erste Version: 12/2017
letzte Bearbeitung: 12/2017

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F975.

"Das kannst du überhaupt nicht beurteilen, du bist doch selber völlig verrückt."

Vorgeschichte: F974. Kersti: D

Geron erzählt:
Den Tag nach meinem unerlaubten Ausflug verschlief ich fast. Das kannte ich schon von meinen früheren Extratouren. Wann immer ich deutlich mehr gemacht hatte, als mir der Arzt erlaubt, hatte ich den nächsten Tag verschlafen. Das hing natürlich auch damit zusammen, daß ich wenn ich mir etwas ausdenken mußte, um rauszukommen, mehr machte, als hätte mir der Arzt das rausgehen erlaubt, weil es sich dann a gelohnt haben sollte. Trotzdem hatte ich bisher nicht das Gefühl gehabt, daß mir diese Ausflüge geschadet hatten, sondern nur daß der Körper sich dann nachher holt, was er braucht. Diesmal hatte ich immerhin mitbekommen, daß es den Tag gab, aber ich war einfach mit Essen, trinken und drei Worte mit Khar wechsen völlig ausgelastet gewesen.

Was mir aber richtig Sorgen bereitete war Miras Reaktion, als ich ihr am übernächsten Morgen von meinem unerlaubten Ausflug erzählte. Sie pflaumte mich nämlich an, ich wolle sie ja nur neidisch machen. Ich sagte ihr, daß sie auch gemeckert hätte, wenn ich ihr es nicht erzählt hätte. Dann warf sie mir vor, daß ich ihr angeblich grundsätzlich keine interessanten Dinge erzählen würde. Tatsächlich hatte ich sie besucht, sobald der Arzt es mir erlaubt hatte, weil sich die Beinwunde geschlossen hatte und ihr so ungefähr alles erzählt, was passiert war. Das sagte ich auch.
"Ja aber du hast bis heute Morgen gewartet und gestern hast du mich gar nicht besucht!"
Das stimmte natürlich, ich glaubte nur, daß sie an dem Tag von allen anderen die Zeit gewidmet bekommen hatte, die sie sonst mit mir verbrachten und das bestätigte sie mir auch. Jetzt behauptete sie, ich hätte mich ja nur überfordert, um sie nicht besuchen zu müssen, weil sie zu ekelhaft riechen würde.

Das war so irrational, daß es mir regelrecht Angst machte, denn wer so redet, der ist fast so weit daß er Vernunft Vernunft sein läßt und wider besseren Wissens irgend etwas richtig Dummes macht. Ich ging also zum Arzt Kiron, zu Marian, der Frau, die Mira pflegte, zu Ehon und zu Khar und erzählte jedem von ihnen, daß ich befürchtete, daß Mira etwas richtig dummes tun wird, wenn man nichts tut, um ihr ein wenig Abwechslung zu verschaffen.

Der Arzt antwortete darauf:
"Das kannst du überhaupt nicht beurteilen, du bist doch selber völlig verrückt."
Ich war augenblicklich stinkwütend, ließ mir das aber nicht anmerken, sondern sagte:
"Wenn dir das, was ich mache, schon verrückt erscheint, sollte dir doch klar sein daß etwas, was mir Angst macht, noch wesentlich gefährlicher ist!"
Dieses Argument schien ihn nicht zu überzeugen. Ich verstand das nicht, denn jeder logisch denkende Mensch sollte sich darüber im Klaren sein, daß jemand, der bei Krankheiten so hart an die Grenzen geht, wie ich das tue, keine Kinkerlitzchen meint, wenn er sagt, daß Mira etwas tun wird, was ihm richtig Angst macht.

Glücklicherweise sahen die anderen drei mein Argument ein und überlegten, was man gegen Miras Langeweile tun könnte. Schließlich entschieden sie, eine Kutsche nach Prag zu schicken um dort in der Universitätsbibliothek Bücher auszuleihen.

Ich sagte sofort, daß ich dann aber mitfahren wollte und dafür gab es mehrere Gründe. Erstens wußte ich am Besten welche Bücher Mira kennt und was sie gerne liest, daher war ich die logische Wahl, um für Mira Bücher auszusuchen. Zweitens wollte ich auch für mich Bücher ausleihen und ihre Auswahl niemandem anders überlassen.

Der wichtigste Grund hatte aber mit Miras Gesundheit zu tun. Sie roch nämlich wirklich so ekelhaft, wie sie sagte und das machte mir Sorgen. Ihre Verletzungen heilten immer wieder zu, bevor der Körper die Infektion in den Griff bekommen hatte und dann bildete sich an der Stelle eine Eiterblase. Ich kann mich erinnern, daß ich in früheren Leben verschiedene Methoden verwendet hatte, um die Wunde so offenzuhalten, daß sie von unten herauf heilt. Die Ärzte sahen nicht ein, daß ich mit diese vorgeschlagenen Maßnahme Recht hatte, also brauchte ich Bücher, um meine Ansicht zu belegen. Ich hatte schwach in Erinnerung, mal etwas gelesen zu haben, was in die gesuchte Richtung geht, irgendetwas, daß man Haare da reinlegt. Als ich das in der Bibliothek nachschauen wollte, stellte ich jedoch fest, daß da praktisch keine ernstzunehmende medizinische Literatur stand. Nichts gegen den einen uralten Schinken über Alchemie, aber man sollte doch nicht auf moderne wissenschatliche Literatur verzichten, nur weil man alte Bücher hatte. Jedenfalls brauchte ich eine richtige Bibliothek, um eine ernstzunehmende Recherche zu dem Thema anzustellen und sagte das auch.

Der Arzt meinte zu mir, daß ich dazu zu krank sei und verbot mir das.
"Das ist doch Unsinn! In so einer Kutsche sitzt man doch den ganzen Tag nur, da passiert meinem Bein nichts. Wir können den Rollstuhl mitnehmen, damit ich nicht laufen muß und ich in der Bibliothek selber überall hinfahren kann. Und auf der Rückfahrt sitze ich ja auch nur die ganze Zeit in der Kutsche."
Er meinte, daß Kirçi mir ja die Bücher mitbringen könnte, die ich brauche.
"Das kann er nicht! Für eine anständige Recherche braucht man nicht drei Bücher, sondern eine richtige Bibliothek. Da muß man in bestimmt hundert Bücher reingucken, bis man endlich weiß, wo man nur einen Satz notieren muß und welche von den Büchern man wirklich braucht und das kann nur jemand machen, der in allen Einzelheiten weiß, worum es geht. Kirçi weiß dazu nicht genug über Medizin und er weiß schon gar nicht, was ich genau suche!" protestierte ich.
Der Arzt reagierte, wie ich ihn schon kannte. Er sah absolut nichts ein.

Daher fuhr die Kutsche mit Kirçi und ohne mich.

Ich war stinksauer. Außerdem könnte es passieren, daß Mira stirbt, wenn ich diese Recherche nicht mache. Ich mußte unbedingt in die Unibibliothek.

Kersti

Fortsetzung:
F976. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI17. Kersti: Inhalt: Erzengel Michaels Geheimdienst

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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