erste Version: 9/2016
letzte Bearbeitung: 10/2016

Industrialisierung, Weimarer Republik und Drittes Reich: Thakars faszinierendes Abenteuer

F793.

Vom ersten Tag an merkte ich, daß Paran einfach zu wütend war

Vorgeschichte: F792. Kersti: D

Thakar erzählt:
Vom ersten Tag an merkte ich, daß Paran einfach zu wütend war. Wann immer er den Mund aufmachte, kam von ihm eine sarkastische Bemerkung und er benahm sich, wie er als kleines Kind reagiert hatte, wenn er die Anweisung erhalten hatte, mit einem besonders unerzogenen adeligen Kind zu spielen, mit dem niemand, der noch bei Verstand ist, freiwillig spielen würde.

So hatte ich ihn, seit er erwachsen ist, nie erlebt und mir machte das ernsthaft Sorgen, denn mir war bewußt, daß er vor Wut - und Sorge - fast platzte. Ich fragte mich im Stillen, warum ich so viel entspannter war, obwohl die Situation objektiv betrachtet durchaus bedrohlich war und ich zu allem Überfluß auch noch ständige Schmerzen hatte.

Hinzu kam, daß er meinte, mich ganz allein bewachen zu müssen. Das wäre natürlich kein Problem gewesen, wenn er sich mal überlegt hätte, was ein einzelner Mensch schaffen kann und das dann gemacht hätte. Tatsächlich aber versuchte er mit wilder Entschlossenheit alle Aufgaben zu erfüllen, die normalerweise ein zwanzigköpfiges Wachkontigent erledigt hätte. Dazu gehörte sowohl ein Wachdienst rund um die Uhr als auch die Aufgabe sicherzustellen, daß Leute, die mich sehen wollen, sich einigermaßen angemessen verhalten. Meine eigene Aufgabe war es, sie bei unhöflichen Worten in die Schranken zu weisen, wenn jemand näher kam als angemessen oder aber mich anfaßte, bekam er Ärger mit meiner Leibwache. Im Allgemeinen taten meine Wachen zusätzlich noch einiges, um mir das Leben leichter zu machen, das nicht unbedingt zu ihrer Aufgabe gehörte und sie versuchten mich immer dazu zu bringen, möglichst in der Nähe eines ihrer Wachlokale zu bleiben, damit sie die meiste Zeit tun konnten, was ihnen Spaß macht.

Darin, daß er mehr zu erledigen versuchte als menschenmöglich, unterschied er sich nicht wesentlich von Ranbir, dem Heiligen, der versucht hatte, alle Aufgaben des Arztes, der Dienerschaft und zusätzlich noch die der Wache zu erfüllen, indem er immer genau dann aufgetaucht war, wenn irgendein Problem ernsthaft gefährlich zu werden drohte und mich persönlich gefüttert und gepflegt hatte. Nur bedachte der Heilige immerhin, daß das eine Überforderung war und ließ all das weg, was nicht unbedingt sein mußte.

Immerhin bekam Paran einige andere Probleme in den Griff. Er sorgte dafür, daß die Dienstboten, die der Krishna-Inkarnation zugeteilt waren, tatsächlich ihre Arbeit taten, indem er ihnen Stockschläge erteilte, wenn sie es nicht taten. Und die hatten sie auch verdient, schließlich wurden sie für die Arbeit, die zu erledigen sie sich weigerten, bezahlt! Dadurch war die Krishna-Inkarnation öfter bei mir und konnte dafür sorgen, daß ihre Anhänger mich nicht über Gebühr belästigten.

Trotzdem waren beide viel zu angespannt, was immer wieder dazu führte, daß sie sich in die Wolle bekamen.

Dabei hatte ich das Gefühl, daß sie einander mochten und achteten, denn beide sagten, wenn sie allein mit mir waren, nur positive Dinge über den jeweils anderen. Jedenfalls wenn man mal davon absah, daß Paran regelmäßig schockiert war, wie wenig die Krishna-Inkarnation normales menschliches Verhalten verstand und daß die Krishna-Inkarnation regelmäßig verletzt reagierte, weil Paran etwas gedacht hatte.

Als er noch jünger war, hatte Paran mir einmal erklärt:
F811. Kersti: "Ach weißt du, es ist etwas langweilig so wie eine Statue herumzustehen. Daher vertreibe ich mir die Zeit damit, mir Witze über die Leute auszudenken."
Diese Gewohnheit spielte ihm jetzt einen Streich, besonders weil er vor Wut fast platzte und diese Spannung durch sich selbst Witze erzählen abzubauen versuchte. Sie bewirkte, daß die Krishna-Inkarnation ihn ungewöhnlich unhöflich fand und außerdem an wirklich unpassenden Stellen lachen mußte. Paran hatte mich, nachdem ich ihn mehrfach darauf aufmerksam gemacht habe, daß die Krishna-Inkarnation Gedanken lesen kann und daß er deshalb darauf achten sollte, was er denkt, gefragt, wie er es den hinkriegen sollte, keine unhöflichen Dinge zu denken und ich hatte ihm empfohlen, sich in Meditationtechniken zu üben, um die Gedankenkontrolle zu lernen.

Umgekehrt erklärte ich der Krishna-Inkarnation, daß es auch etwas viel von einem normalen Menschen verlangt sei, wenn man erwartete, daß er nicht einmal etwas Unhöfliches denkt. Das könnte Paran gar nicht schaffen. Ich erklärte auch, warum gute Leibwachen leicht die Angewohnheit entwickeln, alles innerlich sarkastisch zu kommentieren.

Die Krishna-Inkarnation verstand einerseits, was ich erklärte, andererseits waren die Dinge, auf die sie so verletzt reagierte, aber wirklich ihre wunden Punkte. Sie hatte Schwierigkeiten, gesprochene Worte von Gedanken zu unterscheiden und achtete deshalb immer darauf, ob sich denn die Lippen bewegen, wenn sie etwas gesagt bekommt. Aber wenn sie dann irgendetwas aufregte oder ablenkte verwechselte sie es trotzdem miteinander. Außerdem waren die Denkweisen normaler Menschen für ihn oft wirklich so fremdartig, daß er nicht verstand, warum sie das dachten und fühlten, was sie dachten und fühlten. Ach verdammt, ich wußte es ihn vielen Fällen ja auch nur, weil ich Leibwächter hatte, die es mir geduldig immer wieder erklärten und so manches kam mir immer noch bizarr vor! Das führte immer wieder dazu, daß die Leute Angst vor ihm hatten und er sich nicht erklären konnte warum, dabei wollte er doch niemandem Angst einjagen. Na das passierte mir immerhin nicht. Ich sagte ihm, daß er sich da bei Paran keine Sorgen machen mußte, da Paran der mutigste Mensch, den ich kenne ist, doch das schien er sich nicht vorstellen zu können.

Kersti

Fortsetzung:
F794. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI23. Kersti: Inhalt: Thakars faszinierendes Abenteuer

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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