erste Version: 12/2018
letzte Bearbeitung: 12/2018

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F1123.

Und Mama ist ein Säugetier, deshalb hat sie eine Stelle im Bauch, wo Kinder wachsen können, bis sie groß genug sind, um wie Erwachsene auszusehen

Vorgeschichte:
F1133. Dirk: Gim wollte über Psychologie lesen, war aber enttäuscht, daß was die ihn als Dämon interessierte, weil er sie an Menschen nicht verstand, überhaupt nicht erklärt wurde

Der Arzt erzählt:
Geron und Mira hatten sobald wir zu dem Schluß gekommen waren, daß die Hüfte so weit verheilt war, daß er ohne Krücken gehen kann beschlossen daß sie heiraten wollten und daß sie ein eigenes kleines Häuschen haben wollten.

Da sie immer noch mit diversen Spätfolgen der Foltern zu kämpfen hatten, besuchte ich sie dort regelmäßig. Nach gut einem Jahr bekam ich das Gefühl, sie hätten irdendein Geheimnis. Ich kam aber lange nicht dahinter, was das sein könnte.

Eines Tage ging ich mal wieder zu ihrem Häuschen und sah unterwegs ein unbekanntes Tier in den Bäumen. Statt vor mir zu fliehen, kam es auf mich zugeklettert, als es mich sah. Ich beobachtete es und fragte mich, was es sein könnte. Schließlich saß es nur noch knapp zwei Meter von mir entfernt im Geäst.
"Was bist du denn für ein Mann?" fragte es plötzlich.
Ich dachte, ich hätte mich verhört.
"Wie heißt du denn?"
Es hatte wirklich gesprochen. Reflexhaft stellte ich mich vor. Das Wesen stellte sich als Gim vor.
"Wo willst du denn hin?"
"Zu Mira und Geron." antwortete ich.
"Ach so, zu Mama und Papa. Was willst du denn da?"
Ich erklärte, daß ich sie besuchen wollte, um zu gucken wie es ihnen geht. Dann fragte ich ihn, was er denn wäre.
"Ich bin ein Dämon. Und Mama ist ein Säugetier, deshalb hat sie eine Stelle im Bauch, wo Kinder wachsen können, bis sie groß genug sind, um wie Erwachsene auszusehen. Aber ich habe zuerst nicht gewußt, daß Kinder zumindest wie Säugetiere aussehen müssen, damit sie da drin nicht sterben, deshalb hat es die ersten beiden Male nicht geklappt." erzählte er und fragte mich dann, ob er auf meinen Schultern reiten dürfte.
Ich erlaubte ihm das und fragte mich im stillen, wie Geron und Mira damit umgegangen waren. Es gab in den Büchern des Ordens Berichte von Menschen, die mit Dämonen zu tun gehabt hatten und dann Monster zur Welt brachten. Den Monstern war es meist nicht gut ergangen.

Gim, das Wesen, was ich auf den Schultern trug, plapperte die ganze Zeit und stellte mir immer neue Fragen. Ich fragte es zu seinem Leben aus und es erzählte mir begeistert von einem Kaninchen daß Mira ihm mitgebracht hatte, nachdem es versucht hatte, ein Eichhörnchen zu streicheln, das aber einfach weggerannt war, statt sich das gefallen zu lassen. Das Wesen hatte das Eichhörnchen einige Zeit durch Geäst verfolgt bis das Tierchen sich schließlich gut genug versteckt hatte, um nicht mehr auffindbar zu sein. Gim fand das gemein, besonders weil es ihm unterstellt hatte, Gim wolle das Eichhörnchen fressen und ihm nicht hatte glauben wollen, daß er es nur streicheln wollte.
"Es hat einfach gesagt, das kann jeder sagen, das glaube ich nicht!" meinte Gim.
Gim konnte also wie Geron mit Tieren sprechen und kam gar nicht darauf, daß ich das nicht können könnte. Ich erklärte, daß Eichhörnchen wirklich sehr aufpassen müssen, daß niemand sie frißt und daß ich deshalb verstehen könnte, warum es Angst vor ihm hatte. Es hätte ihn ja noch nicht gekannt und gar nicht wissen können, daß er es nur streicheln will.

"Gim! Gim wo bist du denn?" hörte ich Gerons Stimme.
"Hier!" antwortete ich.
Ich hörte wie Geron mir entgegenrannte, als er schließlich drei Meter von mir entfernt um die Ecke des Fußweges bog, stieß sich Gim von mir ab und sprang ihm in die Arme. Ich fing mich mit einem Schritt nach hinten ab - das Kind hatte eine enorme Sprungkraft. Geron fing es auf und fing augenblicklich an zu schimpfen.
"Stop!" rief ich, "Wir decken jetzt den Frühstücktisch und dann reden wir über alles."
Da einer der ersten warmen Frühlingstage war, stellte ich den Korb mit dem mitgbrachten Essen auf die Bank, holte das Tischchen aus dem Schuppen neben dem Haus und begann, nachdem Mira die Tischdecke aufgelegt hatte, den Tisch zu decken.

Kersti

Fortsetzung:
F1124. Der Arzt: S

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben