erste Version: 2/2014
letzte Bearbeitung: 4/2015

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F323.

"Dann möchte ich doch respektvoll meinen Lehrmeister bitten, mir die unendliche Weisheit dieser kunstvollen Installation an der Wand zu erklären."

Vorgeschichte: F456. Kersti: "Und da du vor der Vernehmung fliehen wirst, werden sie in dieser Ansicht bestätigt werden."

Karl erzählt:
Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf der Seite auf einem Tisch. Ich fühlte mich immer noch sehr benommen. Irgendwie kam mir die Welt um mich herum verschwommen vor und sie schien sich zu bewegen. Ich versuchte möglichst viel über die Situation herauszufinden, ohne zu verraten, daß ich wach war. Ich spürte wie jemand an meiner verletzten Schulter herumbohrte, darüber schimpfte, daß er die Kugel nicht fand und versuchte so schlaff liegen zu bleiben, wie es ein Bewußtloser tun würde. Obwohl mir das nicht so ganz gelang, schienen sie nicht zu bemerken, daß ich wach war. Ich fragte mich, warum sie meine Verletzungen behandelten, wenn sie mich zu Tode foltern wollten.

"Das ist aber ein ganz schön zäher Bursche." sagte jemand, die Stimme klang, als würde ihm das gefallen.
Es war Takumondo mein Japanischlehrer und ich fragte mich, was er hier suchte.
"Er hat mir zwischen die Beine getreten!" sagte Haushofer.
Ich fand, daß er klang wie ein Grundschulkind, das sich nach einer Schulhofschlägerei aufregt, daß ein anderes Kind sich nicht an die Regeln gehalten hat, was in Anbetracht der Situation absurd unangemessen war.
"Wenn du ihm in den Bauch schießt, mußt du dich darüber nicht wundern. Er mußte glauben, daß du ihn umbringen willst und er ist wesentlich kleiner und schwächer als du. Ich finde es bewundernswert, daß er so weit gekommen ist." antwortete der Japaner.
Das klang, als wollten sie mich nicht ermorden. Andererseits hatte er mir mit voller Absicht in den Bauch geschossen, und so weit ich wußte, führte das meist zu Darmverletzungen, die wiederum sehr oft einen langsamen qualvollen Tod zufolge hatten. Warum macht man so etwas, wenn man einen Menschen nicht umbringen will?

Haushofer hatte die Kugel endlich gefunden. Er holte sie heraus, legte sie auf eine Untertasse, legte einen Verband an meiner Schulter an und steckte das lose Ende fest. Dann sagte er:
"Langsam könnte er mal wieder aufwachen."
Haushofer gab mir bei diesen Worten eine Ohrfeige und ich riß die Augen auf, damit er sah, daß ich wach war. Dabei bemerkte ich am Gesichtsausdruck des Japaners, daß ihm sofort klar war, daß ich die ganze Zeit schon wach gewesen war. Haushofer schien mein Erwachen auf Befehl nicht zu wundern, obwohl die Ohrfeige im Vergleich zu dem rumgepule in der verletzten Schulter fast gar nicht wehgetan hatte. Er packte mich am verletzten Arm und stellte mich auf die Beine, was die Schmerzen wieder heftig aufflammen ließ. Wieder sah ich vorher in seinem Gesicht, daß das eine gezielte Bosheit war. Ich fragte mich, was er gegen mich hatte und warum er überhaupt so etwas tat. Ich merkte, daß ich zitterte.

Haushofer zerrte mich am verletzten Arm durch die Gänge hinauf in mein Zimmer im zweiten Stock. Ich hatte sowieso ernsthaft Schwierigkeiten, mich auf den Beinen zu halten, einerseits weil ich mich schwach fühlte, andererseits weil sich der Raum um mich zu drehen schien und ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Daß er so an mir herumzerrte, führte dazu, daß ich immer wieder hinfiel und dann mit dem gesamten Gewicht an der verletzten Schulter hing. Also tat ich mein Bestes, um auf den Beinen zu bleiben. Der Japanischlehrer lief nebenher ohne einzugreifen. An Flucht war im Augenblick nicht zu denken, denn es waren noch vier andere Männer bei uns, die dumme Witze machten, wann immer ich stolperte.

Haushofer öffnete die Zimmertür und ich erstarrte. Eines der großen Ölbilder war von der Wand entfernt worden. Dort hingen jetzt Ketten mit Handschellen herunter.
"Und was ist das?" fragte ich.
"Junge, du mußt wirklich etwas Respekt vor Deinen Lehrmeistern lernen." meinte der Haushofer.
"Dann möchte ich doch respektvoll meinen Lehrmeister bitten, mir die unendliche Weisheit dieser kunstvollen Installation an der Wand zu erklären." antwortete ich.
Er schüttelte nur stumm den Kopf.
"Ich habe dir gesagt, daß du mit in den Keller kommen sollst. Stattdessen bist du zur Tür gerannt. Und jetzt sorgen wir dafür, daß du nicht noch einmal Gelegenheit zur Flucht erhältst."

Dummerweise hatte ich keine Chance etwas dagegen zu tun. Sie legten meine Hände in Handschellen und zogen mich dann an der Wand hoch.

Kersti

Fortsetzung:
F252. Kersti: Ich hatte Angst gehabt, ich könne sonst mit dieser unangemessenen Kleidung bei dem kalten Herbstwetter erfrieren

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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