F2150.

Dolon XZB12-14-33 ließ mich also in seinen Geist ein und ich stellte als Allererstes fest, daß es kein persönlicher Geist war, sondern ein Gruppenseelenbewußtsein

Vorgeschichte: F2139. Dolon XZB12-14-33: Ich erklärte diesem Wesen also, was es alles mit Drachen gemeinsam hatte

Sirtaka Evadon erzählt:
Dolon XZB12-14-33, der sein Leben als XZB12-Zuchtsklave im Lichtreich begonnen hatte, wurde zu mir gebracht, damit ich mit ihm sein bisheriges Leben evaluiere und ihn mit Gott verbinde. Sirman Tin behauptete, daß er erklärt hatte, was der Sinn dieser Begegnung war, aber ich habe den Eindruck, daß er einfach die Verantwortung für Entscheidungen los sein wollte, von denen er meinte, daß sie weit über seinen Horizont hinausgingen und daß er die Tragweite der Entscheidung, sich einem höheren Wesen anzuvertrauen, nicht einmal erwähnt hatte.

Der Zuchtsklave selbst schien sie nicht die geringste Sorge zu machen, hatte die Geschichte aber völlig anders aufgefaßt, als sie ihm Sirman Tin hatte vermitteln wollen. Er verglich mich nämlich mit Drachen und war der Ansicht, er hätte die ganze Angelegenheit in der Hand und das wäre nur eine Art Gespräch. Ich versuchte ihm den Unterschied deutlich zu machen, woraufhin er mir sagte, das wäre ihm egal, so lange ich ein Nein respektiere, würde er mir gerne zeigen, was ich wissen will. Außerdem könne man das sowieso besser verstehen, wenn man von Geist zu Geist redet, das hätte der bei den Drachen gemerkt. Damit hatte er recht.

Er ließ mich also in seinen Geist ein und ich stellte als Allererstes fest, daß es kein persönlicher Geist war, sondern ein Gruppenseelenbewußtsein, von dem sein persönliches Bewußtsein kaum abgetrennt war, wie das oft bei sehr jungen Seelen der Fall ist. Das erklärte natürlich die außerordentliche Gelassenheit, mit der er irdischen Wirren begegnete. Das größere Bewußtsein grüßte mich, griff aber nicht in das Gespräch ein, sondern beobachtete mich mit wohlwollender Aufmerksamkeit. Mich beunruhigte, daß ich seine Größe nicht abschätzen konnte und das hieß, es war sehr groß.

Dolon XZB12-14-33 verglich mich wieder mit einem Drachen und diesmal nahm ich sofort wahr, daß es sich um eine konkrete Erinnerung handelte. Als ich Interesse zeigte, ließ er mich die gesamte Erinnerung ansehen und erstaunlicherweise schien er die Begegnung mit dem Drachen, als eine Art Abenteuer zu sehen, das offensichtlich freiwillig gewählt war. Er erinnerte das Wesen an Verhaltensmaßregeln, die dem Drachen offensichtlich bekannt waren und darin bestanden, daß er im Geist seines Gastgebers nichts verändern darf und nicht unbeaufsichtigt herumlaufen darf. Wenn er Verbesserungsvorschläge oder Ratschläge hat, hat er sie seinem Begleiter - einem Persönlichkeitsanteil von Dolon - zur Begutachtung zu übergeben. Der Drache hielt sich daran und lud den XZB12 zum Abschluß der Erfahrung in den Drachengeist ein, wo sich der XZB12 mit offensichtlicher Neugier umsah und zu allem seine Meinung und seine Ideen äußerte, was er sah. Der Drache behandelte ihn wie ein besonders niedliches Kleinkind, mit dem man sehr vorsichtig sein muß, um es nicht zu verletzen und ich bekam dieses liebevolle Verhalten nicht mit den geistigen Aufzeichnungen überein, die ich sonst über Drachen hatte. Das waren allerdings sehr wenige und ausschließlich von Leuten, die aus dem Drachenreich geflohen waren. Vielleicht lag es einfach daran, daß wir nur die mißglückten Begegnungen erfahren.

Ich fragte mich, wie ich herausfinden konnte, wie der Verhältnisse wirklich lagen und bekam von dem XZB12 alle Erinnerungen gezeigt, die er zu Drachen hatte. Danach machten Drachenreiter normalerweise positive Erfahrungen mit Drachen, während die offiziellen Vertreter der menschlichen Wohngebiete sehr schlechte Erfahrungen mit ihnen machten. Das war verblüffend, denn die Drachenreiter begannen ihre Drachenreiterkarriere normalerweise als schlecht zozialisierte Kinder und Jugendliche, die abgeschoben wurden, weil sie sich einmal zu oft geprügelt hatten. Diese aggressive Neigung wurde von den riesigen Drachen als niedlich gesehen, weil sie sich aufgrund ihrer Größe sehr sicher fühlen konnten und schon während der ersten Wochen des Kontakts führte der sehr entspannte Umgang der Drachen mit den agressiven Neigungen der jungen Menschen zu einer sichtlichen Entspannung. Die älteren Drachenreiter sind besser sozialisiert, sind aber grundsätzlich handfeste Persönlichkeiten, die wissen, wie man mit aggressiven Kindern und Jugendlichen umgeht. Wenn dann der junge Drache auf den jungen Menschen geprägt wird, scheint die Liebe der Drachen wesentliche Verletzungen in der Kinderseele zu heilen, sie haben aber immer noch eine sehr fordernde Art gegenüber den Drachen, die offensichtlich Übergriffe seitens der Drachen verhindert.

Die Situation mit den Repräsentanten der Menschen ist anders, da sie eine hierarchische Gesellschaft gewohnt sind und sich den Drachen gegenüber unterwürfig verhalten, so daß die Drachen nicht genug soziale Signale bekommen, um sich ihnen gegenüber richtig zu verhalten. Von sich aus gelingt ihnen das aber nicht, da sie ein telepathisches Sozialsystem haben, das vieles als normalen Umgang sieht, was Menschen als Übergriff empfinden und womit sie auch nicht umgehen können.

Das war zumindest das überzeugende Ergebnis einer Analyse der Literatur über Drachen, die den XZB12s über ihr Netz zugetragen worden war. Als dann ein Drachenplanet durch ihre Kultur erobert worden war, überprüften die XZB12s ihre Theorie, indem sie hingingen und durch eigene Erfahrungen die Auswirkungen eines Drachenkontakts untersuchten. Die Theorie bestätigte sich in ihren Augen.
FI47.8 Treron XZB12-5-13: Friede mit den Drachen

Nicht überzeugend wirkte das auf das einige Mitglieder ihrer Kultur (das spätere Galatische Ashtar Kommando (Canis Major)) die bei diesen Ereignissen nicht anwesend waren und danach in die Galaktische Konföderation geflohen sind, weil sie ihre Heimatkultur als von Drachen unterwandert sahen. Ich weiß nicht, wie viel diese Leute überhaupt darüber wußten. Dolon meinte, daß sie nicht viel gewußt hätten, was eben der Grund für ihre Angst sei. Die in den geflohenen Schiffen anwesenden Zuchtmenschen waren natürlich über die vorhergehende Analyse und den Plan bezüglich der Drachen informiert gewesen und wären deshalb nicht beunruhigt gewesen. Sie hätten die anderen aber nicht überzeugen können, daß die Angelegenheit harmlos wären und hätten sich entschieden, sie lieber ins Exil zu begleiten, als eine bewaffnete Auseinandersetzung zu beginnen. Die geflohenen Menschen wären keine Kriminellen Adeligen und die Zuchtmenschen hätten sie zu sehr gemocht, um sich ernsthaft mit ihnen zu streiten.

Als ich mich fragte, woher er die Informationen über Zuchtmenschen hatte, mit denen er eigentlich keinen Kontakt gehabt haben kann, sagte er, sie würden den Schwarzhandel ausnutzen, um Informationen zu bekommen und erklärte mir, daß er mir keine Informationen über einzelne Schwarzhändler geben würde, da die, derer sie sich bedienen, zwar illegalen Handel betreiben würden, aber in ihren Augen keine Kriminellen wären, da sie anständig miteinander, mit ihren Untergebenen und mit Handelspartnern umgehen. Ich bekam auch nichts zu sehen, was er mir bewußt nicht zeigen wollte und das erstaunte mich, denn normalerweise kann ich selbst hinter die Verdrängungen der meisten Menschen sehen. Allerdings glaube ich, daß Dolon zwar ein Gefühl der Sicherheit von seiner Gruppenseele bezieht, aber sich seiner feinstofflichen Beschützer nicht voll bewußt ist.

Seine Gruppenseele signalisierte mir, daß sie mir mehr über die Drachen erzählen können, wenn ich darüber bescheid wissen wolle, das müsse aber geschehen, nachdem ich den Geist von Dolon verlassen hätte.

Kersti

Fortsetzung:
F2151. Dolon XZB12-14-33: Sirtaka Evadon, das drachenähnliche Wesen, was wie ein völlig normaler Adeliger aussah, erklärte mir, daß es mich zu einer Versammlung bringen würde

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben