erste Version: 1/2019
letzte Bearbeitung: 3/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Die Beschützer der Menschheit vor den Geistern der Verzweiflung

F1193.

"Khar, tu etwas." sagte Rios

Vorgeschichte: F1252. Khar: Der nächste Angriff kam, als Gerta Wache hatte

Khar erzählt:
Von den beiden Wachen hinter der Wagenkolonne wurde Khiris vom Pferd geschossen während der andere fliehen konnte und uns warnte, daß wir verfolgt wurden.

"Khar, tu etwas." sagte Rios.
Ich nickte, wendete den Hengst und ritt den Angreifern entgegen. Ich stellte beinahe sofort fest, daß ich mich in einem wesentlichen Punkt geirrt hatte - sie waren uns erheblich näher, als wir ahnten. Das merkte ich, weil ich einen Schuß hörte und dann mein Pferd unter mir zusammenbrach. Ich rollte mich ab und verkroch mich im Gebüsch. Dann fühlte ich mich plötzlich viel größer. Die Welt schien in ein seltsames blutrotes Licht getaucht, während ich ihnen mit meinem schwarzen Hengst den Weg versperrte. Ich hob ein schwarzes Schwert und fragte die Verfolger, wer sich zuerst mit mir messen wolle. Irgendjemand sagte zutreffenderweise:
"Das ist doch nur ein Geist." und wollte durch mich hindurchreiten. Mein Pferd bäumte sich auf, trat ihm gegen den Kopf, dessen feinstoffliches Gegenstück zerplatzte. Der Reiter stürzte vom Pferd und blieb zuckend liegen. Die anderen Verfolger sahen das, wandten ihre Pferde und stoben in wilder Flucht davon, während ich sie feinstofflich auf meinem feinstofflichen Pferd verfolgte. Plötzlich versperrte ihnen ein goldener Reiter auf weißem Pferd den Weg.
"Verfolgt die Beute, oder ihr seid des Teufels." befahl der Reiter.
Die Menschen bremsten ihre Pferde ab und wirkten eher verzweifelt über die Erscheinung, als sich unterstützt zu fühlen. Ehe ich entscheiden konnte, wie ich mit der neuen Wendung umgehen sollte, schoß er einen Blitz auf mich ab, den ich zurückspiegelte, so daß er den Angreifer traf. Er verbrannte durch sein eigenes Feuer und ließ einen Haufen Asche zurück. Ich fragte die Menschen zu meinen Füßen, ob sie wirklich den Wunsch hegen, sich mit dem Teufel anzulegen oder ob sie nicht lieber nach Hause reiten wollen. Sie warfen mir einen Blick zu und stoben in wilder Flucht davon.

Ich hörte meinen Hengst sagen, daß er mich leider nicht weiter tragen könne, weil sein Körper nicht mehr zu gebrauchen sei. Aber in meiner Nähe sei eine gute Frau, die mich sicher gerne weiter tragen würde.

Dann lag ich plötzlich unter einem Busch, fror fürchterlich und sah im Licht der aufgehenden Sonne meinen toten Hengst vor mir liegen. Der Schuß, der ihn getötet hatte, war durchs Schulterblatt ins Herz gegangen. Ich stand auf und sah den vom Pferd gestürzten Reiter vor mir liegen. Im Kopf seines feinstofflichen Schädels steckte ein feinstofflicher Splitter vom Huf meines Hengstes, irdisch hatte er sich beim Sturz das Genick gebrochen. Ich sah mich um, fing seine herrenlose Stute ein, die wohl die gute Frau war die mich sicher gerne tragen würde. Das arme Tier blutete an den Flanken von den Sporen, weil sein Reiter offensichtlich nicht in der Lage war, zu glauben, daß ein Pferd, auch ohne daß man es foltert, sein Bestes tut. Ich tätschelte die Stute und stieg auf. Dann sah ich in der Ferne etwas, was zunächst wie eine weitere Leiche wirkte. Ich ritt hin und sah es mir an. Es war Khiris. Ich stieg noch einmal ab, fühlte ihm den Puls, der noch deutlich zu spüren war. Ich konnte am Körper auch keine Verletzung erkennen. Dann entdeckte ich Khiris Pferd, das zögernd näher kam, als es mich sah. Ich lud Khiris Schimmelstute ihren eigenen Reiter auf, sicherte ihn mit dem Lederriemen für verletzte Reiter, den ich auch durch den Gürtel der Hose zog, stieg dann erneut auf und folgte meinem Gespür für die richtige Richtung.

Kersti

Fortsetzung:
F1195. Tharon: Der Rest des Rittes überzeugte mich, daß Khar wirklich tot war, denn er übernahm auf dem gesamten Ritt die Hauptlast der magischen Verteidigung