erste Version: 9/2013
letzte Bearbeitung: 9/2013

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F205.

Der Rosenkranz betende Arzt

Vorgeschichte: F204. Kersti: Makelloser Mut

Karl erzählt:
Etwas später öffnete ein Arzt die Tür. Wie alle bisher, schaute er in den Raum, wurde leichenblaß und schloß die Tür wieder. Und wie der Ritter kam er wieder. Offensichtlich war er beraten worden, was man in einer solch ängstlichen Stimmung klugerweise tut und was man besser läßt, denn er hatte sofort den Teewagen dabei, um seine Utensilien zu transportieren. Wie der Ritter trat er einen Schritt zur Seite, damit der Mann, der hinter ihm stand, freie Schußlinie auf mich hatte. Auch der wirkte ruhig und konzentriert, als er die Waffe auf mich richtete, so daß ich mir keine Sorgen machte, daß er vor lauter Angst schießen könnte. Dann entdeckte ich ein Detail, bei dem ich beinahe laut losgelacht hatte. Der Arzt hatte nämlich einen Rosenkranz in der Hand und betete leise vor sich hin. Ich wies mich streng zurecht, daß für mich alles, was dem Mann ein Gefühl von Sicherheit gab, ein Geschenk des Himmels war, wie albern es auch wirken mochte.

Rosenkranzbeten ist zunächst einmal eine Meditationsübung und als solche therapeutisch wirksam. Aber an sich bietet es natürlich keinerlei Schutz vor magischen Angriffen oder Dämonen. Die Rosenkränze selber - auch wenn sie geweiht sind - können magisch völlig wirkungslos sein oder aber entweder einen winzigen Anteil als Wächter eines Wesens enthalten, das gebeten wurde jedem bei der Heilung zu helfen, der damit betet - oder als negative Variante können auch Wesen regelrecht an einem Rosenkranz gekettet worden sein. Während in ersterem der Helfer aus dem Rosenkranz verschwindet, wenn er entweder an jemanden übergeben wird, der dem Helfer unsympathisch ist oder der Rosenkranz lange nicht verwendet wird, werden die Helfer in letzterem Fall oft regelrecht gefährlich, wenn man sie schlecht behandelt, da sie dann oft nach Möglichkeiten suchen, sich für die schlechte Behandlung zu rächen.

Wie auch immer, der Mann betete also seinen Rosenkranz, einen der zu diesem Zeitpunkt keinerlei für mich erkennbare Magie aufwies. Wenn man das Ganze gefilmt hätte, wäre es sicherlich wie eine Komödie erschienen. Der Rosenkranz betende Arzt, der aus seiner panischen Angst heraus lauter sinnlose und kontraproduktive Dinge tat, während er mühsam die Disziplin und den Mut zusammenkratzte, um meine Schußwunde am Arm medizinisch angemessen zu versorgen. Und ich, der immer wieder beruhigend und freundlich darauf aufmerksam machte, wie man die Dinge besser regeln kann. So war es natürlich überhaupt nicht lustig, da wir alle viel zu angespannt waren, um die Komik der Situation angemessen würdigen zu können. Wie der Ritter vorher, hockte er sich in viel zu großer Entfernung hin und meinte dann auch noch, ich solle ihn den Arm hinstrecken, damit er ihn neu verbinden kann.
"Das geht nicht. Ich bin angekettet. Du wirst schon näher herankommen müssen, um mich zu behandeln und du wirst zudem den Arm auch noch losmachen müssen, damit du ihn neu verbinden kannst." antwortete ich, indem ich ihm das Offensichtliche erklärte.
Er wurde ganz grün vor Angst, mußte aber vor sich selber zugeben, daß ich damit recht hatte. Also schloss er mit zitternden Fingern die beiden Schlösser auf, die meinen Oberarm und mein Handgelenk festhielten und legte den Schlüssel dann außerhalb meiner Reichweite ab. Während er arbeitete, bebte er am ganzen Körper, was meinem verletzten Arm nicht wirklich gut tat und die Zeit die er dafür brauchte um einiges verlängerte. Auch weil er beim ersten Versuch den Verband zu fest anzog und noch einmal von vorne beginnen mußte.

Als er hinausging mußte ich ihn daran erinnern, den Teewagen mitzunehmen, sonst wäre der im Kerker stehengeblieben und wer weiß, ob es dann am nächsten Tag zu Essen gäbe? Nun ja, wenn man die Entschlossenheit des Ritters bedenkt, dann wohl wahrscheinlich schon.

Kersti

Fortsetzung:
F206. Kersti: Ich hatte Angst, aus aller Liebe verstoßen worden zu sein

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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