erste Version: 8/2016
letzte Bearbeitung: 8/2016

Industrialisierung, Weimarer Republik und Drittes Reich: Thakars faszinierendes Abenteuer

F784.

Als hätte jemand ein Theaterstück von einer Räuberbande geschrieben und die Figur des Räuberhauptmannes durch einen Heiligen ersetzt

Vorgeschichte: F783. Kersti: D

Thakar erzählt:
Es gelang mir nicht, mir auf die ganze Geschichte einen Reim zu machen.

Es war, als hätte jemand ein Theaterstück geschrieben, das von einer Räuberbande handelte und als sie schon fertig war, einfach die Figur des bösen Räuberhauptmannes durch einen Heiligen ersetzt, ohne ein Wort an den schon fertigen Rollen der anderen Figuren der Geschichte zu ändern. Alle Anwesenden hatten die Moral einer Räuberbande und benahmen sich auch so egoistisch und undiszipliniert, nur der Heilige stach aus diesem Chaos heraus und verhielt sich auch so liebevoll und anständig, wie man das von einem heiligen Mann erwartet. Er schien nur nicht zur Kenntnis zu nehmen, wie grausam alle zu ihm waren.

Ich bekam das einfach nicht zu einem logischen Ganzen zusammengefügt. Mir fiel kein Gesamtbild ein, in dem alles, was ich beobachtete, so erschien, daß die Reaktionen aller Anwesenden aus ihrer subjektiven Perspektive Sinn ergaben.

Daß ich völlig hilflos allem, was die Leute mit mir machten, ausgeliefert war, machte es nicht besser. Ich konnte ja nicht einmal mit ihnen reden!

Meine Fantasie spuckte immer neue Ideen aus, wie denn das Ganze zu erklären sein könnte. Das war eher lästig als hilfreich, denn die meisten dieser Szenarien waren erschreckend und alle waren sie offensichtlich falsch.

Ein Beispiel dafür war der Komplott. Mir kam nämlich der Gedanke, daß die Erklärung für meine Situation ja darin bestehen könnte, daß der Heilige sich so sehr nach Liebe gesehnt hätte, daß er mich hätte entführen lassen, damit ich ihm die ersehnte Liebe gebe. Natürlich war auch sofort zu erkennen, warum das wirklich nicht so sein konnte. Klar, er reagierte auf jede freundliche Geste von mir wie ein Verdurstender auf Wasser und es war für ihn ganz bestimmt eine Versuchung, mich länger hier zu behalten, als unbedingt erforderlich, um ein bißchen mehr Liebe zu bekommen, als er bisher kannte. Nur war auch genauso eindeutig, daß er reagierte wie ein Verdurstender, der fest geglaubt hatte, es gebe gar kein Wasser in dieser Welt. Oder vielleich eher wie jemand, der gedacht hatte, der einzige Trick, das Verdursten zu verhindern, wäre morgens den Tau von den Blättern zu lecken. Damit hätte er immer nur knapp überlebt. Und dann kommt er an einen Süßwassersee und kann gar nicht fassen, daß es so viel Wasser auf der Welt gibt. Er war bei jedem bißchen Liebe und Freundlichkeit, das ich ihm entgegengebracht hatte, so erstaunt, als hätte das sein gesamtes Weltbild zum einstürzen gebracht. Damit fehlte ihm aber auch das Wissen, das er gebraucht hätte, um so einen Komplott zu schmieden. Er hatte sich, bevor er mich kennenlernte, gar nicht vorstellen können, daß ihm jemand Liebe entgegenbringt, daher konnte er auch gar nicht auf den Gedanken kommen, mich zu entführen, damit ich ihm Liebe entgegenbringe. Umgekehrt wären seine Anhänger ganz bestimmt nicht bereit, ihn in einem solchen Plan zu unterstützen, denn sie bildeten sich ernsthaft ein, ich würde ihnen seine Liebe wegnehmen. Was albern war, denn sie saugten ihn einfach nur aus, nahmen nur, ohne je etwas zurückzugeben und ich war durchaus in der Lage, selber etwas zu geben.

Eine andere Idee, die mir kam, war daß er mich hätte entführen lassen, damit ich ihm die ganze Arbeit abnahm, die ihn so offensichtlich überforderte. Oder aber daß seine Anhänger mich entführt hätten, weil sie einen zweiten Heiligen haben wollten, damit mehr von ihnen versorgt würden. Auch wenn der Heilige, den sie mit dem Götternamen Krishna bezeichneten, meinem Wunsch zu lernen, wie er arbeitete, entgegenkam, indem er mir alles erklärte und mich dann probieren ließ, ob ich es auch konnte, war die Idee offentsichtlicher Unsinn. So weit ich das erkennen konnte, muß ich wohl der erste in seinem ganzen Leben gewesen sein, der auf den Gedanken gekommen war, daß man das, was er tut, auch lernen kann. Jedes mal, wenn ich mir wünschte, etwas zu lernen, sah er so erstaunt aus, als wäre ich das achte Weltwunder. Darüber hinaus war ich eher eine Quelle für zusätzliche Arbeit als eine echte Hilfe, weil ich zu schwer verletzt war. Wenn das wirklich ihr Plan gewesen wäre, hätten sie mich nicht diesen Berg hinuntergeschmissen, damit ich überhaupt leistungsfähig genug geblieben wäre, um zu arbeiten. Die Anhänger des Heiligen wären auf den Gedanken schon drei mal nicht gekommen, denn sie sahen mich nur als jemanden, auf den sie eifersüchtig sein mußten, weil ich ihrer Ansicht nach in der Konkurrenz um die Liebe des Heiligen besonders erfolgreich war.

Aber wie sie auf den Gedanken kamen, ich hätte mich hier eingeschlichen, war mir ein absolutes Rätsel. Schließlich sollte offensichtlich sein, daß jemand der in einen Sack gesteckt und eine Klippe heruntergeworden worden war, das nicht freiwillig getan hatte.

Kersti

Fortsetzung:
F785. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI23. Kersti: Inhalt: Thakars faszinierendes Abenteuer

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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