erste Version: 2/2021
letzte Bearbeitung: 6/2021

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Schattenhafte Identitäten

F1992.

Ich führte mit Geron ein Gespräch und war danach bis auf den Grund meiner Seele erschüttert von den Grausamkeiten, die das Kind erlebt hatte

Vorgeschichte: F1591. Thar: k

Dimitri erzählt:
Ich beobachtete alo unsere Brötchengeber und ehrlich gesagt rutschte mir mit jedem Tag das Herz mehr in die Hose. Ich erfuhr nämlich nach und nach, daß sie Leute, die für sie heikle Morde begingen, gerne nachher umbrachten und warnte meine Kosaken vor dieser Falschheit.

Mitten in der Stadt begegnete ich Dirk. Er erkannte mich zuerst, wahrscheinlich weil ich mich weniger verändert hatte, seit wir uns zuletzt gesehen hatten, schließlich war er da noch ein sehr kleines Kind gewesen und ich ein Jugendlicher. Natürlich tat ich jetzt mit meinen 18 Jahren nur so, als wäre ich bereits volljährig, aber das funktionierte eben, weil ich fast erwachsen war und er war erst acht. Ich gab ihm einen Wink und wir verschwanden in einem Schuppen am Wegesrand, um miteinander zu reden.

Ich hatte ja gehofft, mein kleiner Neffe wäre sicher zuhause aber auch ihn hatte es ganz allein in dieses fremde Land verschlagen. Er hatte auch keine guten Nachrichten, denn mein Vater war am Anfang der Reise bei ihm gewesen und auf dem Weg hierher gefallen. Glücklicherweise hatte er noch Zeit gehabt, meinem Neffen zu sagen, an wen er sich wenden soll, so daß er bei einem verbündeten Orden Schutz finden konnte.

Jedenfalls erzählte ich Dirk Dinge, die ich zu meiner Sicherheit eigentlich gar keinem Kind hätte erzählen sollen und stellte dann fest, daß es noch einen heimlichen Zuhörer gab, nämlich Dirks besten Freund von hier, der Geron hieß. Er machte sich irgendwann mitten im Gespräch bemerkbar und ich war zu Tode erschrocken, weil mir klar wurde wie leichtfertig ich gewesen war, indem ich so offen redete.

Der Junge erklärte mir, daß er mit mir reden müßte, weil er mich nicht in Lebensgefahr bringen wollte, indem er zur falschen Zeit das falsche sagt und weil ich der einzige wäre, mit dem er darüber reden könne, was er warum sagen dürfe und was nicht. Ich war überrascht, daß dieses Kind sich solche Gedanken um Geheimhaltung machte - und wie sich im nachfolgenden Gespräch herausstellte auch noch Dinge darüber wußte, wie man geheime Botschaften austauscht, welche Sicherheitsmaßnahmen man ergreift, um nicht zur Unzeit entlarvt zu werden und ähnliches, was man kleinen Kindern eigentlich nicht erzählt. Wenn er einigermaßen erwachsen ausgesehen hätte, hätte ich ihn für einen gut ausgebildeten Fachmann in dem Bereich gehalten. Dabei wirkte er noch jünger als Dirk und war es wohl auch.

Damit er die Gefahr auf keinen Fall unterschätzt, erzählte ich einige Beispiele dafür, wie meine Brötchengeber Mordanschläge in Auftrag gegeben und nach Ausführung des Mordes die Mörder ermordet hatte.
"Gelte ich bei denen immer noch als tot?" fragte er mich.
Ich starrte ihn nur an und er erklärte mir, daß doch der eine dieser Mordanschläge der gewesen sein müßte, wo ihn ein Reiter beinahe mit einem Bajonett erstochen hatte. Er erzählte so viele Details der Geschichte, daß ich mir völlig sicher war, daß er mir die Person beschrieb, die damals als Mörder gegen ein Kind ausgeschickt worden war.
"Und warum fragst du mich, ob du noch als tot giltst?" fragte ich zurück.
"Na so lange sie glauben, daß ich tot bin, schicken sie wahrscheinlich nicht den nächsten Mörder." erklärte er.
"Wie kommst du darauf, daß sie dann gleich den nächsten Mörder schicken?" fragte ich und fühlte mich durch den durchaus logischen Gedanken aus dem Gleichgewicht gebracht. Ich hatte gewußt, daß sie versucht hatten ein Kind umzubringen, aber es theoretisch zu wissen oder das Kind vor Augen zu haben, sind doch zwei völlig verschiedene Dinge. Besonders weil er mir auch noch die Narbe, die von der Bauchverletzung zurückgeblieben ist zeigte und ich im Krieg Menschen an solchen Verletzungen hatte sterben sehen.
"Na ja sie haben es ja schon einmal versucht." begann er, erzählte aber nicht einen sondern gleich mehrere gegen ihn gerichtete Mordanschläge, an die er sich aus seiner Kleinkindzeit erinnerte. Er erklärte dann, daß seine Mutter getan hatte als sei er tot und ihm im Kartoffelkeller versteckt hatte, bis er wieder gesund war.
Von den Mordanschlägen, von denen er erzählte, hatte ich auch gehört. Ich erzählte ihm was ich darüber gehört hatte und warum ich das für dieselben Mordanschläge hielt.
"Ja aber warum machen die das?" fragt er und erklärte, daß er sich überhaupt keinen logischen Grund vorstellen konnte, warum jemand jemand so unwichtiges umbringen können wollte.
Das hatte ich auch nicht verstanden. Und nachdem er mir ein wenig über seine Familie erzählte, verstand ich es noch weniger. Ich fragte mich langsam, ob die Gerüchte, die sie darüber erzählt hatten, vielleicht doch stimmten. Es hieß nämlich, er wäre der Teufel und man müßte ihn vernichten, um die Welt zu retten. Gaubten die etwa selber daran? In dem Fall mußte man die Welt vor ihnen retten und nicht vor dem Teufel!

Wenn ja, muß ich sagen, ich habe beide Seiten kennengelernt und weiß, wen ich vorziehe. Das fängt damit an, daß ich angefangen hatte zu lernen, wie man Dämoen so ausbildet, daß sie als ganz normale Menschen unter Menschen inkarnieren können, ohne Ärger zu bekommen oder zu verursachen. Ich kenne also Dämonen, bin selber eine Dämoneninkarnation und ich habe nicht den Eindruck, daß wir böse sind. Ich habe den Eindruck, Dämonen wollen nur als anständige Menschen unter anständigen Menschen leben. Und dann habe ich diese "Gefährten Jesu" kennengelernt und mein erster Eindruck war, ich hätte es mit Kriminellen zu tun. Zunächst fand ich sie eher komisch. Ich hatte mir gedacht, daß die die Lebenseinstellung einen Kleinkriminellen haben, obwohl sie dem Adel entstammen. Dann stellte ich fest, daß sie richtige Verbrechen begehen, nicht nur Taschendiebstahl oder so. Heute erfahre ich, daß sie sich für die Guten halten, die den bösen Teufel bekämpfen, indem sie nicht nur Kleinkinder ermorden, sondern auch jeden ihrer Spießgesellen, der ihnen bei ihren Mordanschlägen hilft. Ich glaube ehrlich, daß die meisten Räuberbanden eine höhere Moral pflegen als das!

Ich erklärte Geron, daß diese Leute mich nicht in ihre Geheimnisse einweihen, ich aber diverse Gerüchte gehört habe und dann machte ich eine Pause und fragte mich, wie ich das eigentlich erklären soll. Ich bin in einem Orden aufgewachsen, der immer zu Hilfe gerufen wird, wenn jemand meint, Probleme mit einem Dämon zu haben, also bin ich Dämonen gewöhnt und kenne sie zu gut, um sie für abgrundtief böse zu halten. Aber wie erklärt man so etwas einem normalen Jungen? Ich fragte Geron, ob er schon einmal etwas von Dämonen gehört hat. Dirk erklärte, daß Geron eine Ausbildung bei Darion angefangen hatte, der hat bei dem österreichisch-ungarischen Zweig unseres Ordens gelernt hat, die bei der Revolution aus Rußland geflohen sind und dann erzählte er eine fürchterliche Geschichte, bei der die Erwachsenen überzeugt wären, Darion wäre zerfetzt und ermordet worden, während die Kinder überzeugt waren, er wäre nur entführt worden. Die Geschichte der Erwachsenen konnte stimmen, denn nach allem was sie erzählten, hielt ich es für möglich, daß Darion bei dem Mord den Körper verlassen und die schlimmsten Foltern von außen beobachtet hatte. Bei dessen Ausbildungsstand erschien mir das aber unlogisch, daß sie dann die Seele erwischt und entführt haben müßten. Es ist einfacher einen hohen Eingeweihten samt Körper einzufangen als ihn zu ermorden und dann die Seele zu fangen. Eins von beidem mußte aber nach den Wahrnehmungen der Kinder passiert sein, daher tippte ich darauf, daß Darion noch lebte. Die Geschichte ging noch fürchterlicher weiter, indem die Ritter bei denen die Kinder lebten auf die Psychische Störung, die ein erwachsener behinderter Freund der Kinder daraufhin entwickelte bewiesen, daß sie nur eine Möglichkeit kannten, mit so etwas umzugehen: Man sperre den Betroffenen bei Wasser und Brot in einen Kerker. Ich bin mir nicht sicher, wie viel von dem, was die Kinder erzählten, darauf zurückging das der Mann offensichtlich in diesem Leben traumatisiert worden war und ob die von den Rittern vermutete Besessenheit von einem Dämon tatsächlich existierte. So groß und gefährlich wie die Ritter glaubten, schien er jedenfalls nicht gewesen zu sein, denn die Kinder beschrieben schwarze Fetzen, nicht größer als eine Hand und keinerlei nennenswerte magische Phänomene durch die Dämonen. Die Mutter von Geron hatte sich durch die Geschichte jedenfalls nicht ins Boxhorn jagen lassen, hatte ihren Sohn, der dasselbe Problem entwickelte, mit nach Hause genommen und sich einfach freundlich um ihn gekümmert, was offensichtlich dazu führte, daß er ohne zusätzliche Hilfe wieder zu sich fand, mal von einer beinahe tödlichen Grippe abgesehen, die er möglicherweise auch so bekommen hätte.

Ich hätte die Kinder am liebsten eingepackt und an einen sicheren Ort gebracht, nur hatte ich keinen. Ich meine, ich glaube, daß nicht einmal ich da sicher bin, wo ich bin, die Kinder wären da ganz sicher in Gefahr und das erst recht, wenn man bedenkt wer sie verfolgt. Wobei es natürlich durchaus seinen Reiz hätte, sie genau vor der Nase der Möchtegernmörder zu verstecken, nur zweifelte ich daran, daß es funktioniert hätte. Und nebenbei bemerkt habe ich gerade einen weiteren triftigen Grund entdeckt, warum unser Orden dringend jemanden braucht, der diese Kriminellen im Blick behält, für die ich offiziell arbeite.

Dann fragte er mich noch einmal, warum sie ihn denn umbringen wollen und ich erklärte ihm daß sie glauben, daß er der Teufel ist und sich für die Guten halten, wie immer sie auf diesen absurden Gedanken kommen mögen. Daraufhin meinte er, er hätte ja schon immer gedacht, daß die Dämonen viel netter sind als die Engel. Aber die Engel die er bisher kennengelernt hätte, hätten sich immerhin bemüht, anständig zu sein.

Ich überlegte also zusammen mit den Kindern ob ich igendetwas tun konnte, um ihnen zu helfen und versprach ihnen, sie vor Mordanschlägen zu warnen, falls ich davon erfahre.

Kersti

Fortsetzung:
F739. Geron: Das hat nichts mit diesem Leben zu tun sondern mit einer Prophezeiung darüber, was deine Seele tun wird

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI60. Dimitri: Inhalt: Schattenhafte Identitäten

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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