erste Version: 8/2019
letzte Bearbeitung: 8/2019

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Die Pforten der Hölle - Mirko

F1363.

In der Bibliothek sah ich mir Bücher an und verstand nicht einmal die einfachen Sätze in den Bilderbüchern

Vorgeschichte: F1362. Mirko: Ich habe gegessen und getrunken, dann schlief ich wieder ein und träumte, die ganze Welt wäre eine Wüste

Mirko erzählt:
Die anderen schickten mich saubermachen. Ich sollte Danja beim putzen helfen, wo ich die Flächen vom Rollstuhl aus erreichen konnte. Ich sollte Geschirr spülen. Lauter so Sachen. Wenn ich das mit dem Rollstuhl gekonnt hätte, hätten sie mich bestimmt auch Ställe ausmisten und den Fußboden wischen lassen. Ich soll den Staub wegmachen, sagten sie mir immer wieder.

Ich war - wie Danja mir deutlich sagte - keine Hilfe. Damit hatte sie natürlich recht, denn ich hatte überhaupt keinen inneren Antrieb etwas zu tun. Ich sah mir die Schrankfläche an, die ich abwischen sollte, den Lappen und es kam mir einfach zu anstrengend vor. Nachdem sie mich drei mal daran erinnert hatte, griff ich endlich nach dem Lappen und wischte einmal hin und her, nur um mich so angestrengt zu fühlen, als hätte ich den ganzen Tag Schwerstarbeit geleistet. Aber sie bestanden darauf, daß ich sauberzumachen hätte.

Ich fand ihr drängen lästig, hätte mich am liebsten hingelegt, um nie wieder aufzustehen. Das ließen sie aber nicht zu und sie ließen mich auch nicht allein. Also putzte ich im Schneckentempo und fühlte mich den ganzen Tag krümelig und zu Tode erschöpft. Ich fand in mir einfach keinen Antrieb um irgendetwas zu tun.

Die Landschaft vor dem Fenster veränderte sich allmählich, wurde zunächst noch wesentlich grauer und trister, als der Schnee schmolz, dann begannen Blumen zu blühen, nur kamen sie mir grau und ausgebleicht vor, wie auf einem vergilbten Photo, auf dem eine dicke Schicht Staub liegt.

So lange Khar, Mira und Geron regelmäßig zwei Stunden Wache bei mir hatten, wurde es ganz allmählich besser. Ein, zwei mal hatte mich sogar etwas ein wenig interessiert. Dann kamen sie irgendwann einfach nicht mehr. Ich versank in bleierne Gleichgültigkeit, fragte nicht einmal nach, warum sie nicht wiederkamen.

Irgendwann war Dirk plötzlich weg. Ehon nahm mich mit zu Khar der im Dämonenkäfig war und sich viel Zeit nahm, um mich täglich zu heilen. Ich sah daß er ziemlich viele Narben auch im Gesicht hatte, die er vorher nicht gehabt hatte, doch ich war immer noch zu träge, um in irgendeiner Form darauf zu reagieren oder mir Gedanken zu machen.

Als ich, nachdem mich Khar mal wieder so gründlich, wie er konnte, geheilt und meine Energie gereinigt hatte, stellte ich das erste mal überhaupt eine Frage dazu. Khar sagte mir, ich wäre fünf Jahre in diesem völlig gleichgültigem Zustand gewesen.
"Mira, Geron und Dirk?" fragte ich ihn.
"In Rußland. Mira, Geron und ich wurden von den Gefährten Jesu entführt, diverse Male in die Höllen geworfen und gefoltert. Wir haben mehrere Fluchtversuche gestartet, von dem Typ den du mit Darion erlebt hast. Bei dem letzten hatten wir dann Hilfe und sind entkommen. Geron und Mira sind mit einigen anderen Gefangenenen, die aus unserem russischen Ordensstandort stammten, bis nach Rußland geflohen. Ich war zu schwer verletzt und wurde deshalb hierher gebracht. Als ich erfahren habe, daß sie in Rußland überhaupt keinen ausgebildeten Leute hatten, die nicht selbst in die Höllen geworfen worden waren, habe ich Dirk dorthin geschickt, weil er der einzige ausgebildete Mann war, den wir hier irgendwie entbehren konnten." erklärte er.
Ich erschrak bis ins Mark, als mir klar wurde, daß ich in diesem Zustand der Gleichgültigkeit wahrscheinlich nicht einmal auf einen Mord direkt vor meinen Augen hätte reagieren können.

Nach dem ersten Gespräch wurden meine lichten Momente häufiger. Sie traten zunächst nur dann auf, wenn Khar bei seinen Besuchen überhaupt genug Zeit hatte, um mich wirklich gründlich zu heilen. Später waren auch Wieland, Ehon und Kirçi in der Lage, mich ausreichend zu heilen, daß ich wieder für irgendetwas Interesse entwickeln konnte.

Irgendwann begann ich mich dann zu erinnern, daß ich früher mit Geheimakten gearbeitet hatte und ich sah in meine eigenen alten Schriftstücke hinein. Ich mußte feststellen, daß ich überhaupt nicht mehr verstand, was ich da eigentlich geschrieben hatte. Da war nur ein vages Gefühl, das das irgendetwas mit meinem früheren Leben zu tun hatte. Ich ging in die Bibliothek und sah mir dort verschiedene Bücher, bis hin zu den Bilderbüchern für unsere Kleinkinder an und stellte fest, daß ich nicht einmal die einfachen Sätze in den Bilderbüchern verstand, wenn ich versuchte, sie zu lesen. Ich war erschrocken, weil das hieß, daß ich offensichtlich viel dümmer geworden war, seit Geron seinen Ritterschlag bekommen hatte.

Als ich das Khar sagte, meinte er, ich solle mir nicht zu viele Sorgen darum machen, das würde wiederkommen. Ich bezweifelte das. Khar ist ein sehr lieber Mensch, der seine Freunde nie im Stich lassen würde, aber ich hatte gesehen, wie groß diese Staubwüsten waren, von denen der Staub kam, der meinen Geist vernebelte. Das konnte man nicht im Laufe eines einzigen Lebens heilen.

Dann dachte ich, daß sie mich wohl deshalb nie allein ließen, weil man mich genauso gründlich beaufsichtigen muß wie ein Kleinkind, weil ich mich sonst in Gefahr bringen würde. Ich schämte mich. Khar meinte, daß ich mich schäme, wäre zwar sachlich unberechtigt, aber andererseits auch ein gutes Zeichen, weil es zeigt, daß ich wieder was fühle. Ich fand, es war ein schlechtes Zeichen, denn ich hatte Gründe, mich zu schämen. Khar konnte mich von seiner unsinnigen Ansicht, daß ich mich nicht schämen müsse, nicht überzeugen, dabei wußte ich ganz genau, daß ich nur ein wertloses Stück Scheiße war. Das konnte man doch sehen wenn man sich ansah. Die ganzen Engel, die ich sah, beschwerten sich, wie sehr ich stinke.

Kersti

Fortsetzung:
F1357. Khar: Ehon brachte bei seiner Schicht bei mir Mirko mit und fragte mich, ob ich zwei Stunden auf ihn aufpassen könnte

Quelle

Reinkarnationserinnerungen verschiedener Anteile meiner Gruppenseelen, die sich 1945 zum kollektiven Bewußtsein der Erde zusammenzuschließen begonnen haben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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