erste Version: 6/2020
letzte Bearbeitung: 6/2020

Chronik des Aufstiegs: x

F1419.

Ich bin auf der Flucht weil die einfach behauptet haben, ich hätte Dämonen gerufen, dabei stimmt das gar nicht

Vorgeschichte: F149. Kersti: D

Jemis erzählt:
Ich bin auf der Flucht vor den Leuten aus meinem Heimatdorf und da ich dachte, daß ich so den Verfolgern eher entkomme, bin ich quer durch den Wald geflohen. Als ich bereits völlig die Orientierung verloren habe, höre ich von oben eine Stimme:
"Halt wer da?"
Ich halte erschrocken an und fürchte, daß es gleich wieder Steine hagelt.
"Ich bin Jemis. Ich bin auf der Flucht, weil die einfach behauptet haben, ich hätte Dämonen gerufen, dabei stimmt das gar nicht."
"Entspann dich. Du bist hier richtig. Ich sehe die Dämonen und wir kümmern uns darum. Es ist alles in Ordnung. Warte, ich komme runter."
Ich war mir gar nicht sicher, ob alles in Ordnung ist, aber ich blieb stehen, weil ich nicht gewußt hätte, was ich sonst tun sollte, denn da waren Geräusche in den Bäumen, die mir das Gefühl vermittelten, daß da noch mehr Leute wären, die ihre Waffen auf mich gerichtet haben, auch wenn ich sie nicht sehe.

Derjenige der vom Baum herunterstieg, war ein junger Mann, der mit Pfeil und Bogen bewaffent war und mich wohl gleich erschossen hätte, wenn ich nicht stehen geblieben wäre, dachte ich. Ich selbst war vierzehn Jahre alt und dummerweise unbewaffnet. Glücklicherweise wirkte der Mann freundlich und erklärte mir noch einmal, daß ich mit meinem Problem zufälligerweise genau bei den Menschen gelandet wäre, die wüßten, wie man mir hilft. Wenn ich mitkomme, könnte ich das auch lernen.

Ehrlich gesagt, wußte ich nicht, wovon er redet. Ich hatte auch nicht gewußt, wovon dieser fremde Typ, der sich selbst als Christ bezeichnet hatte, geredet hatte, als er behauptete, ich hätte schwarzmagische Rituale gemacht und damit Dämonen gerufen. Ich war kein Schamane und hatte mich nie damit beschäftigt, Geister zu rufen. Warum sollte ich so etwas auch tun? Wie ich sehen konnte, waren immer irgendwelche Geister da und wenn man höflich und freundlich zu ihnen war, waren sie ebenfalls höflich und freundlich. Weder hatte ich je Geistern etwas getan noch sie mir. Und warum ich irgendwelche Rituale hätte machen sollen, war mir völlig unverständich.

Mein Gegenüber hieß Thorvald und er sah die Geister um mich herum auch, wie er sagte und er war höflich und freundlich zu ihnen, also entspannte ich mich und ging mit ihm.

Der Mann, zu dem mich Thorvald brachte, sah meine Geister auch. Aber er glaubte auch, daß ich Probleme mit Geistern habe, was einfach nicht stimmte. Die Geister, die ich immer sehe, tun niemandem etwas und sie sind wirklich sehr höflich und nett und bemühen sich auch, niemanden zu erschrecken. Das erklärte ich ihnen. Ich hatte nur Probleme mit Leuten, die meine Geister verfolgen und behaupten, ich hätte irgendwelche schlimmen Rituale gemacht, um sie zu rufen, dabei stimmt das gar nicht.
"Wahrscheinlich machen diese Menschen schlimme Rituale, um Geister zu rufen. Es wird behauptet, daß die Christen das Fleisch und das Blut ihres Gottes essen und das Gottesdienst nennen. Das kann ich mir aber eigentlich kaum vorstellen, denn dann müßten mehr Menschen spurlos verschwinden, als wir hören." erklärte er.
Das Gerücht hatte ich noch nicht gehört, aber ich konnte mir das auch nicht vorstellen. Wer macht denn so etwas?

Es dauerte ein paar Monate bis ich mich völlig sicher fühlte, besonders weil sie immer wieder Dinge sagten oder machen, die ich seltsam oder erschreckend fand. Aber niemand tat mir etwas zuleide und niemand tat den Geistern, die mich begleiteten, etwas zuleide, also fühlte ich mich zunehmend sicher bei ihnen.

Kersti

Fortsetzung:
F1780. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben