erste Version: 11/2016
letzte Bearbeitung: 11/2016

Reinkarnationserinnerung: Eine Vampirwelt

F842.

Der Mann fragte überrascht, wie sie denn auf den Gedanken gekommen waren, hier könne man doch nicht wirklich für die Hygiene garantieren

Vorgeschichte: F841. Kersti: Als sie mir erklärte, daß ich zum Studieren zu den Wilden geschickt werden sollte, war ich erstaunt

Die Wissenschaftlerin erzählt:
Als ich mit einer Gruppe von zehn kastrierten Frauen und Männern aus der Wissenschaftlerkaste am Studienort in der wilden Stadt ankam, wurden wir dort von einem wegen der Tarnung noch unkastrierten Mann aus unserer Heimat empfangen, der uns kurz erklärte, wo wir leben und arbeiten sollten, wie wir uns an der Universität verhalten mußten und wie man sich auswählt, was man lernen will. Er erzählte uns auch einiges über die Seltsamkeiten wilder Menschen. Ich dachte mir, daß es durchaus ein interessantes Forschungsgebiet war, herauszufinden, warum die wilden Menschen so seltsam sind und hatte, nachdem ich über meine Aufgabe aufgeklärt worden war, dazu gelesen, was ich in der Bibliothek finden konnte. Es war nur so seltsam gewesen, daß ich es nicht richtig verstanden hatte.

Danach war ein Festakt, bei dem wir den Studenten und der Stadtbevölkerung vorgestellt wurden. Es wurde erklärt, daß wir als reguläre Studenten die Uni besuchen würden und daß später zum Austausch Studenten von hier zu uns kommen würden. Dann wandte einer der anwesenden Vampire sich an unseren Betreuer und bat ihn, sich für eine öffentliche Kastration auf der Bühne auszuziehen und auf die Behandlungssliege zu legen. Der Mann fragte überrascht, wie sie denn auf den Gedanken gekommen waren, hier könne man doch nicht wirklich für die Hygiene garantieren. Der Vampir erklärte, daß das natürlich ein Nachteil war, daß die Königin es aber für wichtig hielt, hier einmal vorzuführen, daß Zuchtmenschen gerne bereit sind sich kastrieren zu lassen, wenn entschieden wurde, daß sie nicht zur Zucht vorgesehen sind. Er stellte noch ein paar weitere Fragen und antwortete dann, daß ihm dieses Argument einsichtig erscheinen würde, auch wenn das mit der Hygiene immer noch ein Nachteil wäre. Dann legte er sich auf die bereitstehende Behandlungsliege und ließ sich verschneiden. Nachdem er sich wieder angezogen hatte, wurde er gebeten, Fragen der anwesenden Menschen zu beantworten.

Die Fragen die die Leute stellten, verwirrten mich, denn sie fragten, ob er denn gewollt hatte, daß man ihn kastriert. Und sie schienen partout nicht zu kapieren, daß so etwas nicht davon abhängt, ob man das will, sondern daß man sich kastrieren lassen muß, wenn man nicht den Zuchtzielen entspricht, auch wenn mein Betreuer es ihnen mehrfach erklärte.

Daß diese Wilden seltsame Fragen stellten blieb eine dauernde Erfahrung, aber ich glaube, ich habe nach und nach verstanden, woran es liegt.

Ich bin natürlich ganz anders aufgewachsen als die wilden Menschen und wir wurden durch generationenlange Auslese darauf selektiert, daß wir für genau die Aufgaben, die wir erfüllen sollten, sowohl die nötigen Begabungen als auch den Wunsch, sie zu erfüllen, mitbrachten. Durch regelmäßiges einkreuzen von wilden Menschen wurde sichergestellt, daß sich die Zuchtbasis nicht zu sehr verengt, aber letztlich hatten wir nach und nach Menschen gezüchtet, die immer zufriedener damit waren, Teil eines Vampirstaates zu sein und ihnen in jeder Hinsicht zu dienen, die diese sich wünschen konnten.

Anfangs war das eigentlich ziemlich häßlich gewesen, denn die ersten Menschen, die sie gezüchtet hatten, wurden unter schlechteren Bedingungen gehalten, als Menschen ihre Schweine halten und es wurden Wettbewerbe ausgetragen, welcher Mann bereit war, auf Befehl die schlimmsten Schmerzen zu ertragen. Das artete so weit aus, daß sie irgendwann einem Mann sagten er solle seine Hand ins Feuer halten, bis sie völlig verbrannt war, ihm ein Auge ausstachen, ohne daß er auch nur Unzufriedenheit äußerte und schließlich war er nach einigen Stunden solcher Folter der Sieger dieses Wettbewerbs, welcher Mann der bravste Mensch ist. Er hat auch sein ganzes Leben lang nie Unzufriedenheit darüber geäußert, sondern war der Ansicht, daß die Vampire ja überprüfen müßten, wer am Besten zur Zucht geeignet ist. Seine Gene finden sich in meinem Stammbaum und in den Stammbäumen aller anderen von den Vampiren gezüchteten Menschen, denn er galt als großer Zuchterfolg und wurde deshalb bis ins hohe Alter zur Zucht eingesetzt.

Mein Vater hatte sein Y-Chromosom aber von einem anderen Menschen. Er stammte über seine männliche Linie von einem wilden Mann ab, der der Zucht eine völlig andere Richtung gegeben hat, indem er der Königin klar gemacht hat, daß ihr Konzept von Menschenzucht ineffizient ist. Er erklärte ihnen, daß sie sich unnötig kleiner machten als sie waren, indem sie den Menschen Ausbildung und gehobene Aufgaben vorenthielten und daß man vor allem die Kreativität der Menschen einsetzen muß, wenn man einen erfolgreichen Staat aufbauen will. Die Königin ließ sich davon überzeugen, kam dabei aber zu dem Schluß, daß die dafür nötigen Gene ihrem Zuchtstamm teilweise fehlten. Also überredete sie den Mann mit den Frauen ihrer Zucht einige Kinder zu zeugen. Er ließ sich nach den Aufzeichnungen nur sehr ungern dazu überreden, die Frauen, die seine Kinder austragen sollten, bekamen ihn aber herum.

Die Zucht nach dieser Zeit wurde auf subtile Weise anders.

Ich habe wie meine Vorfahren immer noch die Neigung auch unangenehme Befehle von Vampiren ohne jeden Widerstand auszuführen. Ich finde, daß besonders die Vampirkönigin gut riecht und empfinde jedes Lob von Vampiren als etwas, das mich besonders glücklich macht. Wenn ich eine Anweisung von einem Vampir bekomme, denke ich nicht darüber nach, ob ich das will, sondern nur darüber, wie ich das ausführen muß. Ich glaube daß diese instinktive Reaktion letztlich auf denselben Instinkt zurückgeht, der wilde Kinder dazu bringt, sich an ihre Mutter zu binden, aber obwohl ich meine Mutter in meiner Kindheit die ersten drei Jahre in der Krippe jederzeit sehen konnte und später im Kindergarten durchaus täglich besuchen konnte, habe ich keine enge Mutterbindung aufgebaut, sondern Vampire als die Wesen empfunden, denen man gerne gehorcht und denen man gefallen will. Dieses positive Gefühl den Vampiren gegenüber war so stark, daß ich zufrieden war, als mir der operierende Arzt nach der Kastration sagte, das hätte ich gut gemacht und ich fand, daß alles, so wie es war, gut war, obwohl ich davon noch tagelang Schmerzen hatte. Ich freute mich einfach, daß er zufrieden war und daß ich eine Aufgabe richtig ausgeführt hatte. Dieser absolute und rückhaltlose Gehorsam ist auch ein Zuchtziel und Kinder, die nachdem man ihren einen Arm durchbohrt hat, um sie damit wann immer man sie ruhig stellen will, durch dieses Loch fesseln kann, nicht sofort den zweiten Arm auch noch geben, damit man ihm ebenfalls durchbohren kann, werden von der Zucht ausgeschlossen.

Trotzdem geht es uns Zuchtmenschen insgesamt gesehen nicht schlechter als den wilden Menschen. Auch nicht objektiv. Auch im Leben der wilden Menschen gibt es Erfahrungen, die mit Schmerzen verbunden sind und sie sind dort im Schnitt auch nicht seltener als bei uns. Ich habe ein eigenes Zimmer, seit ich den Kindergarten verlassen habe, habe Bücher und einige private Gegenstände. Vor allem habe ich aber neben der Arbeit durchaus mehr Freizeit als wilde Menschen und verbringe sie mit mindestens so schönen Dingen wie diese, denn um Essen und Kleidung muß ich mich nicht selbst kümmern.

Die meisten Rassen, die die Vampire züchten, leben länger als wilde Menschen. Einerseits weil wir gesund ernährt werden und schlechte Gene durch sorgfältige Zuchtwahl ausgesiebt werden, andererseits aber auch, weil Menschen, die Streit mit anderen Menschen anfangen, aus der Zucht ausgesiebt werden und wir uns deshalb nicht die Köpfe einschlagen.

Ich denke, daß es uns jetzt besser geht als den wilden Menschen, liegt letztlich daran, daß darüber, daß wir unsere Kreativität in den Staat, in dem wir leben, einbringen, wir auch durch ein Hintertürchen menschliche Wünsche einbringen konnten, ohne je etwas von uns zu geben, was Widerstand auch nur nahe kommt. Dazu gehört beispielsweise, daß wir inzwischen daran arbeiten, Vampire in Brutkästen aufzuziehen, damit es diese schmerzhaften Vampirschwangerschaften nicht mehr gibt.

Kersti

Fortsetzung:
F843. Kersti: Andererseits gab es Dinge die ein wettbewerbsorientierter Stadtstaat von egoistischen und ziemlich chaotischen wilden Menschen immer noch effizienter herstellt als ein wohlorganisierter Ameisen-Vampir-Menschenstaat

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI24. Kersti: Inhalt: Eine Vampirwelt

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.