erste Version: 9/2004
letzte Bearbeitung: 2/2013

Gefallene Engel: Der Dunkle Fürst

FF30.

Geraubte Erinnerung

Vorgeschichte: FF29. Kersti: Weg der Qual

C'her erzählt:
Ich beobachtete meinen Sklaven von allen Seiten, während ich ihn ungestört ausschlafen ließ. Er gefiel mir sehr gut. Er war ein so interessanter Mensch und ich freute ich schon darauf, ihm nachher seine Erinnerungen abzunehmen. Bestimmt waren sie sehr interessant.

Dann überlegte ich hin und her, was die beste Belohnung für Nezal wäre, dafür, daß er mir diesen interessanten Sklaven geschenkt hatte. Es mußte etwas sein, was ihm wirklich Freude machte. Aber im Grunde hatte das ja noch Zeit.

Während der Sklave tagelang schlief, behielt ich ihn pausenlos im Auge. Die Wunde im Bein schloß sich an den Stellen, wo sie nicht verschmutzt war, doch der ursprüngliche Riß heilte nicht so einfach ab, da er durch die magische Energie(VA180. Definition Eso) verschmutzt war, mit der Nezal ihn angegriffen hatte.

Als der Gefangene schließlich erwachte, geschah das sehr leise - er stöhnte nicht vor Schmerzen, bewegte sich nicht, sondern der Atemrythmus änderte sich leicht und ich merkte wie er zuerst einige Sekunden still lauschte. Dann öffnete er die Augen und sah sich um.

Da er nur den Fußboden und die nackten Wände sah, glaubte er offensichtlich, er wäre allein. Er stützte seinen Oberkörper hoch und betrachtete sein Wunde nachdenklich. Dann hob er die Hand und konzentrierte sich, um die Verletzung zu heilen. In dem Augenblick erschuf ich aus dem Fußboden die Gestalt des Zentaurs, als den er mich kennengelernt hatte und legte ihm die Hände auf die Schultern. Er zuckte heftig zusammen und starrte mich einen Augenblick entsetzt an. Ich sah mehrere kurze Gedanken durch seinen Geist ziehen, dann hob er die Hand erneut und wollte das Bein wieder heilen. Diesmal ließ ich den Fußboden Wellen schlagen.

Der Gefangene warf mir einen kurzen Blick voll Verachtung zu, dann ließ er sich wieder zu Boden sinken und entspannte sich. Er sah mich wortlos an. Sein Gesicht drückte Ruhe und Ergebung in sein Schicksal aus.

Ich erschuf ein Fesselfeld mit dem ich ihn bewegungslos hielt und begann die Operation, mit der ich ihm die Erinnerungen aus der Aura herausschnitt, indem ich wieder in seinen Geist einsickerte. Diesmal nahm ich keine Gestalt an, sondern schuf nur Messer, mit denen ich die Verbindungen durchtrennte, die seinen Geist mit dem Rest der Aura verbanden. Wie jeder, dem ich das bisher angetan hatte, empfand er eine überwältigende Angst. Doch er geriet - im Gegensatz den meisten meiner bisherigen Opfer - nicht in Panik, sondern beobachtete das Geschehen und seine Angst mit einer seltsam ruhigen Gefaßtheit.

Er gefiel mir. Er hatte wirklich Format.

Als ich den Geist schließlich herausoperiert hatte, ließ ich den Gefangenen erst einmal dort liegen. Sollte die Wunde ihn in Lebensgefahr bringen, würde ich ihm das Bein amputieren, aber sonst würde er von mir keinen medizinischen Beistand erhalten.

Seinem bitterlichen Weinen schenkte ich weiter keine Beachtung. Das taten alle, denen man ihren Geist wegnahm, denn wenn sie auch sonst nichts wußten, sie spürten, daß ihnen etwas ganz Wesentliches fehlte und weinten, weil sie sich unvollständig und leer fühlten.

Natürlich wäre es kein Problem gewesen, den Geist des Gefangenen einfach zu kopieren und ihm seine Erinnerungen zu lassen. Aber es war viel interessanter, sie ihm wegzunehmen und zu beobachten, was er dann tat.

Viele Menschen nehmen an, wenn man eine Wesen seine Erinnerungen nimmt, würde man ihm seine Persönlichkeit nehmen. Das jedoch stimmt nicht.

Zwar verliert es all seine angelernten Fähigkeiten und wird wieder wie eine ganz junge Seele vor ihrem ersten Leben - doch der Kern seines Wesens bleibt. Deshalb sind Wesen ohne Erinnerungen so interessant: man kann in ihnen den Kern ihres Wesens unverfälscht beobachten.

Die Erinnerungen waren in mehrerer Hinsicht rätselhaft. Es gab darin einige Konzepte, die mir völlig fremd waren und Handlungen zufolge hatten, die nicht nur widersinnig, sondern sogar gefährlich schienen, da sie Untergebenen viel zu viel Macht in die Hände gaben, so daß sie ihren Fürsten mühelos hätten stürzen können. Darum schien sich der Fürst des Lichts jedoch keinerlei Sorgen zu machen.

Außerdem hatte er die Angewohnheit, sich unangemessen sorgfältig um unwichtige Sklaven zu kümmern und ihnen Dinge zu geben, die sie nicht unbedingt zum Leben brauchten. Verständlich war das nicht unbedingt. Klar, man muß seine Untergebenen bei Laune halten, sonst arbeiten sie nicht richtig. Aber er machte das wirklich nur, weil es den Sklaven gefällt!

Außerdem enthielt sein Geist noch diverse völlig unbekannte Konzepte ...

Und egal wie sorgfältig ich seinen Geist untersuchte, es wurde dadurch nicht weniger verwirrend.

Kersti

Fortsetzung:
FF31. Kersti: Andere Gefangene

Quelle

Erinnerung an Erlebnisse aus der geistigen Welt.
VB121. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Channelings und anderen Methoden, Wissen aus der geistigen Welt und höheren feinstofflichen Welten zu erhalten

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
FFI Kersti: Zeittafel: Gefallene Engel
FFI3. Kersti: Inhalt: Der Dunkle Fürst

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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