erste Version: 7/2018
letzte Bearbeitung: 7/2018

Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Das Recht auf eigene Gefühle

F901.

*Du wirst mit mir telepathisch reden. Hier gilt die Disziplin des Schweigens.*

Vorgeschichte: F900. Kersti: *Normalerweise wenn sich ein Befehl so anfühlt, solltest du ihm nicht gehorchen, weil der, der ihn dir gibt ihn verdrängt hat.*

Ern erzählt:
*Ist es dir wichtig, Khumar zu sehen?*
Ich weinte wieder und er war genauso freundlich wie beim ersten weinen. Ich fragte mich, warum er mich nicht bestrafte. Ich war immer bestraft worden, wenn ich geweint hatte.
*Tatsächlich mußt du deine Gefühle beherrschen können. Ich weiß aber, das kannst du auch. Du hast lediglich auf meine Erlaubnis zu weinen reagiert, indem du diese Gefühle zugelassen hast. Dieser Raum ist dazu da, daß du dich mit deinen Gefühlen auseinandersetzt. Bei der Arbeit selbst, für die ich dich vorgesehen habe, mußt du sie beherrrschen, weil du sonst die Lichtkristalle zerstörst.*
Ich wunderte mich, denn mir hatte mal ein anderer Sklave gesagt, daß man im privaten Zimmer unfreundliche Gedanken und unangenehme Gefühle haben darf oder kann, aber nicht, daß man sich mit all dem da auseinandersetzen soll, daß es eine Pflicht sein könnte. Das hier klang aber, als sei es Pflicht, sich das in der eigenen Kammer anzusehen. Ich fragte mich, was das für eine Arbeit sein mochte. Denn das was er mir da zugedacht hatte, konnte nicht sein. Solche Arbeit gab man Sklaven nicht.
*Doch. Ich habe mir jeden einzelnen Priester und jeden Novizen im Tempel angesehen. Dabei habe ich natürlich auch jeden Sklaven gesehen. Du bist der einzige, dessen Energie rein genug ist, daß man anfangen könnte, ihn für diese Aufgabe auszubilden. Dein Herr kommt dem nahe, ist aber deutlich weniger weit als du selbst.*
Ich fragte mich, warum er dann nur mit mir sprach. Schließlich wäre es dann sinnvoll auch mit meinem Herrn zu sprechen.
*Es ist normalerweise nicht möglich, gleichzeitig mit einem Sklaven und seinem Herrn zu sprechen, weil der Herr sich üblicherweise so sehr als den Wichtigeren ansieht, daß man die Sicht des Sklaven nicht mehr zu hören bekommt. Mich überrascht sowieso, daß du mir das so offen erzählt und überhaupt weißt was du willst, nach dem was in den Hingabetempeln so als Ausbildung durchgeht.* dachte Iskan mir zu.
Ich wunderte mich, daß da so etwas Abwertendes über die Tempel kam. - Von meinem Herrn abgesehen hatte nie einer von den Priestern die Ausbildung kritisiert. Ich fragte mich, was seiner Ansicht nach eine gute Ausbildung wäre.
*Zunächst einmal halte ich nichts davon, einen so großen Unterschied zwischen Adel und Sklaven zu machen. Wir sind alle Menschen und ich halte die Unterschiede die tatsächlich existieren für äußerliche Unterschiede.*
Das hatte ich mir auch schon gedacht - allerdings nur dann, wenn keiner da war der den Gedanken zufälligerweise auffangen hätte können. Schließlich gab es sowieso immer schon zu viele Strafen.
Von ihm kam ein amusiertes Gefühl.
*Der Rest ist schwerer zu erklären, du wirst es erleben.*

*Dann ruf jetzt deinen Herrn.*
Ich konzentrierte mich auf ihn und sandte den Ruf aus.
Von ihm kam Erstaunen. *Machst du das immer so?*
Ich nickte und fragte mich, ob andere das anders machen. OK, wann immer ich einem anderen Herrn zugeordnet gewesen war, hatte ich es anders gemacht. Die hätte ich schließlich gar nicht rufen dürfen und ich war auch nie als Bote ausgeschickt worden, um einen Priester zu holen, weil nur die Diener der sehr hohen Priester das durften und auch nur, wenn sie einen Novizen oder sonst eine Person holen sollten, die wesentlich niedrigerrangig war als ihr Herr. Daß ich das so mache, lag daran, daß ich gemerkt hatte, daß er mir zuhilfe gekommen war, wenn ich einfach nur Angst hatte und daher hatte ich mir angewöhnt, ihn zu rufen, wenn ich mal wieder Ärger mit irgendeinem Priester hatte, der im Rang unter ihm stand. Umgekehrt war ich natürlich auch gekommen, wenn er mich so gerufen hatte. Das hatte ihm manchmal geholfen, wenn er Sachen vergessen hatte oder so. Ich hatte irgendwie angenommen, daß alle Sklaven auch von Ferne Anweisungen erhielten, schließlich wurde von uns erwartet, daß wir Gedanken gehorchen. Aber wenn ich mich recht erinnere, hatte doch der ein oder andere erstaunt reagiert, wenn ich ihm entgegenkam und das Gewünschte schon dabei hatte. Das hatte aber anders als bei den falschen Befehlen, die sich nicht von den echten unterscheiden ließen, aber nie zu Strafen geführt. Deshalb hatte ich angenommen, daß das schon richtig war.
*Die meisten hören die Befehle tatsächlich nur, wenn sie im selben Raum sind. Das dürfte allerdings auch ganz gut für sie sein, schließlich will man auch mal eine Minute für sich haben.*
Ich sah ihn erstaunt an. Ich hatte mir oft mehr Ruhe gewünscht und daß nicht ständig jemand etwas von mir will - aber daß ein Priester so etwas sagt!

Mein Herr kam und fragte den Priester, was er wünscht.
*Du wirst mit mir telepathisch reden. Hier gilt die Disziplin des Schweigens.*
Er sah den hohen Priester erstaunt an. *Ist das dein ernst?*
*Deshalb nennt man diesen Tempel Tempel des Schweigens. Zumindest war das früher der Grund. Wer die Lichtkristalle lesen will, muß das können.* antwortete der Iskan.
Von meinem Herrn kam der amusierte Gedanke, daß dann die Sklaven wohl in der Ausbildung weiter fortgeschritten sind als die meisten Priester.
*Das ist der Grund, warum Ern diese Ausbildung jetzt machen wird, du aber erst für die vorbereitenden Übungen bereit bist.*
Er sah mich erstaunt an und freute sich für mich. Dann fragte er sich, wer ihm das Frühstück bringen wird und hatte Angst, daß er dann wieder ständig Probleme mit Sklaven haben könnte, die ihm einfach nichts zu essen bringen. Und selber in die Küche gehen konnte er auch nicht. Dann hätte er sich zum Gespött des ganzen Tempels gemacht.
*Ich würde ihm gerne das Frühstück bringen.*
*Nein, das wirst du nicht. Auch du wirst einen Sklaven zugeteilt bekommen.*
*Ich will aber nicht daß jemand umgebracht wird, wenn ich sterbe.* protestierte ich.
*Das läßt sich einrichten. Trotzdem wirst du ab jetzt nicht mehr solche niederen Arbeiten tun. Du wirst auch bei den Kranken nicht mehr den Schmerz übernehmen, sonst kannst du deine Energie nicht genug reinigen.*
Ich wunderte mich und stellte fest, daß ich das sogar bedauerte. Irgendwie hatte ich in den letzten Monaten aufgehört, das als schlimm zu empfinden, obwohl es immer noch Schmerzen waren. Ich wunderte mich über mich selbst. Ich hatte angefangen Schmerzen als unwesentlich wahrzunehmen, als eine Art Warnlämpchen, die Probleme anzeigen. Das, was ich als wesentlich fühlte, war jetzt das Problem hinter den Schmerzen und ich emfand es als erfüllend solche Probleme aufzulösen. Ich fragte mich, wie so etwas möglich war.

Kersti

Fortsetzung:
F902. Kersti: Sobald ich leer war, sollte ich einen Lichtkristall nehmen, schauen, was für Gedanken in dem Lichtkristall sind und die lesen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI20. Kersti: Inhalt: Das Recht auf eigene Gefühle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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