erste Version: 3/2015
letzte Bearbeitung: 10/2016

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F455.

Der vor der Tür meinte, er wäre keiner der Ärzte oder Wächter, sondern Frank, ein anderes Opfer dieser Versuche

Vorgeschichte: F364. Kersti: Mein Körper veränderte sich nicht

Karl erzählt:
Es klopfte an der Tür.
"Laßt mich doch in Ruhe!" rief ich zornig.
Der vor der Tür meinte, er wäre keiner der Ärzte oder Wächter, sondern Frank, ein anderes Opfer dieser Versuche. Ob er nicht doch hereinkommen dürfe.
"Ach komm rein." sagte ich etwas besänftigt.
Die Tür öffnete sich und ich konnte ihn sehen. Es war der der auf der Bühne völlig in sich zusammengefallen war, bis nur noch eine Pfütze auf dem Boden gewesen war und der sich dann wieder zusammengesetzt hatte. Ich fand den verächtlichen Blick, den er den Ärzten danach zugeworfen hatte, immer noch Klasse und das sagte ich ihm auch. Wenn die Heilung meiner Verletzungen solche Schmerzen verursacht hatte, mußte das viehisch wehgetan haben.
"Das hat es auch. Auf deinem Stuhl habe ich Blut gesehen. Warst du verletzt?"
"Ja. Ich habe versucht zu fliehen und sie haben auf mich geschossen. Aber irgendwie scheinen die Verletzungen dann auf der Bühne geheilt zu sein."
"Ach, dann ist ja doch etwas passiert."
"Ja schon. Ich bin aber froh, daß sie das nicht gemerkt haben. Jedenfalls zuerst nicht. Ich war nämlich stinksauer und dachte mir, ich gönne ihnen nicht, daß sie damit Erfolg haben."
"Na das ist dir ja dann gelungen." meinte er und grinste mich an.

Er fragte mich, wen von den anderen Teilnehmern des Kurses ich denn schon kenne.
"Keinen." antwortete ich.
"Hat dich denn keiner besucht?" fragte er.
"Nein."
"Dann mußt du ich ja sehr verlassen gefühlt haben."
Zu meinem Ärger brach ich bei seinem verständnisvollen Ton in Tränen aus.

Ich unterhielt mich an dem Tag noch lange mit ihm. Er erzählte, daß sie ihn bei einem Lazarettaufenthalt im Ersten Weltkrieg kassiert und für tot erklärt hatten. Danach hatten sie diverse Experimente mit ihm gemacht, und ihm unzählige Drogen gegeben. Er sagte, daß er kaum Erinnerungen an diese Jahre hatte, weil er die meiste Zeit nicht bei Bewußtsein gewesen wäre. Mir wurde klar, daß alles noch schlimmer war, als ich es mir sowieso schon gedacht hatte.

Während des Gesprächs fragte er sehr schnell Logensignale ab. Er hatte den vierten Meistergrad und schien erstaunt zu sein, daß ich einen höheren hatte. Dann fragte er mich, wie denn ein so kleiner Junge zu einem so hohen Rang kommt. Ich erzählte die beiden Situationen mit wenigen Worten und erklärte, daß ich diesen bescheuerten Rang nicht hätte, wenn sie mich in Ruhe lassen würden. Er erklärte mir, daß sie mich bestimmt nicht in Ruhe lassen würden, bis ich den Rang hätte, der der Größe meines Geistes entspräche, und diese Größe sei erheblich.

Während ich mich mit ihm unterhielt, fühlte ich mich auf eine Weise verstanden, wie ich mich noch nie verstanden gefühlt hatte. Er las auch so gerne und viel wie ich und es gefiel ihm, daß ich einige Jahre in einer Unibibliothek gearbeitet hatte. Und er reagierte auf meine Gedanken und Überlegungen nicht, als wären sie etwas absonderliches, sondern er nahm sie als selbstverständlich hin. Auch die Dinge, die Gedanken und Gefühle, die bisher niemand verstanden hatte, verstand er.

Ich merkte, wie ich immer entspannter wurde, wie sich etwas, was immer verkrampft und verknotet gewesen war, in mir öffnete. Ich erzählte ihm Gedanken, die ich noch nie ausgesprochen hatte, weil ich mir sicher gewesen war, daß niemand sie verstehen würde. Das Gespräch vermittelte mir ein Gefühl von Geborgenheit, das ich bisher nicht gekannt hatte und das überhaupt nicht zu der realen äußeren Situation passen wollte.

Kersti

Fortsetzung:
F405. Kersti: Ich werde in eine Höhle gebracht, deren Ausgang zugeschüttet wird

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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