erste Version: 3/2020
letzte Bearbeitung: 3/2020

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Kriminelle Adelige und tödliche Sklaven

F1677.

Ich fragte die Delegation des Löwenreiches, ob sie jemanden hätten, der den Professoren einen Vortrag darüber halten könne, wie ihr egalitäres Gesellschaftssystem funktioniert

Vorgeschichte: F1676. Treron XZB12-5-13: Tharr hatte gewollt, daß ich vor den Professoren einen Vortrag über die gesellschaftlichen Änderungen halten sollte, die wir einführen wollten
F1756. Theorn Tiger: Wir wurden beim Leiter der Zuchtstation empfangen und er stellte uns seine Zuchtsklaven mit völlig anderen Qualifikationen vor, als er bei unserem letzten Besuch genannt hatte

Tharr vom Licht erzählt:
Bevor die Professoren zurückkehrten, um die Studienabschlüsse zu verleihen, kam die Delegation des Löwenreiches für die nächste Verhandlungsrunde ins Reich. Ich fragte sie, ob sie jemanden hätten, der den Professoren einen Vortrag darüber halten könne, wie ihr egalitäres Gesellschaftssystem funktioniert. Dazu stellten sie jemanden ab und waren offensichtlich froh um den Vorwand, länger bleiben zu können. Während sie meinten, hinter meinem Rücken mit den Zuchtmenschen ihre Verhandlungen über geheime Weltumsturzpläne zu führen, bemühte ich mich, meine Beziehungen zu ihnen zu verbessern. Ich hatte nicht das Gefühl, dabei Erfolg zu haben. Immerhin redeten die Professoren nachher darüber, daß es sie erstaunen würde, daß ein solches System wirklich funktionieren könnte. Aber offensichtlich täte es das ja.

Die Delegation reiste weiter und ich war mehr als beschäftigt damit, alle liegengebliebenen Verwaltungsarbeiten nachzuholen, die eben auch erledigt werden mußten, selbst wenn ich regelmäßig noch Dinge zusätzlich zu tun hatte, für die normalerweise kein Stationsleiter verantwortlich ist. Zwar achteten das Gehirn, mein Sekretär und mein technischer Assistent sehr darauf, mir alles so geordnet vorzulegen, daß ich nur noch unterschreiben mußte, aber letztlich mußte ich trotzdem mindestens die Kurzzusammenfassungen durchlesen, um zu verstehen, was ich tue.

Dann kreuzte Diro bei mir auf. Offensichtlich war er nicht bei dem König in Ungnade gefallen. Dafür setzte er mir in einer Form auseinander, daß ich dafür gesorgt hatte, daß die Zuchtsklaven diejenigen Adeligen töten können, die Zuchtsklaven ermorden, bei der ich mich fragte, ob er vergessen hatte, daß er mich hierher geschickt hatte, weil ich hier hunderte an mir loyal ergebenen Leibwächtern hatte, während er nicht hatte hierherkommen wollen, weil er meinte, daß die ihn am liebsten einen Kopf kürzer machen wollten.

Natürlich war es, obwohl diese Tatsachen weiterhin bestehen, klüger, die Angelegenheit mit Worten zu klären, daher sagte ich:
"Genau dieselben Leute haben alle älteren Brüder von Turin ermordet, daher hatte ich das so verstanden, daß sie ein Problem sind, dem wir möglichst schnell ein Ende bereiten müssen, wenn wir wollen, daß das Reich bestehen bleibt."
"Das ist richtig. Ich wollte dich nur bitten, solche Maßnahmen in Zukunft vorher mit uns abszusprechen oder uns zumindest so schnell wie möglich darüber zu informieren. Versteh mich nicht falsch. Ich hätte ihnen durchaus gerne allen die Chance gegeben, die ich bekommen habe, aber das hätte einfach zu viele unnötige Tote bedeutet."
Ich war verblüfft. Diro will anderen Leuten Chancen geben! So kenne ich ihn nicht von früher. Wirklich nicht.

Ich legte Diro jetzt die vorbereitete offizielle Verlautbarung zum Thema vor und gab ihm eine Einführung in die Vorschläge der Zuchtmenschen zu einer Gesellschaftsreform.
"Sag mal, warum gibt es hier auf der Zuchtstation eigentlich plötzlich so viel mehr Menschen?" fragte mich Diro unvermittelt.
"Gibt es nicht. Sie wissen nur inzwischen, daß sie dir nicht aus dem Weg gehen müssen, weil auch du nicht einfach so zum Spaß den Strafer verwenden darfst." antwortete ich.
"Die Menschen sind auch viel netter geworden. Sie reden mit mir." fuhr er fort.
Ich war ziemlich verwundert, weil ich nicht glaubte, daß irgendjemand freiwillig mit Diro geredet hatte.

Kersti

Fortsetzung:
F1754. Dira von Leuenhorst: Ich stellte fest, daß sich offensichtlich gleich zwei Zuchtmenschen um die Erziehung des Prinzen kümmerten - ein Techniker und ein XZB12-Kriegssklave
F1678. Devan XZB12-200-7: Da Diro ein wandelndes Ärgernis ist, bekam ich den Auftrag, ihm auf dem Zahn zu fühlen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben