erste Version: 5/2019
letzte Bearbeitung: 6/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - In geheimer Mission zwischen Himmel und Hölle

F1134.

Einer der Jungen meinte, er wäre ja im Traum nicht darauf gekommen, über so etwas nachzudenken, aber ich hätte recht, das war ja gar nicht so selbstverständlich wie er immer gedacht hatte

Vorgeschichte: F1133. Dirk: Gim wollte über Psychologie lesen, war aber enttäuscht, daß was die ihn als Dämon interessierte, weil er sie an Menschen nicht verstand, überhaupt nicht erklärt wurde

Dirk erzählt:
Wenn ich auf Gim aufpassen sollte, weil Geron und Mira etwas anderes tun mußten, schrieb ich also mit Gim an seinem Buch. Gim war mit Feuereifer bei der Sache. Allerdings stellte ich fest, daß ich viele der Fragen gar nicht beantworten konnte, weil ich da selbst anders war als andere Menschen und schon als kleines Kind aufgegeben hatte, danach zu fragen, weil alle Leute auf diese Fragen komisch reagiert hatten.

Ich stellte fest, daß ich erstaunlich entmutigt war, als mir klar wurde, daß mir die Aufgabe zugefallen war für genau die Fragen, auf die ich selbst nie eine Antwort bekommen hatte, für Gim Antworten zu finden. Ich versuchte mich selbst aufzumuntern indem ich mir sagte, daß ich jetzt ja älter bin und mich viel differenzierter ausdrücken kann. Außerdem konnte ich behaupten, ich müßte das wissen, weil mir Dämonen ständig solche Fragen stellten und sie hätten dann eine Erklärung, warum ich mit Fragen ankam, auf die kein normaler Mensch kommen würde.

Daraufhin bekam ich Alpträume von Leben, wo ich selber noch fast ein Dämon war und niemand mir erklärt hat, was ich wissen mußte, um in einer menschlichen Gesellschaft zurechtzukommen. Ich hatte nach und nach Notlösungen gefunden, mit denen ich mich erfolgreich durchschlagen konnte, hatte aber nie einen Weg gefunden, diese Fragen wirklich beantwortet zu bekommen.

Geron und Mira brauchte ich dazu gar nicht zu befragen, die waren genau wie ich einfach nie normal genug gewesen, um normale Menschen zu verstehen. Wir hatten uns immer nur gegenseitig darin bestätigt, daß Menschen komisch sind, was uns natürlich nicht weitergeholfen hat. Schließlich ist es schon wichtig, Menschen zu verstehen, wenn man mit ihnen umgeht und zu allem Überfluß auch noch selbst als Mensch inkarniert ist und sich alle einbilden, man müßte Menschen verstehen, ohne daß sie einem ihr Denken erklären.

Ich überlegte und suchte mir dann ein paar Leute aus, bei denen ich meinte, daß es kein ernstes Problem war, ihnen komische Fragen zu stellen. Die meisten sortierte ich schnell wieder aus, weil sie einfach nicht genug über sich selbst nachdachten, um solche Fragen beantworten zu können. Aber Gerons Arzt, meine Mutter und zwei von den Jugendlichen, die bei den Dämonen in Ausbildung waren, stellten sich als gute Gesprächspartner heraus. Einer der Jungen meinte, er wäre ja im Traum nicht darauf gekommen, über so etwas nachzudenken, aber ich hätte recht, das war ja gar nicht so selbstverständlich, wie er immer gedacht hatte.

Damit hatte ich neben Gerons Buch noch ein zweites Werk, das ich irgendwie so weit bearbeiten mußte, daß ein normaler Mensch das verstehen kann. Ich überlegte hin und her, wie ich das auch noch schaffen sollte und kam zu dem Schluß, daß ich meine Arbeit an Gerons Buch stärker auf die Jugendlichen verteilen mußte, damit ich Gims Buch da irgendwie noch zwischen klemmen konnte. Ich gab den Jugendlichen also die Aufgabe, ihr jeweiliges Kapitel mit den Dämonen und miteinander zu besprechen, bevor sie mich damit wieder belasten. Schließlich konnten die Dämonen inzwischen russisch und deutsch und es ging deshalb.

Khar schickte uns ein weiteres Buch kapitelweise als Lehrmaterial zu, in dem die Politik der Geistigen Welt aus Sicht der Dämonen behandelt wurde. Das erinnerte mich daran, wie sein erstes Buch entstanden war. Ich war in meinem vorhergehenden Leben dabei gewesen - nun ja beim zweiten Teil. Am Anfang war ich bewußtlos gewesen, weil sie mich in die Höllen geworfen hatten und weil ich in demselben Kampf beide Beine verloren hatte. Und Khar hatte damals dasselbe Problem gehabt wie ich und Menschen kaum verstanden, weil sie dermaßen anders waren als er selbst. Mein Stellvertreter Rios hatte mit ihm gearbeitet, bis diese Bücher für unsere anderen Schüler verständlich waren, was ein hartes Stück Arbeit gewesen war.

Kersti

Fortsetzung:
F1125. Geron: "Ich bin kein Tier. Du bis ein Tier, nämlich ein Säugetier!" antwortete Gim wie aus der Pistole geschossen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben