Ich brauche eine Art kleinen Handcomputer, auf dem ein Lexikon mit dem Grundwissen dieser Kultur gespeichert ist, damit das ausgewertet und in die menschliche Sprache übersetzt werden kann
Vorgeschichte:
F2088. Jack:
E
Jack erzählt:
Ich erscheine zunächst in einem Wald und orientiere mich mit dem Interdimensional-Kompaß und der Weltenuhr. Ich muß nahe an meinem Ziel sein. Dann gehe ich auf den Tempel der Außerirdischen zu.
Als ich an den Waldrand komme, bleibe ich zunächst in der Deckung einiger Bäume stehen, und überlege, wie ich es ungesehen zu den Gebäuden schaffe. Ich stehe vor einem Tal mit offenen Grasland, auf dem pflanzenfressende Dinosauerier grasen und von etwa menschengroßen Reptilien mit einem langschnauzigen Kopf und einem langen Schwanz, gehütet werden. Die Szene wirkt friedlich. Ein von Büschen gesäumter Weg führt durch das Tal und ich beschließe, ihn zu benutzen, weil die Bepflanzung am Wegrand die beste Deckung bietet, die ich sehen kann. Ich gehe also im Wald bis zu diesem Weg und folge ihm dann zu den Gebäuden im Tal.
Am Rand der Siedlung stehen diverse kleinere primitive Hütten, die offensichtlich den Dinosauriermenschen als Wohnung dienen. In der Mitte hinter einer Mauer befindet sich ein weitläufiges Areal in dem mehrere kleine Raum- oder Luftschiffe geparkt sind. Ein großes, mehrstöckiges, futuristisch aussehendes Gebäude steht im Zentrum dieses Areals. Ich folge dem Weg, der primitiv wirkt, wie die Hütten im Umland bis zu einem Tor in der Mauer, die das futuristische Areal umgibt. Dann untersuche ich das Tor und finde eine Plakette mit der Schrift der Reptokultur, die besagt, man solle seine Schlüsselkarte hier einstecken und dann würde sich das Tor öffnen. Die Karte die ich einstecke ist keine Schlüsselkarte, sondern ein Kärtchen mit Elektronischen Anschlußkabel für meine Implantate, denn ich muß die Funktionen des elektronischen Schlosses geistig untersuchen, um es zu knacken. Ich konzentriere mich, untersuche die Programmierung auf Schwachstellen und finde die Funktion, die mir das Tor öffnet. Dann trete ich ein und das Tor schließt hinter mir wieder.
Das, was ich hier suche, ist für die Bewohner relativ bedeutungslos und jeder normale Bürger besitzt so etwas. Ich brauche eine Art kleinen Handcomputer, auf dem ein Lexikon mit dem Grundwissen dieser Kultur gespeichert ist, damit das ausgewertet und in die menschliche Sprache übersetzt werden kann. Da ich nicht wüßte, wie ich so etwas kaufen könnte, werde ich es stehlen, denn wir müssen die verschiedenen raumfahrenden Kulturen verstehen, um sinnvoll mit ihnen umgehen zu können und das Überleben der Menschheit hängt davon ab.
Ich finde eine Art Lagerhalle, in der verschiedene technische Geräte liegen, unter anderem auch diese kleinen Handcomputer. Ich greife mir einen und sehe hinein, ob das Gesuchte darin zu finden ist. Ja, es enthält ein Lexikon. Ich gehe dann noch etwas durch die Reihen, entdecke einen etwas größeren Computer mit mehr Daten als Grundprogrammierung, sehe den mir an und beschließe, den auch noch mitzunehmen, auch wenn ich nicht weiß, was das ist, was da drauf ist. Dann schleiche ich mich wieder heraus vor das Tor.
Man sollte meinen, es wäre schwieriger, in diesen hochtechnisierten Gebäuden unentdeckt zu bleiben, als draußen in der Steinzeitvorstadt, aber entdeckt wurde ich erst, als ich mich wieder auf dem primitiven Weg befand. Vor mir tauchte eines dieser Reptilienwesen auf, die die Dinosaurier gehütet hatten, wie Menschen Schafe oder Rinder hüten. Ich verdrückte mich zwischen die primitiven Lehmgebäuden und wurde dort von einem weiteren Dino-Menschen aufgehalten, drehte Richtung Waldrand ab und rannte los. Der Weg, den ich lief, endete vor einem Holzzaun.
Vor mir waren abgetrennte Koppeln, auf denen Dinosaurier standen und aus Futtertrögen fraßen. Es waren dieselben Tierarten, die ich früher am Tag mit den Hirten hatte grasen sehen. Ich sprang über das Tor und rannte weiter, während ich hörte, wie mich diese Dino-Menschen verfolgten. Ein Dinosaurier-Haustier ging auf mich los. Er hatte gefährliche Hörner auf dem Kopf und ich erschoß ihn mit einem Schuß ins Auge, gerade noch rechtzeitig, denn er brach zusammen und schlitterte durch seinen Schwung bis direkt vor meine Füße. Offensichtlich waren manche dieser Tiere ebenso gefährlich wie zuhause ein Stier, auf dessen Weide man geht. Ich schlug einen Haken, um ihm auszuweichen, dann waren meine Verfolger bei mir angekommen.
Der erste Schlag traf meinen Kopf und brachte mich zu Fall. Als ich versuche aufzustehen, trifft mich ein weiterer Knüppelhieb und wirft mich erneut zu Boden. Sie schlagen mich zusammen. Als ich merke, daß es mir nicht gelingen wird, aufzustehen um wegzulaufen, stelle ich mich tot, indem ich die Luft und den Herzschlag anhalte. Es gibt noch einige weitere Schläge, bis sie merken, daß ich nicht mehr reagiere. Jemand tritt mich in den Bauch, um zu prüfen ob ich darauf reagiere, dann gehen sie weg und unterhalten sich ein einer krächzenden Sprache.
Ich schwebe über dem Körper und beobachte sie, prüfe, ob die Luft rein ist. Ich sehe aus dieser Perspektive, wie sie andere Dino-Menschen holen wollen. Ich gehe wieder in meinen Körper und lasse das Herz wieder schlagen, atme tief ein. Ich fühle nach, ob etwas kaputt ist und komme zu dem Schluß, daß die Verletzungen nicht gefährlich aber schmerzhaft sind. Ich richte mich auf und prüfe dabei, ob mir meine Glieder gehorchen. Die Beine tun, was ich von ihnen will, auch wenn die Hüfte dabei ziemlich weh tut. Es sind wohl einige Rippen gebrochen und der rechte Arm gehorcht mir gar nicht, weil die Schulter wohl ausgerenkt ist. Der linke Arm scheint in Ordnung zu sein, ich kann ihn zumindest trotz der Schmerzen benutzen.
Ich steige über den Zaun am anderen Ende der Koppel und laufe zu einem kleinen Waldstück im Tal. Dort ist eine Hütte, in der ich mich auf einen Holzblock setzte, um zu überlegen. Der Handcomputer, wegen dem ich in diese Zeit gekommen war, war noch in Ordnung und da, ebenso der zusätzliche größere Computer. Ich konnte also zurückkehren und hatte dann meinen Auftrag erfüllt.
Ich konzentrierte mich und öffnete ein Parallelweltentor nach Hause, ging hindurch.
Dann bin ich wieder in der kleinen Werkstatt im Keller zuhause und setze mich hin, um den Bericht abzuschicken. Erst danach gehe ich zum Arzt, der sich mal wieder beschwert, ich wäre viel zu leichtfertig und würde viel zu oft verletzt.
Er hat Unrecht. Ich verbringe ein Vielfaches der Zeit auf Reisen, die ich von hier weg bin, aber wenn ich verletzt bin kuriere ich mich normalerweise hier aus. Also wirkt es, als wäre ich gerade mal eine Sekunde weg und käme dann verletzt wieder. Dabei habe ich Jahre Erfahrungen in anderen Welten gemacht, wenn ich scheinbar nur von einem Nachmittag Arbeit in meiner Werkstatt zurückkehre. Wenn ich dann wiederkomme, um mich einen Monat hier auszukurieren, weil irgendetwas schief gelaufen ist, wirkt das, als würde ich beinahe täglich verletzt, was so nicht stimmt.
Auf die Dino-Menschen konnte ich nicht ernsthaft böse sein. Für sie war ich wahrscheinlich ein gruseliges Monster gewesen, vor allem weil ich in der Lage gewesen war, diesen großen Dinosaurier einfach so zu erschießen. Schließlich hatte ich damit eine Situation überlebt, bei der ihresgleichen tot gewesen wäre, weil sie nur Steinzeitwaffen zur Verfügung hatten. Außerdem hatte ich mich damit an ihrem Vieh vergriffen, was die Sache nicht besser macht. Wäre ich so ein Dino-Mensch wie sie gewesen, hätten sie mich wahrscheinlich nur gefangen genommen, verhört und Wiedergutmachung verlangt. Ich war weggelaufen, weil das meist reicht, damit wer immer einen gesehen hat, erstaunt stehen bleibt, weil er seinen Augen nicht traut und dann hat man fünf Minuten Zeit, um ein Dimensionstor zu öffnen und zu verschwinden. Aber diesmal war die Rechnung nicht aufgegangen, also lag ich jetzt im Krankenhaus und hatte Zeit, mich über Computeranschluß an der Übersetzung des Lexikons zu beteiligen.
Fortsetzung:
F2037. Jack:
Und dann war da plötzlich ein Drache. Ich dachte zuerst, daß ich halluziniere, weil ich durch die Foltern verrückt geworden bin