erste Version: 9/2015
letzte Bearbeitung: 9/2015

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Erzengel Michaels Geheimdienst

Bevor ich dir eine Frage stelle, möchte ich dir im Namen unserer Loge versprechen, daß wir dich nicht in Loyalitätskonflikte zwischen der Michaelsloge und unserer Loge bringen werden

Vorgeschichte: F600. D

Georg erzählt:
Als ich wieder reingeholt wurde, war der Raum festlich geschmückt. Es war ein Buffet aufgebaut, alle wirkten entspannt und als wären sie in Feierstimmung. Ich verstand das nicht.
"Bevor ich dir eine Frage stelle, möchte ich dir im Namen unserer Loge versprechen, daß wir dich nicht in Loyalitätskonflikte zwischen der Michaelsloge und unserer Loge bringen werden. Wir können nicht versprechen, daß solche Probleme nicht entstehen werden, aber wir werden unser Bestes tun, um dich da rauszuhalten, sollte so etwas entstehen. Und die Frage stellen wir dir, weil du bewiesen hast, daß du auch in schwierigen Situationen zwei Logen gerecht werden und beiden gegenüber anständig und fair bleiben kannst. Wir wollen dich ale offizieller Vermittler zwischen unseren Logen einsetzen." erklärte er und fragte mich dann ob ich in den Kern der russischen Loge aufgenommen werden wolle.
Ich war verblüfft und brachte zunächst nur noch wirres Gestammel heraus. Er sagte mir daraufhin, daß er verstehen könne, daß ich mit dieser Frage nicht gerechnet hatte und daß ich daher etwas Zeit bräuchte, um meine Gedanken zu ordnen. Sie alle hätten schließlich einige Tage gehabt, um zu ihrer Entscheidung zu kommen, während ich offensichtlich die ganze Zeit nicht gewußt hätte, worum es ging. Sobald ich wüßte, was ich wollte, sollte ich mich an ihn wenden und ihm sagen, was ich darüber denken würde, danach würde er dann entsprechend fortfahren.

Ich brauchte nur ein paar Sekunden, um zu dem Schluß zu kommen, daß ich zuerst wissen wollte, wie sie eigentlich zu der Entscheidung gekommen waren und fragte Dimitrij danach. Er erklärte, daß kurz bevor ich Rußland verlassen hatte schon einmal überlegt worden war, mich endgültig aufzunehmen. Doch kurz bevor es so weit kam, hätte es so ausgesehen, als hätte ich Verrat begangen und wäre dann außer Landes geflohen. Daher sei das Thema damals erst einmal vom Tisch gewesen. Als ich nach der Begegnung mit Dimitrij wieder Kontakt mit der Loge aufgenommen hätte, wäre selbstverständlich intensiv nachrecherchiert worden, ob ich der Loge gegenüber ehrlich gewesen sei. Das hätte sich bestätigt und dabei wäre man sich bewußt geworden, daß ich in dieser schwierigen und heiklen Situation eine Ehrenhaftigkeit, Ehrlichkeit und Geradlinigkeit bewiesen hätte, wie man sie sich von Mitgliedern nur wünschen könne. Insbesondere in den letzten Wochen, als die Michaelsloge mir Verrat unterstellt hätte. Das hätten sie nämlich auch herausgefunden gehabt, bevor sie mich eingefangen hätte. Schließlich war beschlossen worden, mich zu dem Thema zu befragen und dann zu entscheiden, ob ich aufgenommen werden solle.

Ich fragte mich, wer ihnen erzählt hatte, daß ich in der Michaelsloge verhört worden war und warum. War es ihnen gelungen, jemanden in die Loge einzuschleusen? Ich würde mit dem Königs-Michael darüber sprechen.

Seit ich in Rußland gewesen war, fühlte ich mich beiden Logen zugehörig und hatte mich entsprechend verhalten. Daher war es nur sinnvoll, das amtlich zu machen - insbesonders weil ich damit erreichte, daß mein Diplomatenstatus dann keine höfliche Fiktion mehr war, die die Michaelsloge jederzeit mißachten kann, wenn mal wieder jemand unter Verfolgungswahn leidet. Ich ging dann also zu dem Sprecher hin, der hier offensichtlich die Leitung innehatte und sagte, daß ich aufgenommen werden wolle.

Es folgte ein feierliches Aufnahmeritual.

Danach erkundigte ich mich sorgfältig was ich erzählen durfte und was geheim war.

Fortsetzung:
F602. D

Quelle