erste Version: 12/2020
letzte Bearbeitung: 12/2020

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Diram

F1915.

Thorin war ein Kind gewesen, das bereits mit einer solchen Macke zur Welt gekommen war

Vorgeschichte: F1914. Kersti: D

Diana erzählt:
Dimitri kam mit einem trostlos weinenden Diram zu mir und sagte, Thorin hätte versucht ihn zu erschießen. Darauf hätte Dimitri völlig die Gewalt über sich verloren und ihn fast tot geschlagen. Ich reagierte auf diese wenigen, sehr trocken vorgebrachten Sätze völlig konfus und weiß ehrlich gesagt nicht einmal mehr, was ich gesagt habe, jedenfalls warf er mir einen abschätzenden Blick zu, drückte mir das Kind in die Arme und verschwand.

Diram erzählte etwas von Pferd erschossen und weinte noch viel mehr. Daher sah ich nach dem Hengst, einem der letzten Söhne von Gerons altem Hengst, dem Diram den Namen von Gerons altem Pferd gegeben hatte. Der Hengst war ein Jahr älter als Diram, aber ich war überzeugt, daß es sich tatsächlich um eine Reinkarnation dieses Hengstes handelte, denn er benahm sich, schon als ich mein Baby das erste mal mitbrachte, sehr seltsam und sprang selbst über den Zaun der Koppel, um weiter an meinem Baby schnuppern zu können. Jedenfalls beruhigte sich der Junge ein wenig, als der junge, sehr wilde Hengt versuchte, ihn aufzumuntern. Danach erzählte er mir, als er Mira gesucht hatte, hatte jemand den Hengst aus dem Hinterhalt erschossen und als er aufgesprungen war um zu fliehen, hatten sie ihm auch noch in den Knöchel geschossen und ihn gefangen und an den Stuhl genagelt. Ich bemühte mich, ihn dazu zu bewegen, daß er die Geschichte möglichst vollständig erzählt und erinnerte ihn gleichzeitig immer wieder daran, daß der Hengst ja wieder lebte. Schließlich mußte er diese traumatischen Erfahrungen aufarbeiten, wenn er zu einem gesunden Erwachsenen heranwachsen sollte.

Dann kreuzte einer der Jugendlichen auf und sagte mir, ich solle zur Kapitelversammlung kommen, es wäre ein Verbrechen begangen worden.

Da wurde mir siedendheiß klar, daß ich mich mit der Vergangenheit beschäftigt hatte, um mich nicht mit der Gegenwart auseinandersetzen zu müssen. Leider war das einzige Ergebnis dieser Erkenntnis, daß ich mich erst recht völlig aus dem Gleichgewicht gebracht fühlte. Ich stolperte also zur Kapitelversammlung, die unser Arzt einberufen hatte. Unterwegs wäre ich tatsächlich beinahe hingefallen, weil ich einen Kinderstuhl übersehen hatte, der im Weg stand, was zeigt, wie sehr ich von der Rolle war.

Unser Arzt zählte diverse ernste Verletzungen auf, die Torin abbekommen hatte, von denen mehrere schon für sich genommen lebensbedrohlich hätten sein können und sagte dann, daß er nicht wüßte, wer der Täter wäre. Ich war ernsthaft erschüttert, weil mir das vor Augen führte, wie sehr der sonst immer ruhige und kontrollierte Dimitri seine Beherrschung verloren hatte.

Dimitri sagte:
"Ich weiß es aber. Thorin hat versucht Diram zu erschießen und ich habe ihn halb tot geprügelt." und in die gelähmte Stille hinein, erzählte er ausführlich, wie das Kind das Modellflugzeug ausprobierte, das Diram selbst entworfen hatte, bei dem ihm Dimitri aber wegen seiner kindlichen Ungeschicklichkeit noch bei den feineren Arbeiten hatte helfen müssen. Dann plötzlich sah es zu Tode erschrocken aus, rannte hilfesuchend auf Dimitri zu und Torin kam in den Blick, der eine Pistole in der Hand hatte, sie auf Diram abfeuerte und ihn nur knapp verfehlte. Dimitri ist dann auf ihn losgegangen und kam erst wieder zu sich, als Thorin bewußtlos am Boden lag. Man muß davon ausgehen, daß nur das Thorin an einem zweiten Schuß gehindert hat, denn es handelte sich bei der Pistole um einen Revolver, mit dem man sechs Schüsse in Folge abgeben kann. Diram begann wieder zu weinen und ich drückte ihn an mich.
"Ist der böse Mann tot?" fragte er mich.
Ich fühlte mich wie gelähmt.

Im Grunde reagierten alle wie ich und waren nicht in der Lage, klar zu denken, auch wenn unser Arzt unbedingt darauf bestand, daß wir eine Lösung finden mußten und Dimitri sagte, er hätte ihn zwar wirklich gerne umgebracht, aber das wäre keine Lösung, weil Thorin dann irgendwann als Kind mit dieser Macke zur Welt kommen würde und nicht einmal wissen könnte, wo er sie herhat.

Thorin war ein Kind gewesen, das bereits mit einer solchen Macke zur Welt gekommen war. Wir gehen davon aus daß er ein bestimmtes Kind war, das nachdem die Franzosen Moskau erobert hatten, zerstückelt aufgefunden wurde. Aber er war kein Diram, der dann Alpträume hat und die in allen Einzelheiten erzählt, bis er das Thema aufgearbeitet hat, sondern ein Kind das die Welt stets mit großen ängstlichen Augen sprachlos angestarrt hat, oft laut geschrieen hat und erst mit sechs Jahren nach sehr geduldigem Unterricht sprechen lernte.

Die meiste Zeit wirkte er geistig beschränkt und ließ bestenfalls ein einzelnes Wort fallen, wenn er etwas wollte. Wenn ein ganzer Satz kam, war der völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Und dann kam Mira und er schien normaler zu werden, als sie einige seiner seelischen Verletzungen heilte. Er hat es bis heute nicht verkraftet, daß sie spurlos verschwunden ist - wir wissen zumindest heute nicht ob sie lebt oder tot ist, auch wenn Geron geschrieben hat, daß sie damals als Gefangene bei den Leuten lebte, die ihn so grausam zu Tode gefoltert haben. Und Thorin wurde wieder so, wie er seine ganze Kindheit und Jugend durch gewesen war.

Nur wenn er meinte, einen Schuldigen gefunden zu haben, der ihm Mira weggenommen haben könnte, konnte man plötzlich ganze Sätze von ihm hören.

Daß er versuchen könnte, ein Kleinkind umzubringen, hätte ich jedenfalls nie von ihm gedacht.

Kersti

Fortsetzung:
F1910. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI55. Diram: Inhalt: Diram

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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