erste Version: 10/2013
letzte Bearbeitung: 10/2013

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F240.

Ich rätselte gemeisam mit Himmler, wie wir es anstellen sollten, Elly auf eine Großfahrt mitzukriegen

Vorgeschichte: F230. Kersti: Göring richtete dann ein Konto für uns ein, auf das er jeden Monat so viel Geld überwies, daß Essen und Miete damit abgedeckt waren

Karl erzählt:
Nachdem sich Göring auf diese großzügige Weise um meine Angelegenheiten gekümmert hatte, hatte ich also ein wenig Geld, das ich einfach so für Dinge ausgeben konnte, die mich interessierten oder die mir gefielen.

Ich fand, daß Elly eine sehr unrealistische Vorstellung davon hatte, wie es ist, arm zu sein und das nicht in den Punkten, wo die man erklären kann, sondern in den Punkten, die man erleben muß. Und ich fand auch, daß man verstehen muß, wie sich Armut auf das Leben auswirkt und wie nicht, wenn man einer Gesellschaftsschicht angehört, die über andere herrscht.

Ich besorgte also die Art gebrauchte und vielfach geflickte Kleidung, wie sie Mädchen in Ellys Alter in meiner Gesellschaftschicht in der Freizeit tragen, und überredete Elly und Sylvia, gemeinsam mit mir über die Mauer des Anwesens zu klettern und sich unter meine Freunde zu mischen, wo ich beide als meine neuen Freundinnen vorstellte. Sylvia nannte auf Anfrage die Adresse ihrer Eltern und behauptete, Elly würde im selben Haus wohnen wie sie. Elly hatte ich gesagt, sie solle am Anfang möglichst wenig reden, um nicht aufzufallen, weil sie sich anders ausdrückt, als die anderen Kinder.

In dieser Verkleidung zeigte ich Elly also, welche Spiele wir als Kinder gespielt hatten und nahm die auf einige Wandervogel-Gruppenabende mit - die natürlich eher von bürgerlichen Mädchen und Jungen besucht wurden - und kochte mit ihr auf einem Feuerchen ein Fahrtenessen. Ich achtete sehr darauf, daß uns niemand erwischte, weil ich mir dachte, daß Ellys Eltern damit gar nicht einverstanden gewesen wären.

Elly hätte gerne sehr viel mehr Ausflüge dieser Art gemacht, als ich mitmachen wollte, weil ihr dieses neue Gefühl der Freiheit gefiel und weil sie das Gefühl hatte, vorher in einem goldenen Käfig gelebt zu haben. Ich riet ihr deshalb, ihre Eltern einfach zu bitten, daß sie auch zum Wandervogel darf. Dort wäre der Reichtum und die Macht ihrer Eltern kein Anlaß zu Neid, genauso wie meine Armut kein Grund gewesen war mich zu hänseln oder auszuschließen, sondern der Gruppenführer hatte meiner Mutter damals gesagt, daß die Großfahrt nichts kostet, während tatsächlich die Kosten der Fahrt auf den Rest der Gruppe verteilt wurden, damit ich auch mitkonnte. Elly könnte dort einfach ganz normal mitmachen, wie jedes andere Mädchen und niemand würde sie wegen ihrer Herkunft anders behandeln. Der Gruppe würden wir die Wahrheit erst erzählen, wenn wir die Ellys Eltern breitgeschlagen hätten.

Die Eltern für die Gruppenabende breitzuschlagen, war noch ganz einfach. Da war leicht zu erklären, warum ihr nichts passieren konnte. Eines Tages hatte sie also ihre normale Alltagskleidung an und ich begleitete sie und Sylvia zum Gruppennachmittag der Mädchen. Wir klingelten an der Tür des Nestes, eines der Mädchen machte auf, sagte zunächst mit einem irritiertem Gesichtsausdruck "Guten Tag", sah sie dann noch einmal richtig an, wirkte verdutzt, begann zu lachen und ließ uns ein. Ich sagte den Mädchen, ich hätte eine Geschichte zu erzählen, wie das alles gekommen sei. Die Gruppenführerin, die ich vorgewarnt hatte stimmte zunächst das Lied an, um das ich vorher gebeten hatte - "Horch wer kommt von draußen rein" - dann erzählte ich, wie ich Elly im Wald gefunden hatte und dann nach dem Wochenende ganz verdutzt war, wo und wie sie lebte. Ich erzählte, wie wir uns verkleidet hatten, damit ich ihr zeigen konnte, wie ich lebte und wie wir die Eltern breitgetreten hatten, ihr zu erlauben, daß sie zu den Gruppennachmittagen kommen darf. Und ich schärfte ihnen ein, daß sie den Eltern nicht verraten durften, daß sie uns schon länger kannten.

Ellys Eltern dazu zu bringen, daß Elly auf Wochenendfahrten mitdurfte, war schon um Klassen schwieriger. Einfaches überreden und die üblichen Tricks mit denen Wandervögel Eltern von Gruppenmitgliedern dazu brachten, ihre Kinder auf Fahrt mitzulassen, schlugen ebenfalls fehl. Doch Himmler bekam unser Problem mit und da er fand, daß Jugendbewegung grundsätzlich eine gute Sache sei und daß jeder Jugendliche auf Fahrt gehen sollte, dachte er ebenfalls darüber nach. Er schlug vor, wir könnten doch mit der Gruppenführerin, verabreden unsere erste Gruppenfahrt mit Elly zu einer Jagdhütte von Ellys Familie zu machen und dann könnten wir noch den größten Hund der Familie - ein riesiges, schwarzes, sehr sanftmütiges Tier - mitnehmen. Dann sei Elly doch beschützt. Damit ließen sich die Eltern dann überreden und sie gewöhnten sich daran, daß ihre Tochter regelmäßig am Wochenende mit der Gruppe auf Fahrt ging.

Ich rätselte gemeisam mit Himmler, wie wir es anstellen sollten, sie auch auf die nächste Großfahrt mitzukriegen.

Kersti

Fortsetzung:
F716. Kersti: Danach wollten die seltsamen Männer, daß ich einen Urlaub mit ihnen machen sollte

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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