erste Version: 9/2015
letzte Bearbeitung: 5/2016

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Erzengel Michaels Geheimdienst

F682.

Miriam brauchte ich nur zu sehen, damit die Angst daß das Maschinchen weg war, über mir zusammenschlug und ich nur noch weinen konnte

Vorgeschichte: F545. Dieter: Ich mußte seinen Arzt darauf aufmerksam machen, daß der Junge ganz außergewöhnlich tapfer ist und daß man sich nicht durch seine sachliche und entspannte Art täuschen lassen darf

Georg erzählt:
Das Problem, daß die Schmerzen mich vom Schlafen abhielten, blieb.

Das Schlafproblem hatte noch eine weitere unangenehme Nebenwirkung - der Arm, der bereits völlig verheilt gewesen war, bekam auf der Innenseite des Unterarms nahe am Ellenbogen wieder eine offene Stelle, die wieder zu eitern begann. Mit jedem Tag wurde diese Stelle größer und tiefer. Meine Unfähigkeit einzuschlafen wirkte sich also sichtbar auf meine Gesundheit aus. Ich redete mit Isidor, dem Arzt über das Thema. Er probierte aus, ob Schmerzmittel mir helfen, doch sie brachten exakt überhaupt nichts. Ob ich Schmerzmittel nahm oder nicht, in jedem Fall tat der Arm ekelhaft weh. Das war unabhängig davon, welches Mittel wir versuchten.

Ich merkte wie ich mit jedem Tag schwächer und kranker wurde, weil ich nicht schlafen konnte und weil die Schmerzen dadurch immer schlimmer wurden. Als der Arm verheilt gewesen war war ich in der Lage gewesen mich hinzusetzen, aber nach wenigen Tagen schaffte ich das nicht mehr und war ständig in einem schmerzerfüllten Dämmerzustand zwischen Schlafen und wachen.

Beim nachdenken darüber, wie man das Problem lösen kann, wurde mir bewußt, daß ich ja hatte einschlafen können, bis ich mit meinem Bericht fertig war und nichts mehr zu tun hatte. Also brauchte ich wohl eine Arbeit, mit der ich mich ablenken konnte, so daß ich die Schmerzen nicht mehr wahrnahm.

Ich erinnerte mich, daß in meinem Zimmer ja noch das Gerät lag, das der Rollstuhlrennfahrer gebaut hatte. Der Schaltplan war zwar vollständig, ich hatte es aber noch nicht wirklich verstanden und wollte erklären wie und warum es funktioniert. Ich bat Sandor, es mir zu bringen und begann, mich mit dem Gerät zu beschäftigen.

Der Trick funktionierte. Das Maschinchen war so kompliziert, daß ich meine gesamte Konzentration brauchte, um mir vorzustellen, wie die verschiedenen Schaltkreise funktionierten. Schnell war ich so damit beschäftigt, über die Technik nachzudenken, daß ich wieder in diesem träumerisch konzentrierten Zustand kam, in dem mir die Arbeit immer so Spaß gemacht hatte und ehe es mir gelang, einen meiner Gedanken zu Papier zu bringen, schlief ich gewöhnlich ein.

Es dauerte Wochen oder Monate, bis ich schließlich lange genug wach blieb, damit ich wirklich irgendetwas zu Papier bringen konnte. Aber es wurde wieder besser. Mein Arm begann zu heilen.

Ich ließ mir auch Bücher bringen, um mich durch Lesen abzulenken und schlief dabei immer nach wenigen Sätzen ein.

Eines Tages stellte ich nach dem Essen fest, daß das Gerät weg war. Ich fragte Miriam, die an meinem Bett saß danach und sie sagte mir, sie hätte es weggetan, weil sie meinte, daß ich mich überfordere. Ich sagte ihr daß ich das aber brauche und daß sie es mir wiedergeben soll. Da begann sie zu diskutieren und mir lang und breit zu erklären, daß es aber gut für mich sei, wenn ich weniger arbeiten würde.

Ich wußte, ich hatte keine Chance, mich in einer Diskussion durchzusetzen. Ich war immer schon nach ein zwei Sätzen so erschöpft, daß ich nicht mehr sprechen konnte. Daß der Bericht fertig geworden war, lag nur daran, daß die anderen mir sorgfältig zugehört hatten und mich durch gezielte einfühlsame Fragen darin unterstützt hatten jeweils da weiterzumachen, wo ich beim letzten mal aufgehört hatte. Mir kam der Versuch, Miriam von meiner Meinung überzeugen zu müssen, wie eine Anforderung vor, die völlig unerfüllbar war.

Aber ich brauchte das Maschinchen doch, denn ohne es bestand das ganze Leben nur aus Schmerzen, wegen denen ich nicht schlafen konnte, mein Arm würde wieder schlimmer. Ich würde wieder zu schwach werden, um etwas zu tun. Ich war überzeugt, daß ich das nicht aushalten könnte. In meiner Hilflosigkeit begann ich zu weinen. Ich schämte mich sofort für meine Tränen konnte aber nicht damit aufhören.

Ich muß wohl eingeschlafen sein, denn ich erwachte, sah mein Maschinchen nicht und begann wieder zu weinen, weil es ohne das nur noch Schmerzen gab und ich nicht einmal schlafen konnte. Dirk frage mich, was denn los sei und zeigte mir, daß die Maschine doch in meinem Nachttisch lag. Ich konnte danach aber nichts essen, weil ich nur noch am weinen war und nicht aufhören konnte.

Das passierte immer, wenn ich beim aufwachen das Maschinchen nicht sah, daher gewöhnte meine Freunde sich an, wenn ich die Augen aufschlug als allererstes zu zeigen, daß das Maschinchen da ist.

Aber Miriam brauchte ich nur zu sehen, damit die Angst daß das Maschinchen weg war, über mir zusammenschlug und ich nur noch weinen konnte. Ich wußte das war nicht rational aber ich war zu schwach um über die Angst vor den Schmerzen hinauszudenken.

Miriam kam irgendwann nicht mehr und ich erwachte eines Tages davon, daß jemand an meinem Bett etwas tat. Ich öffnete die Augen und sah, daß sie eine Zeichenplatte über meinem Bett gebaut hatten und ehe ich etwas sagen konnte legte der Rollstuhlrennfahrer das Maschinchen unten auf die Stiftablage. Danach befestige er die Zeichnung an der Zeichenplatte und legte meine schriftlichen Notitzen dazu.
"Das ist, damit du immer sehen kannst, daß es noch da ist." erklärte er mir.

Ich fand auch sehr praktisch, daß ich mein jeweils aktuelles Buch auf der Zeichenplatte liegen lassen konnte, so daß ich nach dem Aufwachen an der Stelle weiterlesen konnte, wo ich beim einschlafen aufgehört hatte.

Danach konnte ich wieder besser essen, schlafen und die Wunde begann wieder zuzuheilen.

Kersti

Fortsetzung:
F683. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI17. Kersti: Inhalt: Erzengel Michaels Geheimdienst

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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