F1545.

"Dienstlicher Befehl. Du suchst sofort die Klinik auf und läßt dir eine Prothese anpassen" sagte Dira

Vorgeschichte: F1542. Danien Wolf: Ich habe mich und mein Weltbild immer wieder in Frage gestellt und gemerkt, daß alles - ich eingeschlossen - vielschichtiger ist und bin dadurch mehr oder reicher geworden

Danien Wolf erzählt:
Das erste was ich als Botschafter bemerkte, war daß wann immer ich wo war, wo sich Menschen frei bewegen durften, von irgendeinem Menschen angesprochen wurde, der sich persönlich bei mir bedanken wollte, daß ich dafür gesorgt hatte, daß keine Menschen mehr geschlachtet werden dürfen.

Eine dieser Begegnungen hatte mit Aannann zu tun, der unbedingt wollte, daß ich mich mit ihm traf. Zu meinem Erstaunen waren mehrere Menschen dabei, die ich kannte. Sindo lebte noch und er saß auch nicht im Rollstuhl, denn Aannann hatte ihm eine Prothese anpassen lassen und entschieden, daß er jetzt als Aannanns Assistent arbeiten sollte.

Am zweiten oder dritten Tag kam Dira zu mir und meinte:
"Dienstlicher Befehl. Du suchst sofort die Klinik auf und läßt dir eine Prothese anpassen. Außerdem verpflichte ich dich zu mindestens zwei Stunden Therapie täglich."
Ich sah sie vollig irritiert an, weil sie sich in einen so persönlichen Bereich einmischte. Dann fragte ich empört, was sie sich dabei dachte.
"Ich habe mich mit Err sa Diama darüber unterhalten, warum du dir eigentlich keine Prothese hast anpassen lassen. Sie meinte, daß du dir wahrscheinlich schlichtweg vergessen hast, weil du dir zu viel Sorgen um die halbe Welt gemacht hast und ich soll dir einfach den Befehl geben, dir die Zeit dafür zu nehmen." erklärte sie.
Ich mußte lachen, dachte noch einmal richtig darüber nach und kam zu dem Schluß, daß Err sa Diama wohl recht gehabt hatte. Nebenbei gesagt, hatte Dira schon mehrfach angedeutet, daß ich mir dafür Zeit nehmen sollte und ich hatte das immer unwirsch beiseite gewischt. Rational darüber nachgedacht hatte ich nicht. Eigentlich hatte ich die Frage zwar gehört aber gar nicht wirklich zur Kenntnis genommen, bis Dira mit diesem völlig unangemessenen Befehl ankam.
"Auf Nichtbefolgen steht Todesstrafe. Also komm bloß nicht auf den Gedanken das wieder ein paar Monate zu verschieben, bis ich den Hinrichtungsbefehl nicht mehr zurücknehmen kann." setzte sie noch eins drauf.
Tatsächlich gab es bei uns keine Todesstrafe.
"Ach weißt du, wenn du mich sowieso hinrichten lassen willst, kann ich mir die Mühe mit der Prothese auch sparen. Das lohnt dann doch nicht." gab ich zurück.
"Im Ernst. Ich habe mit Professor Diem cha Llieff einen Termin für ein Beratungsgespräch abgemacht und seine Assistentin Kira wartet schon auf dich. Laß uns sofort hingehen." befahl sie.
Ich zuckte mit den Schultern und begleitete sie. Sie hatte ja recht. Ich mochte zwar nicht den Kopf dafür freigehabt haben, aber einen rationalen Grund, mir keine Zeit für die Anpassung der Prothesen zu nehmen, hatte es nicht gegeben. Sinnvollerweise hätte ich mich darum kümmern sollen, als die Verhandlungen auf dem Glühwürmchenplaneten begannen. Wahrscheinlich hätte sich der Leibarzt des Königs persönlich darum gekümmert, wenn ich darum gebeten hätte, denn er hattte versucht gehabt, mich dazu zu bewegen, daß ich mich um Prothesen kümmere. Auch dem hatte ich keinerlei Beachtung geschenkt. Wenn ich mir das recht überlege hatte es noch einige Leute mehr gegeben, die versucht hatten, mich dazu zu bringen, daß ich mich um Prothesen kümmere. Warum war das so völlig an mir vorbei gegangen, daß ich darauf keinen einzigen Gedanken verschwendet hatte? Was war da eigentlich bei mir los gewesen? Offensichtlich war ich da beinahe so ignorant gewesen, wie Aannann bei dem Thema, daß es nicht meine Berufung ist, ihm als Nahrung zu dienen. Nur warum? Das war doch völlig verrückt!

Kersti

Fortsetzung:
F1546. Danien Wolf: Ich glaube, daß die XZB12s psychisch so gesund sind, weil sie ausgesprochen liebevoll und fürsorglich miteinander umgehen und weil sie sehr gute Therapeuten sind

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben