erste Version: 2/2019
letzte Bearbeitung: 2/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Die Beschützer der Menschheit vor den Geistern der Verzweiflung

F1235.

Irgendwann kam ein Brief von Darion. Es war die Sorte Brief, wo man nach dem Lesen einfach nur frustriert ist, weil alles nur aus im Code ausgedrückten Andeutungen besteht und überhaupt nichts klar ist

Vorgeschichte: F1225. Tharos: Khar hatte halbes Jahr nach dieser nicht näher bezeichneten Katastrophe zu einem Treffen eingeladen, bei dem er endlich erklärte, was los war

Khar erzählt:
Irgendwann kam ein Brief von Darion. Es war die Sorte Brief, wo man nach dem Lesen einfach nur frustriert ist, weil alles nur aus im Code ausgedrückten Andeutungen besteht und überhaupt nichts klar ist. Nun ja, außer daß es Darion ist und daß er von einem bestimmten Bauernhof abgeholt werden will, weil er den Heimweg nicht aus eigener Kraft schafft. Wie gesund, krank, leistungsfähig oder hilflos er ist, ist dem Brief nicht zu entnehmen und ob er halbwegs in der Lage ist sich alltagstauglich zu verhalten, ist auch unklar. Großartig. Dann weiß man sehr genau, was man alles beachten muß, wenn man ihn abholen will!

Hinzu kam, daß der Feind wahrscheinlich immer noch glaubte, daß Darion tot ist und daß er das nach Möglichkeit auch in Zukunft glauben soll, denn noch mehr Mordanschläge auf Darion oder Angriffe auf uns brauchen wir wirklich nicht. Wenn vorher jemand hinreiten und einfach nachfragen würde, wäre das zu auffällig und würde ihn und uns gefährden.

Wir mußte also ohne ausreichende Informationen sofort das richtige tun. Zu berücksichtigen war, daß es sein könnte, daß er so viele Dämonen aus neu entdeckten Höllen mitgebracht haben könnte, daß jemand von ungefähr meiner Qualifikation gebraucht würde, um die Situation im Griff zu behalten. Nur durfte ich ihn unter keinen Umständen persönlich abholen, denn das wäre zu auffällig gewesen, schließlich war ich der Führer des Ordensstandortes und sein Sohn. Er war nicht gesund genug, um aus eigener Kraft nach Hause zu gehen oder zu reiten, daher war es sehr gut denkbar daß er nur liegend transportiert werden mußte und ärztliche Betreuung brauchte. Außerdem konnte es sein, daß er auch für Liegendtransporte sehr empfindlich war und eigentlich eine gefederte Kutsche für den Transport bräuchte.

Außerdem war es nicht klug, ihn hierherzuholen, weil wir uns auch dadurch verraten könnten, sondern es war besser, eine der halb ausgearbeiteten Lösungen, wo er untertauchen sollte, auszugraben und ihn sofort dorthin zu bringen.

Ich schrieb also Igor an, daß Darion wieder aufgetauscht sei und daß wir deshalb dazu ihm kommen würden, um zu besprechen, ob Darion dort bleiben könnte. Das war im Prinzip schon abgesprochen gewesen, aber ich dachte mit diebischer Freude daran, daß Igor wahrscheinlich genau so frustriert von meinem Brief sein würde wie ich und genau so grübeln würde, was er beachten mußte und was nicht.

Ich schrieb auch Mirko an, denn Mirko kannte Igor und war ursprünglich in Igors Orden ausgebildet worden. Er hatte den großen Vorteil daß er sich als völliger Idiot ausgeben konnte, dabei aber trotzdem das richtige tat und Fallen und andere gefährliche Situationen gekonnt vermied. Wenn man dann noch Khiris mitschickte - und den Japaner ... das ganze mit einem Zigeunerwagen - mich amusierte die Vorstellung königlich, was ein normaler Mensch da hineininterpretieren würde. Man mußte sie nur entsprechend ausstaffieren.

Tatsächlich hatte ich dann aber die Fachleute beisammen, die mit jedem Problem, was sich ergeben konnte wunderbar klarkommen würden. Khiris hatte auch eine ausreichende medizinische Ausbildung, um einschätzen zu können, was er Darion zumuten konnte. Sowohl der Japaner als auch Khiris als auch Mirko konnten mit Dämonen umgehen, so daß sie gemeinsam mit allem fertigwerden sollten, was Darion so an Dämonen bei sich haben könnte.

Kersti

Fortsetzung:
F1227. Mirko: Manchmal könnte man Khar nach seinen Worten für einen weisen alten Mann von 80 Jahren halten - manchmal erscheint er aber auch wie 14