erste Version: 9/2015
letzte Bearbeitung: 11/2015

Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Eine Schule der Hingabe

F579.

Ich meine, wir müssen darauf bestehen, daß ich bei der nächsten Inszenierung gefesselt oder eingesperrt bin

Vorgeschichte: F578. Kersti: D

Erigon erzählt:
Ich wurde vom Morgenruf geweckt als ich wie gewohnt aufzustehen versuchte, stellte ich fest, daß ich mich nicht rühren konnte. Durch die Löcher in meinen Armen war ein Seil gezogen, mit dem die Arme an die Bettkanten gefesselt waren. Ebenso waren die Füße an das Fußende des Bettes gefesselt.

Ich überlegte, was geschehen war und mir fielen die Ereignisse des Vortags wieder ein. Wahrscheinlich hielten sie es im Augenblick für sicherer, mich gefesselt zu lassen, weil so heftige Gefühle hochgekommen waren. Ich würde einfach abwarten müssen. Ich versuchte mich zu entspannen und merkte, wie diese maßlose Wut immer noch in mir nachhallte.

Ich dachte über die wilde Mischung aus Erinnerungsszenen und Alpträumen nach, die während der Inszenierung, im Gespräch mit meinem Lehrer und in den Träumen der Nacht hochgekommen waren. Es gelang mir nicht, sie zu verstehen. Es war zu wirres Zeug. Aber ich hatte mich erwachsen gefühlt. Und zornig. Die Denkweise die ich gehabt hatte, erinnerten mich an das, was mein erster spiritueller Lehrer über sich und sein Denken und fühlen erzählt hatte. Ich mußte ein Wildfang gewesen sein.

Nach der Morgenmeditation kam schließlich mein Schüler mit dem Frühstück und setzte sich zu mir, um mich zu füttern.
"Danke." sagte ich zu ihm.
"Danke wofür?" fragte er zurück.
"Dafür daß du gestern nicht die Nerven verloren hast und geduldig auf mich eingeredet hast, bis ich dir geholfen habe, die Bühne abzubauen. Das war sehr wichtig und sehr gut, wie du es gemacht hast. Und es kann nicht einfach gewesen sein."
"Ich hatte Angst daß du mich umbringst." sagte er.
"Ich auch. Da war so eine mörderische Wut. Ich war kaum fähig auf die Glocke zu reagieren." sagte ich.
"Du meinst das habe ich mir nicht nur eingebildet?"
"Ich meine, wir müssen darauf bestehen, daß ich bei der nächsten Inszenierung gefesselt oder eingesperrt bin. Ich halte das für ernsthaft gefährlich und es ist mir kaum gelungen, die Oberhand über diese mörderische Wut zu bekommen. Wenn ich nicht daran denke, sag du es." antwortete ich.
Er sah mich auf eine Weise an, die mir klar zeigte, daß er es gespürt hatte aber nicht wahrhaben wollen hatte. Ich mußte unbedingt daran denken, darauf zu bestehen, daß sie mich beim nächsten mal fesseln.
"Das war eine alte Wut. Sie hat nichts mit dir als Mensch zu tun. Aber sie ist wirklich mörderisch gefährlich und ich will nicht, daß du das abbekommst, was in mir schlummert." erklärte ich.
Er nickte und sah mich an, als würde er sich verraten fühlen. Mir fiel nichts ein, was ich noch hätte sagen können, um ihm zu helfen, damit fertigzuwerden.
"Danke. Du hast mir wirklich sehr geholfen." wiederholte ich meine ersten Worte.

Er mußte mich füttern, da ich gefesselt war und man ihm verboten hatte, mich loszumachen und wie in der Zeit, als er mich gefüttert hatte, weil mir die Hände auf den Rücken gefesselt waren, begannen wir dabei herumzualbern. Ich merkte, wie er sich wieder etwas entspannte.

Danach unterhielten wir uns ruhiger darüber, was für Bilder und Gefühle bei uns hochgekommen waren - und ich stellte fest, daß er sich an eine Situation aus diesem Leben erinnert hatte, in der ihn eine der Bediensteten als er ein kleiner Junge war, gewürgt hatte, weil er nicht gehorcht hatte.

Ich machte ihm bewußt, daß wir da in zwei völlig verschiedenen Erinnerungen gelandet waren, die beide nur wenig mit unserer Inszenierung und gar nichts miteinander zu tun hatten.

Ich erzählte, daß ich während der Szene so ähnlich gedacht und gefühlt hatte, wie ich das von meinem ersten spirituellen Lehrer, dem Wildfang, erzählt bekommen hatte. Ich mußte damals also ein Wildfang gewesen sein.

Nach dem Frühstück ging mein Schüler zur täglichen Arbeit. Ich blieb im Zimmer immer noch gefesselt liegen und wartete. Ich wußte nicht, was sie vorhatten, machte mir aber keine besonderen Sorgen, weil ich die Fesseln für eine simple Vorsichtsmaßnahme hielt.

Etwas später kam mein spiritueller Lehrer.
"Es tut mir leid, daß ich dich gefesselt lassen mußte. Gestern sah es wirklich so aus, als wolltest du deinen Schüler umbringen und ich war mir unsicher, wieviel da über Nacht noch nachkommt. Daher hielt ich es so für sicherer."
"Schon gut. Ich hatte in der Nacht einige Alpträume. Lieber ein bißchen zu vorsichtig als zu unvorsichtig sein. Ich denke aber, daß da im normalen Alltag wenig Gefahr besteht. Zumindest haben wir beim Frühstück völlig normal miteinander geredet. Ich will aber, wenn wir beim nächsten mal eine solche Inszenierung machen, während der Inszenierung gefesselt oder eingesperrt sein, damit ich ihn nicht verletzen kann. Ich wollte ihn wirklich umbringen und hatte ernsthafte Schwierigkeiten, ins Hier und Jetzt zurückzukehren und meine Finger vom Hals wegzubekommen. Ich habe das Gefühl, daß es pures Glück war, das die Glocke bis zu mir durchgedrungen ist." sagte ich.
Ich versuchte, meine Gefühle genauer zu beschreiben und einen Eindruck von der Intensität meiner Wut zu vermitteln.

Wieder redete er mit mir stundenlag über jeden Aspekt meiner Gefühle, Gedanken und die Bilder der Alpträume, die in mir hochgekommen waren. Mein Lehrer wartete noch einen weiteren Tag nach unserem ersten Gespräch, bis er zu dem Schluß kam, es sei tatsächlich ungefährlich, mich loszumachen. Weitere solche Gespräche führte ich auch in den folgenden Tagen mit meinem Schüler und meinem Lehrer.

Trotzdem blieben die Szenen seltsam zusammenhanglos und es kam auch irgendwann nichts Neues mehr ins Bewußtsein. Daher entschieden wir uns, nach einem halben Jahr eine neue Inszenierung zu machen. Wir verschoben sie auf nach dem Besuch des Onkels von meinem Schüler, weil es nicht gut wäre, wenn ich von einer solchen Inszenierung frisch aufgewühlt wäre, wenn jemand kommt, der genau ins Feindbild paßt und zu dem ich höflich sein muß.

Ich machte mir Sorgen, weil mir inzwischen noch wesentlich bewußter geworden war, wie überwältigend stark die Gefühle waren, die mich bei der letzten Begegnung mit dem Onkel meines Schülers überrollt hatten und ich war mir nicht wirklich sicher, daß es mir gelingen würde, diesmal bei Verstand zu bleiben.

Kersti

Fortsetzung:
F581. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI62. Kersti: Inhalt: Eine Schule der Hingabe

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
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