erste Version: 3/2004
letzte Bearbeitung: 2/2012

Zeittafel: Gefallene Engel - Schutzengel für die Verdammten

FF25.

Der neue Schutzengel

Nach Arahyas Erinnerungen von Tiuval erzählt:
Kavesch schaute von der Arbeit auf, die er gerade erledigte und sah Arahya an, die ihn gestört hatte.
"Ich brauche dich." erklärte Arahya.
"Wozu?"
"Als Schutzengel für einen der Gefallenen Engel."
"Damit will ich nichts zu tun haben. Ihr habt ihnen Unrecht getan." lehnte Kavesch ab.
"Er hat angefangen zu rebellieren. Wir brauchen jemanden Erfahrenes."
"Ich will damit nichts zu tun haben."
"Sollen wir mit dir machen, was wir mit ihnen gemacht haben?"
Kavesch gab nach.

Sie führte ihn zu der Stelle, wo ich gerade getötet wurde und befahl ihm, zuzuschauen und zu warten. Kavesch zuckte zusammen als er meine dunkle, geduckte, vielfach verletzte und falsch wieder zusammengewachsene Aura sah. Er hatte schlimme Gerüchte gehört - aber das sah noch schlimmer aus, als er sich in seinen schlimmsten Alpträumen hätte vorstellen können. Armes Geschöpf.

Dann sah ich, der gefallene Engel auf und lächelte. Kavesch erspürte meine große Kraft und erschauerte vor Ehrfurcht vor dem was er in mir spürte.

Tiuval erzählt:
Als ich nach dem Tod den Körper verließ, wartete nicht der junge Schutzengel sondern seine Vorgesetzte auf mich. Ich grüßte sie und fragte:
"Wo ist mein Schutzengel?"
"Ich habe ihm eine andere Aufgabe übertragen, die ihn nicht so überfordert."
"Gut. Aber es geht ihm gut?"
"Ja."
"Und er wird auch nicht bestraft?"
"Nein. Natürlich nicht. Für so einen jungen unerfahrenen Schutzengel hat er seine Sache sehr gut gemacht."
Ich fragte mich, ob sie seine Unerfahrenheit bewußt ausgenutzt hatten, um mich durch meine Rücksichtnahme besser unterdrücken zu können.

Eine andere Person näherte sich.
"Das ist dein neuer Schutzengel." teilte mir Arahya mit und verschwand.
Ich wandte mich ihm zu und sah ihn prüfend an. Er war stiller und deutlich älter als mein erster Schutzengel. Er wirkte, als fühle er sich nicht wohl in seiner Haut. Ich wartete, daß er das Wort ergriff. Als er das nicht tat, nur unbehaglich meinen Blick erwiderte, meinte ich lächelnd:
"Ich nehme an, du hast einen ganz fürchterlich grausamen Lebensplan dabei, den du mir aufzwingen sollst?"
"Ja. Es tut mir leid."
Tatsächlich sah er aus, als wäre er am liebsten vor Scham im Boden versunken. Ich lächelte ihm zu:
"Dann gib mir das Dingen mal her."
Er reichte mir den Gedankenkristall.

"Bist Du bereit mir einen Gefallen zu tun?"
"Ich weiß nicht..." antwortete er.
"Eigentlich zwei. Einmal will ich wissen, wie es meinem vorherigen Schutzengel geht. Außerdem möchte ich dich bitten, daß du herausfindest wieviel Spielraum dir deine Vorgesetzten bei der Lebensplanung für mich zugestehen. Ich gebe dir mein Wort, daß ich mich während deiner Abwesenheit an den Plan halte." erklärte ich.
"Gut das kann ich tun."

Ich lebte ein weiteres dieser unerfreulichen Leben voller Grausamkeiten und Mißhandlungen.

Kavesch ließ seinen Schützling allein und besuchte zuerst seinen Vorgänger als mein Schutzengel. Er war erschrocken und erstaunt, wie jung der war. Nachdem Kavesch sich eine Weile mit dem Kleinen unterhalten hatte, beschwor er ihn, um Himmels Willen nicht überall herumzurennen und zu erzählen, wie ungerecht ich behandelt wurde "...oder willst du, daß dir dasselbe passiert, wie deinem Schützling. Das könnte dir nämlich passieren."

Als ich nach meinem Tod nachschaute wartete mein neuer Schutzengel auf mich. Ich begrüßte ihn und fragte, was bei seinen Nachforschungen herausgekommen sei.
"Möchtest du ihn besuchen?"
"Ja." antwortete ich.
Auch ich sprach bei meinem Besuch kurz mit meine früheren sehr jungen Schutzengel und beschwor ihn, sich nicht für mich in Gefahr zu bringen.

Dann kehrte ich zurück und besprach mein nächstes Leben mit meinem Schutzengel, das genauso schlimm war wie die vorhergehenden. Er erzählte mir, daß einer derjenigen die mit mir zusammen dort Sklave sein würden ein Mönch gewesen sei, der bestimmt ein guter Gesprächspartner sei, wenn man etwas über das Göttliche, seelische Heilungen und die Liebe lernen wolle.

Ich merkte mir diese scheinbar zusammenhanglose Bemerkung meines Schutzengels sehr gut und sprach den entsprechenden Sklaven im folgenden Leben an.

Kersti

Quelle: Erinnerung an ein eigenes früheres Leben


FI11. Kersti: Folgendes: Niemand braucht Sklavenjungen
FF24. Kersti: Voriges: Die Gefahren des Mitleids
FFI2: Kersti: Inhalt: Schutzengel für die Verdammten
V4. Kersti: Merkwürdige Erfahrungen
EGI. Kersti: Kurzgeschichten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
Z51. Kersti: Erinnerungen an frühere Leben
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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