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Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Das Recht auf eigene Gefühle

F1981.

Was mir alles erspart geblieben war, weil ich Erns persönlicher Sklave war, erfuhr ich nach und nach

Vorgeschichte: F908. Kersti: Ich war immer noch verwirrt, daß ich nicht hingerichtet, sondern bevördert worden war, weil ich mich gewehrt hatte, als der Sohn des Pharaos versucht hatte, mich zu ermorden

Erns neuer Sklave Miran erzählt:
Was mir alles erspart geblieben war, weil ich Erns persönlicher Sklave war, erfuhr ich nach und nach, nachdem er zusammen mit mir in den Tempel zurückgekehrt war. Das erste was feststellte, war daß sie allen Sklaven die Zunge herausgeschnitten hatten. Ich sah nämlich einen Freund, der ein Jahr vor mir in den Tempel des Schweigens gekommen war, sprach ihn an und stellte fest, daß er mir nicht laut antworten konnte. Er sagte mir in der Gedankensprache, daß er keine Zunge mehr hatte. Ern, der hinter mir stand, legte seine Hand auf meine Schulter und dachte mir zu daß ich bitte nur dann laut reden soll, wenn er mir das ausdrücklich befiehlt. Ansonsten solle ich wie jeder hier die Gedankensprache benutzen. Plötzlich fragte ich mich, ob ich deshalb für ihn übersetzen mußte, weil er wirklich ein Sklave war und auch keine Zunge mehr hatte.
*Ja, ich bin als Sklave hier in den Tempel gekommen und habe wie jeder Sklave hier die Zunge herausgeschnitten bekommen.* beantwortete er meinen Gedanken und zeigte mir dann die Sklavenmarke, die normalerweise unter seiner Kleidung verborgen war und ihn als Schüler des Tempels auswies, in dem ich auch ausgebildet worden war.

Als er abends zu seinem Vorgesetzten zu einer täglichen Besprechung ging, nahm mich der Priester Ern mit und ich konnte deshalb sein telepathisches Gespräch mitbekommen. Der Vorgesetzte bezeichnete die ganzen Unverschämtheiten, die von Ern gekommen waren als gute Ideen und wollte die besser erklärt bekommen, mit dem Ergebnis, daß ihm Ern erklärte, daß alle Menschen gleich behandelt werden müssen. Ich war fassungslos daß er das wagte und erstaunt wie mild der Priester, der wie ein Mitglied des höchsten Adels aussah, darauf reagierte. Er meinte nur, ganz so könne man das nicht machen, aber junge Leute, die die telepathische Antwort eines Sklaven nicht verstehen, dürften diesem auch keine Befehle geben, daher wäre es wirklich klüger, wenn Ern selbst die Aufsicht über die Sklaven führt.

Danach suchten wir zuerst die jungen Adeligen auf und schickten ihre Sklaven in die Sklavenunterkünfte. Ern fragte durch mich jeden einzelnen nach seiner Meditationserfahrung und ich bekam telepathisch mit, daß viele der Schüler sich vor den Übungen schlicht gedrückt hatten. Ern erklärte ihnen, daß sie damit bei ihm aber ein Problem bekommen würden, da sie dann nur Wasser und die Grundmalzeiten ohne Nachtisch bekommen, weil sie die Gedankensprache nicht ausreichend gut beherrschen, um morgens Sonderwünsche zu bestellen. Ich war amusiert, wie empört die Studenten waren und wie wenig das den Priester beeindruckte. Er erklärte ihnen auch, daß sie kein Recht hätten, Sklaven bestrafen zu lassen und wenn er sie erwischen würde, wie sie versuchen einen von ihnen selbst zu bestrafen, würden die Malzeiten des nächsten Tages auf Gefängniskost reduziert.

Ich stellte fest, daß er das wirklich durchzog und über die Sklaven mit Argusaugen wachte, damit sie nicht Opfer einer Rache der adeligen Studenten des Tempels wurden. Während ich das beobachtete, wartete ich immer darauf, daß es richtig Ärger gab. Stattdessen stellte ich fest, daß die adeligen Muttersöhnchen für einen Nachtisch tatsächlich bereit waren, anständige Meditationsübungen abzuliefern.

Gegenüber Sklaven war Ern sehr sparsam mit Strafen, ließ ihnen aber auch nichts durchgehen und wir alle sollten ebenfalls dieselben Meditationsübungen machen wie die Adeligen auf demselben Ausbildungsstand. Also nicht seine Novizen sondern die richtigen Priester.

Ich unterhielt mich telepathisch manchmal auch mit Sklaven, über die nicht Ern sondern einer der anderen Prieter den Befehl hatte und war entsetzt. Überall wo Ern nicht die Aufsicht führte, gab es ein Ausmaß an Grausamkeiten, das ich mir in meinen schlimmsten Alpträumen nicht hätte vorstellen können.

Kersti

Fortsetzung:
F909. Kersti: Ich wollte vor allen Dingen Frieden im Tempel und zwar den inneren Frieden jedes einzelnen Menschen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben