erste Version: 1/2016
letzte Bearbeitung: 1/2016

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Seelengeschwister aus der Hölle

Ihr seid doch völlig immun gegen Foltern

Vorgeschichte: F670. D

Geron erzählt:
Nachdem die drei Tage um waren, die die Schmerzen zum Abklingen brauchen, tauchte der Typ vom Vatikan allein bei mir auf und erzählte mir, wie gemein er es fand, daß der Arzt ihm die Spritze gegeben hätte. Ich war erstaunt, überlegte, wie ich darauf reagieren sollte und beschloß, einen Taktik anzuwenden, die ich gelernt hatte, um Gefangene zu verhören. Ich fragte ihn, warum er dann denn seinen Arm freigemacht hätte und stillgehalten hätte, als der Arzt ihn gefragt hatte, ob er mal ausprobieren wolle, wie es sich anfühlt.
"Ich konnte doch nicht wissen, daß ihr gar keine Schmerzen fühlen könnt!" meinte er.
"Komisch, da hatte ich aber einen anderen Eindruck!" dachte ich, sprach das aber nicht aus sondern fragte nur ganz sachlich, warum er das glaubte.
"Er hat doch gelächelt, als er sich selber an die Stelle gespritzt hat!" meinte er empört.
"Und du meinst, wenn man Schmerzen hat, kann man nicht lächeln?" fragte ich.
"Jedenfalls nicht so. Ihr seid doch völlig immun gegen Foltern."
So kam ich mir aber nicht vor, bei den ganzen Schmerzen, die mir ständig das Bewußtsein vernebelten. Es war einfach verdammt schwierig, sich dabei noch zu konzentrieren.
"Du meinst also, es gibt Leute, die immun gegen Foltern sind?" fragte ich neutral weiter.
Daraufhin erzählte er mir eine Geschichte über einen Heiligen, die mir sofort auf den Magen schlug. Der arme Kerl wurde gefangen genommen, weil er mit der Kirche nicht ganz auf einer Linie war und über Jahrzehnte hinweg gefoltert. In jeder Nacht heilten die Verletzungen, die sie ihm am Vortag zugefügt hatten vollständig ab. Anfangs blieben nicht einmal Narben zurück und auch abgetrennte Glieder wuchsen nach. Nach und nach wurden die Heilungen aber unvollständiger. Die eingesetzten Folterknechte weigerten sich immer nach einigen Jahren weiterzumachen und wurden dann wegen Ungehorsams getötet. Schließlich wurde der Heilige lebend eingemauert. War ich froh, daß meine Wunden nicht so völlig verheilten, so daß abzusehen war, daß ich irgendwann tot sein würde! So etwas braucht doch kein Mensch!
Ich fragte weiter, ob er glaubte, daß der Heilige keine Schmerzen gehabt hätte.
Er sagte daß er früher nicht geglaubt hätte, daß es so etwas geben könnte, aber er hätte ja gesehen daß ich auch keine Schmerzen hätte.
Ich erklärte ihm, daß mir tatsächlich seit ich das erste mal gefoltert worden war ständig alles wehtat, hatte aber den Eindruck, daß er mir das gar nicht glaubte. Wahrscheinlich lag das daran, daß ich einen so jammerigen Ton, wie er drauf hatte, einfach nicht hinbekam. Tapferkeit kann einem Menschen durchaus merkwürdige Streiche spielen!

Nur - ich brauchte diese Fähigkeit mit schmerzen fertigzuwerden doch, weil sie mich immer wieder gefoltert haben, viele Leben lang.

In der Nacht hatte ich einen Alptraum, indem ich der Heilige aus der Geschichte war und eine halbe Ewigkeit gefoltert wurde. Als ich mich am nächsten Tag genauer damit beschäftigte, kam ich zu dem Schluß, daß es sich um eine Reinkarnationserinnerung handelte. Da seine Erzählung über den Heiligen ungenau war und ich mich an eine zweite Person erinnerte, die mit mir befreundet war und dasselbe Problem hatte, bezweifelte ich, daß es sich um dieselbe Geschichte handelte. Da mochte ich mich aber auch täuschen.

Na ja - wenigstens ließen sie mir Zeit die ganze Foltererinnerungen aufzuarbeiten, die da hochkamen.

Komischerweise kam der Typ vom Vatikan immer wieder und erzählte mir immer mehr und immer geheimere Dinge über den Vatikan und seine Pläne. Ich war zunehmend entsetzt über das, was ich hörte und überlegte, wie ich es gegenprüfen könnte.

Fortsetzung:
F943. C'her'amar: Wie auch immer, die Befehlszentrale von denen, die ständig Dämonen und Engel in die Hölle werfen, war hier ganz in der Nähe und die wollten wir angreifen

Quelle