hatte und wie ich von ihm mit jedem Tag mehr Schmerz gespürt hatte und wie ich nach und nach das Gefühl bekommen hatte, ihm etwas ungeheuerliches angetan zu haben.
Aus seinen Gefühlen empfing ich Widerspruch, den er dann auch schriftlich in Worte faßte.
"Für diesen Schmerz bist du nicht verantwortlich. Er war schon vorher da und ich muß mich sowieso darum kümmern. Das ist viel wichtiger als in Liebe und Frieden schwelgen."
Ich spürte, daß das in seinen Augen aber weder die Kastration noch das Zunge herausschneiden entschuldigte. Und erst recht nicht die Morddrohung, mit der er gezwungen wurde, sich zu fügen.

Ich mußte daran denken, wie der Schamane mich telepathisch gefragt hatte: "Was tut ihr euren Dienern an?" und wußte plötzlich, daß er das genauso gesehen hatte wie mein Diener. Mir wurde klar, wie fremdartig die Maßstäbe waren, die die Dämonen an alles anlegten. Ich wunderte mich, wie es dennoch möglich war, daß wir einander trotzdem verstehen konnten.

"Meinst du, du könntest Deine Angst vor den Kindern meiner Seele überwinden?" schrieb er eine weitere Frage auf.
Ich dachte an das Grauen, das ich bei Anblick dieses Wesens empfunden hatte. Ich fühlte mich deshalb schuldig.
"Ich weiß nicht." antwortete ich ehrlich.
Er sah mich nachdenklich an und nickte. Irgendwie schien ihn meine Antwort zufriedenzustellen, ich konnte mir nur nicht vorstellen warum.
"Sag mir bescheid, sobald du dich bereit fühlst, einen weiteren Versuch zu wagen." schrieb er.

Ich starrte ihm an. Wie kam er darauf, daß ich mich jemals dazu bereit fühlen würde? Er erwiderte meinen Blick und schien sich über irgendetwas zu amusieren. Als wüßte er etwas über mich, das ich nicht weiß und was gut ist.

Kersti

Fortsetzung:
F177. Kersti: Egal was mein Anteil ist - er ist bestimmt nicht gestaltloses Dunkel

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI14. Kersti: Inhalt: Der Schreiberpriester

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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