erste Version: 6/2018
letzte Bearbeitung: 6/2018

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Khar

F1058.

"Wie geht es Darion?"

Vorgeschichte: F1057. Mirko: So weit ich das beurteilen konnte, lag es daran, daß das verdammte Ding regelmäßig falsch anzeigte, so daß uns die Möglichkeit, an frische Pferde zu kommen, nicht viel weiter half

Mirko erzählt:
Seit ich gestern gefangengenommen worden war, hatte mir niemand ein unfreundliches Wort gesagt oder ein Haar gekrümmt. Dennoch rechnete ich mit Verhören und Foltern, denn ich hatte noch eine Bemerkung des Ritters, der mir am Vortag das Abendessen gebracht hatte, im Ohr.
"Mach dir keine Sorgen. Du wirst uns alles erzählen, was wir von dir wissen wollen." hatte er in einem Ton gesagt, der mir vermittelte, daß er sich seiner Sache völlig sicher war. Und wie außer durch Foltern wollte er das erreichen?

Am Morgen nach meiner Gefangennahme erwachte ich, weil jemand sagte:
"Guten Morgen. Ich bringe das Frühstück."
Ich öffnete die Augen und sah einen erwachsenen Schwarzen Ritter, der Khiris hieß, wie ich später erfuhr. Er stellte mir ein Tablett auf einen Tisch neben meinem Bett.
"Danke." sagte ich.
"Können sie alleine essen oder brauchen sie Hilfe?" fragte er.
"Ich glaube, das schaffe ich schon noch selbst." antwortete ich und es gab mir einen Stich, denn es war genau dieselbe Unterhaltung, die ich mit Darion geführt hatte, dem ich in einem ganz anderen Kerker das Frühstück gebracht hatte. Ich hatte wieder den niedrigen Kerkerraum mit dem Strohlager vor Augen und diese furchtbar mißhandelte, angekettete Gestalt, bei der ich mich zuerst gefragt hatte, ob sie vielleicht schon tot ist. Tatsächlich waren diese wenigen Sätze die freundlichste Unterhaltung, die ich an dem Tag geführt hatte. Was dort als Freundschaft durchgeht, würde man anderswo Feindschaft nennen. Ich erinnerte mich an diesen völlig ruhigen, prüfenden Blick, mit dem mich Darion gemustert hatte, bevor er danke sagte. Wie immer, wenn ich an diesen Blick dachte, bekam ich eine Gänsehaut.

"Wie geht es Darion?" fragte ich.
"Kennen sie ihn?" fragte der Schwarze Ritter.
"Ich habe ihm in einem ganz anderen Kerker Frühstück gebracht." antwortete ich.
Ich wüßte nicht, warum ich ihm das nicht hätte erzählen sollen, daher beantwortete ich auch seine nachfolgenden Fragen und erzählte zunächst, wie es im Kerker ausgesehen hatte, wie dann nach einigen Tagen buchstäblich die Hölle losgebrochen war. Ich erzählte auch von der Szene, wo mich ein Dämon angesehen hatte und mich nicht angegriffen hatte, obwohl sie alle anderen, die zu der Zeit mit mir in den dortigen Kerkern waren, regelrecht zerfetzt hatten. Danach fuhr ich fort, wie ich mich mit den fünf nettesten Männern, die mir bei dieser anderen Organisation je begegnet waren, zur Verfolgung Darions aufgemacht hatte, obwohl ich fest überzeugt war, keinen Erfolg haben zu können. Ich schloß mit der Bemerkung, daß vermutlich meine Gefangennahme das beste wäre, was mir unter den Umständen hätte passieren können.
"Dazu möchte ich ein paar Bemerkungen machen. Zunächst einmal war der Fluchtplan nicht Darions Idee sondern die von einigen Dämonen, die direkt aus der Hölle kamen. Darion wäre sanfter vorgegangen. Da er aber mehrfach mit Exorzismuszaubern in die Höllen geworfen wurde, war er von sehr vielen Dämonen umgeben, die zwar nahe mit ihm verwandt waren, die er aber nicht wirklich kannte. Diese Dämonen haben versucht, so gut wie sie das verstanden haben, in Darions Interesse zu handeln. Dazu gehört auch, daß sie jeden verschonen, zu dem Darion einen freundlichen Gedanken hegt. Ich vermute aber, daß sie eher genau umgekehrt vorgegangen sind und zu jedem Menschen, den sie gesehen haben über die Gruppenseelenverbindung Daten aus der Höllenchronik abgefragt haben und wenn bei seinem Eintrag stand: 'ist bei Gefangennahme zu eliminieren', haben sie das ausgeführt. Es gibt in eurer Organisation Leute, die eher versehentlich da reingeraten sind. Aber solche Leute werden gewöhnlich nicht an zentrale Standorte wie dem, wo sie waren, geschickt, daher ist es gut möglich, daß tatsächlich nur sieben Leute keinen solchen Eintrag hatten." erklärte mir der Schwarze Ritter.
Ich war baff. Wenn sie so vorgingen hieß das, daß die schwarzen Ritter offensichtlich weitaus mächtiger waren, als wir angenommen hatten und daß das Pläne liefen, die eine weitreichender waren, als wir je vermutet hätten. Außerdem hieß es, daß die bösen Dämonen mit den vermeintlich guten Dämonen offensichtlich reibungslos zusammenarbeiteten.
"Dann habt ihr gar kein Problem mit den Dämonen aus der Hölle?" fragte ich.
"Doch, sogar sehr viele. Das zentrale Problem ist, daß sie unsere Pläne auf einer sehr grundlegenden Ebene nicht verstehen können, weil sie nicht wissen was Liebe ist. Umgekehrt haben die Dämonen in den Höllen aber kein Problem mit uns. Sie sehen uns als ihre natürlichen Verbündeten an, weil wir auch von Engeln verfolgt werden und wir achten sehr darauf, nichts zu tun, was sie in dieser Sicht verunsichern könnte. Schließlich können wir uns noch mehr Feinde beim besten Willen nicht leisten."
"Aber ihr geltet bei den Engeln doch als eine ehrenhafte Organisation!" sagte ich.
"Ihnen ist schon klar, daß die Organisation, bei der sie Darion Frühstück in einen etwas anderen Kerker gebracht haben, praktisch ausschließlich aus Engeln besteht und daß diese Organisation jeden Dämon, den sie finden, als Menschenopfer in ihren Ritualen verwenden. Diese Organisation ist genau der Grund, warum Dämonen Engel bis aufs Blut hassen." erklärte der Schwarze Ritter und in seinen Augen blitzte bei diesen Worten ein Zorn, den ich erschreckend fand, denn in dem Augenblick sah man ihm die Tatsache, daß er eine Dämoneninkarnation ist, sehr deutlich an.
"Aber das sind doch keine Engel das sind Monster!" sagte ich.
"Genau das hassen wir an Engeln. Sie verleugnen ihre eigene Verwandtschaft und schieben uns deren Taten in die Schuhe!" gab er zurück, "Selbstverständlich sind das Engel. Wenn sie mir im Feinstofflichen genaue Raum-Zeit-Koordinaten, zu einem sicheren Aufenthaltsort einzelner Individuen dieser Engel geben, kann ich ihnen die genauen Gruppenseelenzugehörigkeiten nennen."
Ich war baff. Und ich hatte ernsthaft Angst vor diesem zornigen Dämon.
"Entschuldigen sie. Ich wollte ihnen keine Angst einjagen." sagte er jetzt ruhiger "Aber ich möchte ihnen dringend raten, diese Wesen nicht als Dämonen zu bezeichnen und sie auch nicht mit Tieren zu vergleichen. Wenn sie das tun beleidigen sie damit jeden Dämon in ihrer Nähe und auch die Engelorden haben normalerweise Dämoneninkarnationen unter ihren Dienern und Angehörigen. Nennen sie sie gefallene Engel, das sind diese Wesen nämlich."
Das war zumindest nicht falsch. Ich war aber doch neugierig, ob ich wirklich genaue Gruppenseelenzugehörigkeiten erfahren würde und fragte daher nach den fünf höchsten Magiern an dem Standort wo ich gewesen war. Zu dem ersten erklärte er mir nicht nur, daß er eine Michaelinkarnation war, sondern nannte auch die genaue Gruppenseelenfraktion und die Situation, bei der diese von Michael abgespalten wurde. Er konnte mir sagen, warum er bei den Dämonen so verhaßt gewesen war. Ähnlich genaue Angaben machte er zu den anderen, nur zu dem überlebendem Magier sagte er:
"Dazu kann ich nichts Genaues sagen. Er tarnt seine wahre Gruppenseelenzugehörigkeit und gibt sich als Michael aus."
Ich fragte mich, ob dieser falsche Michael möglicherweise genau wie ich den Orden unterwandern sollte. Wenn ja, war er darin verdammt gut, denn er hatte es bis heinahe der Spitze geschafft ohne aufzufliegen. Außerdem fragte ich mich, ob dieser falsche Michael jetzt in Gefahr schwebte, denn, daß der schwarzmagische Orden nach einer Gelegenheit gesucht hatten, mich so schnell wie möglich zu verheizen, war mir beinahe sofort aufgefallen. Drei meiner vier Gefährten, die dieser Magier hinter dem Schwarzen Ritter hergeschickt hatte, waren inzwischen tot. Ich fragte mich, ob der Magier in Michaelverkleidung uns hinter dem Schwarzen Ritter hergeschickt hatte, damit wir hier gefangengenommen werden, weil das tatsächlich der sicherste Ort ist, den ich nach der Episode hätte finden können. Außerdem fragte ich mich, ob der Schwarze Ritter dessen Gruppenseelenzugehörigkeit nicht kannte oder sie mir nicht nennen durfte.

Kersti

Fortsetzung:
F1059. Mirko: "Wer uns angreift wird zur Strafe geheilt." antwortete der Schwarze Ritter in einem Ton, als sei ihm diese Satz absolut ernst

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.