erste Version: 1/2019
letzte Bearbeitung: 3/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Die Beschützer der Menschheit vor den Geistern der Verzweiflung

F1192.

Wir kümmerten uns letztlich auch nur darum, wie wir die magische Wache besetzt, alle Verletzten versorgt und Essen auf den Tisch bekamen, denn es waren zu viele Leute verletzt, um wesentlich mehr hinzubekommen

Vorgeschichte: F1191. Khar: Ich ging zur Wachkanzel und setze mich dorthin. Das war nämlich mein Platz, da ich im Augenblick die Kuppel aufrecht erhielt, die den Orden schützte

Khar erzählt:
Nach und nach erschienen auf das Klingeln die Ordensmitglieder zum Morgengebet.

Eine Frau, die mit Tharon gleichrangig war, hatte zum Morgengebet eine Liste aller Mitglieder des Ordens mitgebracht und las sie Name für Name vor. Jeder, der sich meldete, wurde abgehakt, jeder der sich nicht meldete und der heute auch noch nicht gesehen worden war, rot angestrichen. Wenn etwas bekannt war, wurden Anmerkungen drangeschrieben, wie daß er verletzt war. Von diversen Leuten wurde gesagt, daß sie im Lazarett waren, weil sie von den magischen Angriffen Verletzungen abbekommen hatten. Es hatte auch nicht jede Krankenschwester zum Morgengebet erscheinen können, weil sie immer noch mit der Notfallversorgung beschäftigt waren, die die Stationswache nicht alleine bewältigen konnte.

Als sie die Liste durch hatte, wurden Leute eingeteilt, die beginnend mit den jeweiligen Schlafräumen der Betroffenen das gesamte Haus durchsuchen sollten, um die ungefähr zehn Vermißten zu suchen, weil es wahrscheinlich erschien, daß sie durch die magischen Angriffe verletzt worden waren und Hilfe brauchten. Ehon wurde gefragt, ob er die erste Wache nach dem Kampf übernehmen konnte, was er tat. Dann gab es Frühstück und danach wurde eine Notfall-Ratsversammlung einberufen.

Tharon wollte eigentlich beim Rat anwesend sein, schlief aber noch während des Frühstücks ein, woraufhin Rios mich anwies, ihn ins Bett zu bringen. Er selbst sah feinstofflich inzwischen etwas besser aus, weil ich mich während des Frühstücks im Feinstofflichen um seine Verletzung gekümmert hatte, allerdings war das Ergebis noch nicht perfekt, es war eine deutliche Narbe zu sehen, die in den folgenden Tagen weiterbehandelt werden mußte, um sie zum völligen Verschwinden zu bringen.

Als ich schließlich beim Rat erschien, waren keine vollen 24 Personen anwesend. Es war nicht möglich gewesen, genug Leute freizustellen, um den Rat auf seine volle normale Zahl zu bringen und ich war diesmal bei weitem nicht der einzige anwesende Jugendliche, denn es ist einfacher einen Jugendlichen damit zu beauftragen, daß er berichtet, wie der Zustand einer Abteilung ist, als den jeweiligen Chef freizustellen, wenn man ihn dringend braucht um wenigstens die grundlegensten Aufgaben geregelt zu bekommen.

Wir kümmerten uns letztlich auch nur darum, wie wir die magische Wache besetzt alle Verletzten versorgt, Essen auf den Tisch und die Tiere gefüttert bekamen, denn es waren zu viele Leute verletzt, um wesentlich mehr hinzubekommen. Es wurde also überlegt, wer von den Jugendlichen und vorhandenen Erwachsenen weit genug war, daß man ihn mittels Einweihungen schnell in die Lage versetzen konnte, genug Macht in den Körper zu rufen, daß er den Orden ausreichend verteidigen konnte, um eine magische Wache zu übernehmen. Ich dachte an Khiris Erzählung mit den seeligen Gefilden, nachdem man ihm eine Einweihung zu früh verpaßt hatte, erzählte das und sagte daß ich hoffte, daß sie nicht vorhätten, zu solchen Maßnahmen zu greifen.
"Nein, Khar, das haben wir nicht vor. Die Einweihungen werden zwar unangenehm sein, weil sie zu schnell kommen, aber ganz so verzweifelt wie damals auf der Flucht sind wir noch nicht." antwortete Rios.
Im Rat wurde entschieden, daß meine beiden Geschwister weit genug waren, um eine magische Wache zu übernehmen, wenn man ihnen noch zwei drei Einweihungen gibt.

Nach dem Rat wurde ich ins Bett geschickt, weil ich abends meine nächste Wache übernehmen sollte. Ich brauchte bis dahin mindestens ein paar Stunden Schlaf. Für die dazwischenliegenden Schichten wurden die Leute eingeteilt, bei denen man am ehesten hoffen konnte, daß sie überhaupt noch die Reserven dazu hatten, weil sie nicht die Hauptlast der Verteidigung getragen hatten. Wir hatten ja fast 24 Stunden durchgekämpft, ehe wir den Feind endlich besiegt hatten.

Ich schlief sehr unruhig und träumte, daß ich diverse Einweihungen verteilte - 16 insgesamt, unzählige Verletzte heilte, Reparaturen organisierte und auf bestimmt hundert verschiedene Arten in den Kämpfen verletzt worden war und niemand mir half. Dann schreckte ich aus den Schlaf auf, weil ich das Gefühl hatte, zur Wache zu müssen.

Ich lief also hin, fand den Wächter schlafend vor, legte ihn auf den Fußboden und nahm seinen Platz ein. Erst nach einer Weile schlug die Uhr die Zeit für den Beginn meiner Wachschicht. Meine Ablösung fragte mich nachher, warum ich ihn denn nicht geweckt und ins Bett geschickt hatte, aber ich war einfach nicht auf den Gedanken gekommen.

Kersti

Fortsetzung:
F1250. Khar: Mit den täglich vier Stunden Wache waren natürlich noch nicht alle meine Pflichten genannt