erste Version: 9/2017
letzte Bearbeitung: 9/2017

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F946.

"Ich muß schon sagen, daß Sie ein bemerkenswertes Bild des Teufels zeichnen"

Vorgeschichte: F945. Kersti: D

Geron erzählt:
Wir hätten uns zwar gerne noch länger unterhalten, ich wurde aber in den Gerichtssaal geführt, bevor wir unsere Flucht zuendebesprochen hatten. Schon rücksichtslos von diesen Typen.

Ich war überrascht, wie viele Leute da waren. Offensichtlich scheinen sich einige für die Verhandlung zu interessieren. Nur war mir nicht erklärlich, wie das möglich sein sollte, denn sie wollten doch wohl kaum öffentlich machen, was hinter den Kulissen des Vatikans so alles an völlig illegalen Sachen läuft.

Sie meinten, ich solle stehen und daß mein einer Fuß eine Kugel abbekommen hatte, war für sie kein Argument, warum ich nicht stehen konnte. Nun ja, man kann tatsächlich auf einem Bein stehen, hauptsächlich hatte ich Schwierigkeiten, auf den Beinen zu bleiben, weil ich mich so erschöpft und krank fühlte.

Dann warf er mir vor, ich hätte mich daran beteiligt über 150 unbescholtene Inquisitoren zu ermorden.
"Für mich ist niemand unbescholten, der zuallererst meine Seele zerfetzt und sie mit Exorzismustechniken in die Hölle wirft." Ich schilderte meine Gefangennahme und daß dort eine Exorzismustechnik verwendet wurde, um Menschen in die Hölle zu werfen.
"Daß das funktioniert hat, beweist doch, daß du ein Dämon bist!"
"Keineswegs. Ich habe nämlich gesehen, daß regelmäßig auch Engel in die Höllen geworfen werden. Ich habe auch eine Umfrage bei den Engeln gemacht und dabei festgestellt, daß sie gewöhnlich ihren Vorgesetzten unbequem geworden sind, weil sie sich für Gerechtigkeit und Liebe eingesetzt haben."
"Daß du so etwas getan hast, beweist doch nur, daß du der Teufel bist!"
Die Aussage ist natürlich richtig, wie ich durchaus wußte. Das würde ich nur nicht direkt zugeben.
"Ich muß schon sagen, daß Sie ein bemerkenswertes Bild des Teufels zeichnen. Für sie ist also der Teufel jemand, der sich für die Rechte von zu Unrecht verurteilten Engeln einsetzt? So eine Art Rechtsanwalt für die zu Unrecht verurteilten? Daß sie das dann auch noch negativ beurteilen, wirft ein Schlaglicht auf Ihre Persönlichkeit. Denn offensichtlich sind Recht und Gesetz dann ja für sie nur unbequem."
Ich hörte Gelächter und Beifall von den Zuschauerbänken und fragte mich ob ich jetzt die neueste Attraktion im Zirkus war oder was. Wenn ja war der, der mich hereingeführt hatte, zumindest mit meiner Vorstellung nicht einverstanden, er hatte mich mehrfach mit einer Reitgerte ins Gesicht geschlagen. Nicht daß das überhaupt noch einen Unterschied machte.

"Bleibt immer noch das Problem der 150 unbescholtenen Inquisitoren, die du ermordet hast."
"Tatsächlich waren es 153 und sie waren weiß Gott nicht unbescholten."
Während ich anfing die Leute aufzuzählen, wunderte ich mich, woher dieses genaue Wissen über ihre Taten kam. Ja, wir hatten im Orden geheimdienstliche Erkenntnisse zu einigen von ihnen, die sie durchweg nicht in gutem Licht dastehen ließ. Aber was ich da mit dem Gefühl, genau zu wissen was ich sagte, ausbreitete ging weit darüber hinaus. Ich nannte Namen und Daten zu Ereignissen, von denen ich meines Wissens noch nie gehört hatte. Gleichzeitig war da aber andererseits auch ein Wissen darum, wo dieses Wissen herstammte - die Dämonen hatten nämlich Geister befragt - und daß jeder in diesem Saal von einem Teil dieser Ereignisse genau wußte, daß sie wahr waren. Die Aufzählung, die ich brachte, war nicht vollzählig, aber sie reichte, um jeden Anwesenden mit den Untaten eines dieser "unbescholtenen Inquisitoren" so in Verbindung zu bringen, daß das mehr als peinlich für alle Anwesenden war. Ich wunderte mich, warum mich keiner unterbrach, wenn man mal die Stöße durch meinen persönlichen Bewacher außen vor ließ, die ich so gut ignorierte, wie das trotz der Schmerzen möglich war. Dagegen, daß ich davon mehrfach hingefallen bin, konnte ich leider nichts tun.
"Hast du denn Beweise für diese ungeheuerlichen Behauptungen?"
"Sehe ich so aus, als hätte ich Gelegenheit gehabt, die Unterlagen für meine Verteidigung von zu Hause abzuholen oder auch nur sie mir schicken zu lassen? Oh nein, das hatte ich nicht. Aber jeder hier in diesem Saal hat irgendetwas davon miterlebt und weiß, daß es wahr ist. Daher weiß auch jeder, was von dem Rest dieser Ausführungen zu halten ist." antwortete ich.

Der Typ kam schon wieder auf seine "unbescholtenen Inquisitoren" zurück, seltsamerweise beschrieb er aber gerade die magischen und absurden Aspekte unserer Fluchtversuche besonders lebhaft, als wolle er darstellen, wie viel magische Macht ich hätte. Ich sah ihn an und fragte mich, was das jetzt sollte.

Dann fragte der, den ich bisher für einen Richter gehalten hatte, wer zuerst für mich bieten wolle und nannte einen schwindelerregend hohen Geldpreis als Mindestgebot. Ich war sprachlos. Ich hatte immer gedacht, es gäbe keine Sklaverei mehr.

Während ich wortlos zuhörte, wie sich die verschiedenen Leute gegenseitig überboten, fragte ich mich, ob sie ernsthaft glaubten, jemanden gegen seinen Willen dauerhaft festhalten zu können, der magisch so mächtig war? Das Ganze gab einfach logisch keinen Sinn. Jeder der seinen Verstand noch beisammen hat, sollte doch darauf kommen, daß bei solchem Methoden mit Widerstand zu rechnen ist und daß der Widerstand um so gefährlicher wird, je mächtiger der Mensch ist, den man sich als Sklave hält. Sie konnten doch nicht ernsthaft meinen, daß ich tue, was jemand will, der mir bewiesen hat, daß seinen moralischen Grundsätze keinerlei Ähnlichkeit mit meinen haben!

Ich sagte natürlich nichts dergleichen, denn ich hatte einen Fluchtversuch vor. Stattdessen wartete ich einfach aufrecht stehend das Ende dieser Farce ab.

Kersti

Fortsetzung:
F947. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.