erste Version: 9/2021
letzte Bearbeitung: 9/2021

Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Mosesleben

F1987.

Mit meinem kleinen Bruder konnte ich lange nicht richtig spielen, weil er alles noch nicht konnte

Vorgeschichte: F1986. Kersti: Schwierige Erfahrungen sind Teil des Lebens und wenn man sie vergißt, verliert man einen Teil von sich selbst

Moses erzählt:
Mit meinem kleinen Bruder konnte ich lange nicht richtig spielen, weil er alles noch nicht konnte, was ich mit ihm spielen wollte. Ich mochte ihn schon gerne, aber spielen tat ich lieber mit Arim, dem Sohn meiner Amme und den anderen Kindern im Palast. Als er dann endlich groß genug war, daß das richtig ging, sagte mein Papa, daß ich jetzt, wo ich zehn Jahre alt war, groß genug war, um ihn auf seinen Reisen zu begleiten und Land und Leute kennenzulernen. Er erklärte daß ich das mußte, weil ich ja später bei der Politik helfen sollte.

Die nächsten zwei Jahre, begleitete ich ihn also, wenn er durch das Land reiste, die verschiedenen Tempel besuchte und sich darum kümmerte, daß in Ägypten alles so funktionierte, wie es sollte. Natürlich waren wir auch manchmal zuhause, aber dann hatte ich schon richtige Arbeit und mußte für Papa etwas aufschreiben. Ich hatte also weniger Zeit, mit meinem kleinen Bruder zu spielen, als früher. Er beneidete mich, weil ich mit meinem Vater mitreisen durfte und immer von so interessanten Orten erzählen konnte, die ich besucht hatte.

Wenn Vater zu den Besprechungen im Tempel des Schweigens ging, war Diros der, der ihm erklärte, was der Tempel brauchte. Im Tempel des Schweigens mußte er die Gedankensprache benutzen, weil die hohen Priester dort nicht laut sprechen. Diros konnte gar nicht laut sprechen, weil sie ihm, als er in den Tempel des Schweigens aufgenommen wurde, die Zunge herausgeschnitten hatten, aber es gab auch adelige Priester, die durchaus laut sprechen konnten, aber es nicht taten, weil dort alles so heilig war, daß man es nicht mit lauten Worten beschmutzen darf.

Ich sollte zu dieser Zeit, wann immer ich zuhause war, zu den Meditationsübungen in den Tempel kommen und mit den viel älteren Tempelschülern zusammen üben. Ich lernte auch nicht mit den Anfängern sondern mit den Fortgeschrittenen. Dabei ging es darum, meine Gedanken unter meiner eigenen Kontrolle zu haben, so daß ich nie etwas denke, ohne es bewußt denken zu wollen. Es ging auch darum, die hohe Sprache deutlich wahrzunehmen. Die Gedankensprache, in der ich mich als Kind meist mit meinem Lehrer ausgetauscht hatte, war oft gewesen, als würde man einen Film ansehen. Die hohe Sprache ist abstrakt, wie Worte abstrakt sind und man denkt in den geistigen Kristallen, Gedankenkristallen, die definieren, wie die Welt funktioniert. Wenn man diese Sprache vollständig versteht und spricht und außerdem genug Macht hat, um seine Gedanken mit Energie zu füllen, kann man damit Dinge aus dem Nichts erschaffen. Allerdings gibt es heutzutage niemanden mehr, der das so gut kann, aber die Götter, von denen die Adeligen abstammen, hatten es gekonnt.

Wenn ich unterwegs war, mußte ich meine Übungen selbstständig machen und Diros am Ende der Reise erzählen, was ich daraus gelernt habe.

Kersti

Fortsetzung:
F2110. Kersti: Andererseits war er zu brav. Moses hatte nicht einmal darüber nachgedacht, daß er möglicherweise etwas anderes hätte wollen können, als das, was ihm befohlen war

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben