erste Version: 4/2018
letzte Bearbeitung: 5/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F1128.

Ich weiß nicht, wir lange wir unterwegs waren, weil ich an den weiten Weg bis zu Dirks Zuhause fast nichts in Erinnerung habe

Vorgeschichte: F953. Geron: Ich bestand darauf, daß Dimitri sich sofort noch um Mira kümmert, denn ihr ging es noch schlimmer als mir und ich war ziemlich sicher daß sie sterben würde, sollte er das nicht tun

Geron erzählt:
Ich weiß nicht, wir lange wir unterwegs waren, weil ich an den weiten Weg bis zu Dirks Zuhause fast nichts in Erinnerung habe, nur so aus dem Zusammenhang gerissene Gespräche und Situationen. Ich konnte mich an zu wenig erinnern, um den Überblick zu behalten.

Komischerweise schien Dimitri trotzdem der Ansicht zu sein, daß man sich auf mich verlassen könnte und daß ich dafür sorge, daß alles klappt. Er schien auch davon auszugehen, wenn er mir sagt, daß etwas erledigt werden muß, es dann auch erledigt wird. Aber wenn ich mir ansehe, wie lückenhaft meine Erinnerungen aus dieser Zeit sind, finde ich das sehr verwunderlich.

Klar, es gab eine Mannschaft an Dämonen, die sich die Arbeit, sich um meinen Körper und das Benehmen der anderen Dämonen zu kümmern, teilten. Sie waren welche, die ich bereits im Laufe meines vorhergehenden Lebens integriert hatte, in dem Khar nicht mein Pflegevater sondern mein älterer Bruder gewesen war oder in dem, wo ich praktisch mein ganzes Leben in einem schmutzigen Kerkerraum verbracht hatte, weil ich überhaupt nicht in der Lage gewesen war mich ernsthaft um mein irdisches Leben zu kümmern.

Die Dämonen dieser Kernmannschaft hatten die grundlegenden Menschenkurse bestanden, wußten, daß Dimitri die Befehle gab und konnten Deutsch. Außerdem wußten sie, daß man die Wache immer formell an den nächsten übergeben muß, daß jeder darauf hören muß, wenn er als Geron angesprochen wird. Sie kamen auch miteinander zurecht. Aber in meinem Leben als Geron hatten sie bisher immer nur aus dem Hintergrund zugesehen, weil sie zu wenig Ahnung vom Mensch sein hatten.

Aber um ehrlich zu sein, machte ich mir meist nicht ein mal Sorgen, ob das alles klappt oder nicht, weil es in den Höllen zu sehr drunter und drüber ging. Ich hatte einfach nicht den Kopf frei, um mir um alles Gedanken zu machen, während ich in den Höllen alles neu ordnete und etwas zusammenstoppelte, was so wirkte, als könnte es funktionieren. Schließlich war jede der neu gefundenen Höllen vorher völlig isoliert gewesen und mußte sich erst einmal mit den ganzen anderen Höllen zu einer politischen Einheit zusammenraufen. Jede dieser einzelnen Höllen hielt das verkorxte Chaos, das sie bisher mit Politik verwechselt hatten, für die einzige Art, wie man Politik machen konnte. Ich mußte also ständig irgendwo schlichtend eingreifen.

Außerdem gab es an jeder Ecke ein anderes Problem was für unlösbar gehalten wurde und was drohte, das was in der jeweiligen Hölle noch funktioniert hatte, auch noch kaputt zu machen. Im Prinzip hatte ich für fast all diese Probleme auch Lösungen und den Rest konnte ich immerhin so eindämmen, daß er sich nicht weiter ausbreitete, aber ... ich fürchtete immer, daß ich irgendetwas Wichtiges übersah oder nicht ausreichend gründlich erledigte, daß es auch funktionieren konnte.

Ich konnte nur hoffen daß meine Dämonen keine wirklich schwerwiegenden Fehler machten. Den täglichen Kleinkram mußten sie eben wirklich allein erledigen.

Kersti

Fortsetzung:
F954. Geron: Eines Tages kam ich zu mir und hatte innerlich die Worte im Ohr wir wären jetzt bei Dirk zuhause und ich sollte den Leuten dort sagen, wer wir sind

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben