erste Version: 3/2015
letzte Bearbeitung: 3/2015

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F450.

Aber eigentlich war es doch genau umgekehrt. Der Drache hat mich geklaut und hierhergebracht

Vorgeschichte: F189. Kersti: Haushofers wundersame Welt der Drogenexperimente

Karl erzählt:
Ich erwachte in meinem Bett und war erstaunt, daß ich nicht gefesselt war. Dann fiel mir wieder der vorhergehende Tag ein. Nicht zu fassen! In welche wildgewordene Märchenwelt war ich denn da hineingeraten? Wahrscheinlich hatte ich mir das nur eingebildet.

Ich dachte, ich könnte ja einfach aufstehen und nachschauen ob die ganzen aus einem Alptraum entsprungenen Fabelwesen, die mir gestern vorgestellt worden waren, wirklich existierten oder ob ich mich in einem völlig normalen Haus befand. Das Fenster wirkte wie ein vergittertes Kellerfenster und schien zumindest in einen normalen Garten hinauszugehen.

Ich stand auf, zog mich schnell an, meine Zimmertür sprang auf und ein kleiner Drache flog auf mich zu. Ich hielt ihn einem Arm zum landen hin und er landete auch tatsächlich. Dann lief er den Arm hoch, legte sich wie ein Kragen um meinen Hals und in meinen Gedanken hörte ich eine Stimme, die mir sagte, daß ich jetzt zu seinem Menschen müßte, der wäre nämlich traurig und bräuchte jemanden, der nett zu ihm ist. Er übermittelte mir ein sehr starkes drängendes Gefühl.

Ich tat was der Drache gesagt hatte, dachte aber daran, vor der offenen Tür stehenzubleiben und zu fragen, ob ich herein dürfte. Der Mann sah ich an und fragte empört, was mir einfiele seinen Drachen zu klauen. Ich antwortete:
"Aber eigentlich war es doch genau umgekehrt. Der Drache hat mich geklaut und hierhergebracht, weil er meinte, du bist traurig und bräuchtest jemanden, der nett zu dir ist."
"Und wenn ich nicht getröstet werden will?" fragte er empört.
"Ich fürchte dein Drache entscheidet das einfach für dich und holt, wen immer er für eine Hilfe für dich hält." antwortete ich.
Plötzlich lachte er. Es klang nicht wirklich fröhlich, aber es war schon eine Spur echten Humors darin.
"Ja, so ist der Kleine."
Das klang richtig liebevoll.
"Ich möchte nur wissen, warum er meint, daß du mir helfen kannst." fuhr er fort.
Ich spürte wieder dieses drängende Gefühl, das mich diesmal aufforderte ins Nachbarzimmer zu dem Maler zu gehen.

Wir taten beide, was der Drache verlangte und ich wurde vorgeschickt, um an die Tür des Malers zu klopfen. Der Drache warnte mich noch sehr eindringlich, ich solle vorsichtig sein. Ein Wutschrei kam aus dem Inneren des Raumes. Die Tür zerbrach in lauter kleine Splitter, die alle an mir vorbeiflogen, ohne mich zu berühren. Ich war erschrocken, wunderte mich aber gleichzeitig, warum ich jetzt nicht wie ein Igel mit lauter Stacheln aus kleinen Holzsplittern aussah.
"Ach du bists. Entschuldige, du warst nicht gemeint." meinte der Maler, der plötzlich merklich sanfter klang.
"Wo sind die Bilder?" fragte ich - und er brach in Tränen aus.
Ich reagierte automatisch mitfühlend auf den Schmerz und die Verzweiflung, die ich bei ihm fühlte, als hätte jemand ein riesige Loch in sein Herz gerissen. Ich verband mich mit ihm und ließ Liebe zu ihm hinfließen. Aber geistig konnte ich seinen Erklärungen nicht folgen, denn er redete über die Bilder als wären es seine Kinder und ihnen würde etwas schreckliches angetan. Ich ließ die Worte an mir vorbeifließen, zu diesen ganzen anderen unverstandenen Erlebnissene der letzten Tage - verstehen könnte ich sie später. Im Augenblick, war es wichtiger, dem Menschen zu helfen, der so verzweifelt war. Ich hatte ein Gefühl als würde ich seine Seele streicheln, bis sich der Riß im Herzen wieder etwas schloß. Nicht ganz, denn da fehlte ein Stück. Ich hatte gar nicht gewußt, daß die Aussage, daß jemand sein Herz in ein Kunstwerk legt, so wörtlich zu nehmen ist.

Kersti

Fortsetzung:
F451. Kersti: Vorher war ich einfach nicht entspannt genug gewesen, um zu weinen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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